Letzte Woche gingen die meisten Apfelexporte aus Südafrika nach Großbritannien. Jetzt liegt der Fokus hingegen auf Afrika, dem Fernen Osten und Asien. Die Händler sind sehr zufrieden, wie sich die Saison entwickelt hat.
"Die zweite Hälfte des Jahres wird voraussichtlich besser als die erste Jahreshälfte werden und somit besser als erwartet. Wir werden die Birnenernte und vielleicht auch die Apfelernte etwas früher beenden", sagt Jacques du Preez, HORTGRO Geschäftsführer: Trade & Markets.
Zurzeit läuft es mit Granny Smith sehr gut. Es gab ein kleineres Angebot und die Kaliber fielen sehr klein aus. Daher waren die Händler von den Preisen positiv überrascht.
"Die Grannies, die wir für Malaysia und andere Märkte im Fernen Osten verpacken, sehen wirklich gut aus", sagt Catherine Smuts von De Keur.
"Es gibt generell ein kleineres Granny Smith Angebot in bestimmten Größen, deshalb ist die Nachfrage gut. Ich glaube nicht, dass sich die derzeitige Preisstruktur im Fernen Osten bis 2018 halten wird", sagt Ian Snetler, Marketingleiter für die Afrika und Fernost Abteilung bei Kromco. "In Malaysia und Singapur war es für Granny Smith sehr ziemlich schwierig, aber allmählich läuft es besser."
Auch im Mittleren Osten ist die Nachfrage nach Grannies gut. Das Qatar Embargo bereitet den Händlern einige Probleme. Es wirkt sich auf die Exportrouten aus, sodass die Container umgeleitet werden müssen. "Wir hatten viele Schwierigkeiten mit Verspätungen. Aber da Dubai seine Produkte nicht mehr nach Qatar exportieren kann, ist der Markt stabiler und die Händler haben bessere Chancen", sagt Elona van der Merwe von Cape Five Exports.
Zurzeit liegen die Granny Smith Exporte bei etwa 4 Millionen 12,5kg Kisten. Das sind in etwa so viele wie in den beiden Vorjahren.
Der Apfelhandel ist zurzeit vor allem auf Golden Delicious, Granny Smith und Pink Lady/Cripps Pink konzentriert. Letztere erzielen vor allem gute Preise in Europa und Großbritannien. Allerdings fielen die Mengen kleiner aus, weil die Färbung vieler Äpfel nicht zufriedenstellend war. Außerdem werden auch viele Fuji Äpfel exportiert. Der größte Nachfrager ist der Ferne Osten, wo diese Sorte sehr beliebt ist.
Trotz der vollen Märkte zu Beginn des Jahres, sind die Royal Gala/Gala Exporte im Vergleich zum letzten Jahr gestiegen. Sie liegen nun bei fast 7,7 Millionen 12,5kg Kisten.
Mehr Stabilität im afrikanischen Handel
Die meisten Händler berichten, dass die Aussichten für den afrikanischen Länder in diesem Jahr besser aussehen, als noch 2016. "Der Umsatz ist in diesem Jahr besser, allerdings sind die Preise noch immer zu niedrig. In Nigeria hat es sehr geholfen, dass ein Handelsrabatt von 20.000 US-Dollar pro Monat eingeführt wurde", erklärt Ian Snetler.
"Der Markt ist beständiger. Auch wenn die Preise in diesem Jahr niedriger sind, nimmt die Nachfrage gegen Ende des Jahres immer zu", sagt Elona van der Merwe.
Die Apfelexporte nach Afrika liegen, genau wie im letzten Jahr, bei 5 Millionen Kisten. Den größten Anteil macht mit Abstand der Golden Delicious aus.
Andere Händler haben FreshPlaza jedoch gesagt, dass der afrikanische Handel in diesem Jahr genauso schleppend sei, wie im letzten Jahr.
Der Ferne Osten und die asiatischen Regionen etablieren sich zunehmend als wichtigste Importmärkte für südafrikanische Äpfel. Dadurch gibt es weniger Druck auf den EU und UK Markt und die Händler haben ein geringeres Risiko, in Afrika zu handeln. Die Zahlen der Woche 33 zeigten einen 12%-tigen Anstieg der Apfelexporte in den Fernen Osten und nach Asien. Auf großten Märkten wie Indien und Indonesien gibt es noch immer Wachstumspotential. Auch in Russland (+22%) und den USA/Kanada (+35%, allerdings von einer niedrigen Ausgangslage) sind die Exporte gestiegen.
Birnen Saison wird früher enden
Die Birnen Ernte läuft etwas anders ab. In den letzten zwei Monaten lagen die wöchentlichen Exporte bei etwa 200.000 Kisten (12,5kg). Die dominantesten Sorten sind Packhams Triumph und Forelle. Insgesamt gesehen ist Europa der wichtigste Markt für südafrikanische Birnen, aber der Export nach Europa und in die UK hat in diesem Jahr früher geendet. Außerdem wurden deutlich größere Mengen nach Russland exportiert.
Zu dieser Zeit der Saison gehen die meisten Birnen in den Fernen Osten und nach Asien, vor allem nach Indien, Indonesien und Malaysia, gefolgt vom Mittleren Osten. Jacques du Preez denkt, dass die Birnen Saison in diesem Jahr früher enden wird, weil es voraussichtlich kleinere Erträge geben wird.
Für weitere Informationen:
Jacques du Preez
HORTGRO
Tel: +27 21 870 2900
Ian Snetler
Kromco
Tel: +27 21 850 6819
Elona van der Merwe
Cape Five Export
Tel: +27 21 850 4640
Cathrine Smuts
De Keur
Tel: +27 23 315 5605