Wie Walmart Rückverfolgbarkeit auf die Tagesordnung stellt
"Dienstag waren wir auf einer Tech-Tour und habe ich alle Teilnehmer zu einer Orchideengärtnerei mitgenommen," erzählt Harrij Schmeitz (Foto r.), Tagesvorsitzender während der Eröffnung. Dort haben die Teilnehmer ihren Augen nicht geglaubt. In dem Gewächshaus standen mehr als 10 Mio Orchideen, allesamt mit einem RFID-Chip ausgestattet. "ICT kann den Sektor verstärken," teilt Harrij den Besucher mit.
Walmart und Rückverfolgbarkeit
"Normen haben keinen Sinn, wenn sie nicht genutzt werden," fügt Pieter Maarleveld, Direktor GS1 Niederlande, hinzu. Darum bemüht er sich, um Unternehmen in der Einführung hiervon zu unterstützen. In Amerika war es die Macht eines großen Einzelhändlers, der zur Implementierung der Normen beitrug, so erzählt Ed Treacy, Vorsitzender der IFPS. Mit der Rückverfolgbarkeit von Produkten ging es sehr träge voran. Bis das Interesse von Walmart geweckt wurde und sie einen Brief an alle Lieferanten schickten. In kurzer Zeit war 53 Prozent der Produkte rückverfolgbar. "Es sind die kleinen Unternehmen, die eine Herausforderung darstellen," erklärt Ed. "Sie unternehmen ihre Geschäfte immer noch viel per Telefon und die Mitarbeiter denken nicht im Sinne von Rückverfolgbarkeit."
Eline Dams, Cegeka.
Glenn Bainathsah und Dennis Stolwijk, Axians.
Hans van Luijk, Vorsitzender von Frug I Com und Geschäftsführer von Van Nature Growers, weist während der Eröffnung auf die Wichtigkeit von internationalen Absprachen hin. "85 Prozent unserer Produkte werden exportiert, aber viele Länder haben eine nationalen Blick. Es gibt keinen europäischen oder internationalen Standard," so erzählt er. Daher muss man mit vielen Normen arbeiten. Er ist für einen internationalen Standard.
Ed Treacy (IFPS), Pieter Maarleveld (GS1 Nederland) und Hans van Luijk (Frug I Com) während der Eröffnung des Forums.
"If This Than Tesco"
Aber die technologische Entwicklung geht noch viel weiter. Es handelt sich auf dem Forum nicht nur um Normen, Barcodes und Rückverfolgbarkeit. Die Technik kann auf verschiedene Weise Verbesserung bringen, von Robotern im Gewächshaus bis zur Einsparung in der Logistik. Oder, so wie Harrij sagt, Richtung Konsument, zum Beispiel mit IFTT (If This Than That). Den Tesco App kann man so einstellen, dass, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind, automatisch eine Bestellung beim Supermarkt gemacht wird. Zum Beispiel: die Milch ist beinahe alle, der Kühlschrank bestellt. Oder der sogenannte BBQ-Effekt. Die App kontrolliert die Wettervorhersage, steigt die Temperatur, dann werden automatisch Hamburger für's Grillen bestellt. "If This Than Tesco", verändert Harrij das Akronym.
Jurriaan Pasma, Descartes.
Bart Bakker und Paul Tijssen, GoldfishICT.
Auch in Holland sieht man den BBQ-Effekt. Wenn die Temperatur steigt, nimmt die Anzahl online Bestellungen beim Supermarkt für Hamburger zu, so weiß Harrij. Ursache: die Fächer sind leer, online gibt es immer noch Vorrat.
Mats Jacobs, Marlie van Meer, René de Graaf und Benny Dor, Schouw Informatisering.
Harriët Goossens und Vincent den Breejen, Greenlinq.
Blurring
Übrigens geht die Anwendung von Daten noch einen Schritt weiter. So wird aus einer Untersuchung deutlich, dass der Verkauf von Erdbeeren steigt, wenn das Weichobst neben dem Joghurt in der Kühlung steht. Andersherum gibt es diesen Effekt nicht. Stell den Joghurt auf die O&G Abteilung und der Verkauf steigt nicht. Ursache: Kunden die Joghurt kaufen, wollen einen leckeren Nachtisch und nehmen den Sommerkönig mit. Menschen die Erdbeeren wollen, suchen Obst und keinen Joghurt.
Petra Geesink und Kim Bader, GS1 Nederland.
Robin Puthli erklärt 'digitale Versiegelung' von Containern
Diese Formen von Blurring werden wir öfter sehen. Dafür hat er einige Beispiele. So gibt es Anbieter von Apfelscheiben mit Mandeln oder Apfelscheiben mit Käse als Snack nach dem Sport.
Carl Vermelis (AIM Benelux) und Iris Bronwasser (Indicium) erzählen über die Info, die auf ein Versandetikett geschrieben werden kann.
Frank Smits, Mieloo & Alexander.
Bas Hermans, Zebra Technologies, präsentiert einen Datalogger während einer kurzen Demorunde entlang den Ständen.
Das Konzept veränderte sich teilweise, der Standort blieb derselbe, genau wie das übervolle Programm, das etwas von den Entwicklungen in der Automatisierung und ICT wiedergibt. In den kommenden Tagen publizieren wir mehr Artikel über die Lesungen während des Forums.
Sharon Janmaat-Bouw im Gespräch auf dem Stand von Rotterdam Food Cluster.
Thijs Verkuijlen, Capgemini, präsentiert Scio.