Kohl schon wieder knapp
Auf deutschen Feldern wächst derzeit je nach Standort 10 bis 20 % weniger Weißkohl als üblich. Bei Rotkohl betragen die Ausfälle 15 bis 25 %. Das berichtet der Bundesverband der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie in Bonn.
Die Branche hat damit im zweiten Jahr in Folge mit einer sehr schwierigen Ernte zu kämpfen. Und weil aufgrund der dramatischen Erntesituation von 2015 die Lagerbestände bei Rotkohl und Sauerkraut praktisch geräumt sind, wird es schwierig, alle Lieferverpflichtungen zu erfüllen. Ausgerechnet in der Vorweihnachtszeit könnten einige Regale mit dem beliebten Wintergemüse im Lebensmitteleinzelhandel leer bleiben.
Grund für die düstere Ernteprognose ist erneut das Wetter. Starke Regenfälle im Mai haben Nährstoffe weggeschwemmt. Die Pflanzen sind dadurch schlecht aufgewachsen. Vor allem die frühen Sorten brachten schon nicht die erwarteten Erträge. Von Juli bis September blieben die Bestände dann aufgrund der ungewöhnlichen Trockenheit in der Entwicklung zurück. In einigen Regionen Süddeutschlands werden nur 60 % der vereinbarten Mengen geerntet werden.
Die Hersteller von Rotkohl und Sauerkraut bringt dies in eine Zwangslage: Die geernteten Kohlköpfe sind kleiner und leichter als üblich. Dadurch steht nicht nur weniger Rohware zum Einschnitt zur Verfügung. Die Verarbeitung ist auch kostenintensiver und braucht mehr Zeit.
Aus dem europäischen Umland ist keine Hilfe zu erwarten. Das drastische Wetter hat ganz Europa betroffen. Die Lage ist ernst, denn um die verbliebene Rohware hat ein intensiver Wettbewerb eingesetzt.
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