Florida passt sich an
In dieser Zeit des Jahres sind es die Staaten Georgia und Florida, die Gurken für den inländischen Markt anbauen. Die Ernte in Florida hat vor ca. 10 Tagen angefangen. Die Anfuhr aus diesem Staat ist noch klein, aber in der kommenden Woche wird eine größere Anfuhr erwartet. Die Saison dauert bis Mitte Dezember. Im Herbst ist die Produktion in Florida traditionell geringer wegen der großen Konkurrenz aus anderen Gebieten. Lokale Produzenten müssen mit Angebot aus Mexiko und Georgia, die bis Mitte November produzieren, konkurrieren, Vor allem das Angebot aus Georgia ist momentan groß.
Da hinzu kommt, dass die Nachfrage im Herbst niedriger als im Frühling ist. Um Mitte Dezember herum kommen die Gurken aus Honduras auf den Markt. Das Angebot ist so groß, dass ein Händler aus Florida erzählt, vorher mit seinem Handel vom Markt sein zu wollen. Der Preis ist zufriedenstellend und wird erwartungsgemäß in der kommenden Zeit stabil bleiben.
Niedrige Preise Italien
Die Gurke hat einen festen Platz auf dem Markt. Inländisches Produkt ist ganzjährig verfügbar. Zwischen September und Mai ist Sizilien auf dem Markt. Von Mai bis Oktober ist Zentral- und Norditalien auf dem Markt. Trotzdessen ist der Konsum von Gurken in Italien recht gering.
Laut den jüngst verfügbaren Daten, über Kw 40 und 41, waren die Durchschnittspreise mit 18 Cent pro Kilo stabil. Das ist 41,7 Prozent niedriger, als in derselben Periode ein Jahr zuvor. Die Gewächshausgurken bringen 50 Cent pro Kilo auf, eine Zunahme von 48,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Auch die Großhandelsmärkte bestätigen dieses Bild. In Vittoria (Sizilien) liegt die Untergrenze für lokales Produkt bei 10 Cent. Vor einem Jahr war das noch 20 Cent. Die bessere Qualität bringt 30 oder 40 Cent auf. Baratini Gurken bringen zwischen 20 und 40 Cent auf. Im letzten Jahr lag die Obergrenze im Markt bei 60 Cent. In Rom und Turin werden die Gurken für ca 70 bis 75 Cent verkauft, für lokales Produkt, 14-21 cm lang.
Spanien hoffnungsvoll nach dramatischer Saison
Diesen Monat gab es Überproduktion in Spanien, wodurch die frühen Gurken mit dem holländischen Produkt zusammenstießen. In beiden Ländern lag die Temperatur höher als durchschnittlich, wodurch die Produktion größer ausfiel. In Kombination mit Qualitätsproblemen resultierte dies in niedrigere Preise. Großteile der Flächen mussten vom Markt genommen werden, wonach die Preise wieder stiegen. Der Preis war bis zum Oktober unstabil. Seit letzter Woche stehen die Preise täglich wieder unter Druck. Es wird ein größeres Volumen auf den Markt kommen. Wöchentlich nimmt das Angebot mit 20 bis 25 Prozent zu.
Die letzten drei Jahre waren dramatisch für die Gurkenproduzenten. Dieses Jahr sind die Erwartungen besser, da die Fläche mit 6 Prozent abgenommen hat. Außerdem ist der Höhepunkt im Angebot nun zu Anfang der Saison, wo es zuvor am Ende der Saison auf den Markt kam. Im Herbst und Winter haben die spanischen Erzeuger kaum Konkurrenz auf dem Markt.
Niederlande: Erneut Geld mit Gurken verdient
Zwei solcher guten Jahre sind außergewöhnlich und resultiert direkt in Investitionen im Sektor. Durch die dramatischen Jahre vor 2015, haben diese jahrelang stillgestanden. Die Produktion wird darum wahrscheinlich zunehmen. Neben der Wiederinbetriebnahme der verhagelten Unternehmen im nächsten Jahr, wird auch erweitert.
Die höhere Produktion sorgt für Unsicherheit im Sektor. Einerseits ist man wegen der letzten beiden Jahre optimistisch. Die Vertragspreise werden vorsichtig erhöht und das nimmt für nächstes Jahr bereits Produktion vom Markt. Andererseits sind die Ursachen des Preisanstiegs so deutlich und nachweisbar, hat man Angst davor, was die Folgen sind, wenn es keinen Hagel in Holland oder spanische Hitze gibt. In den Niederlanden stehen momentan ca 600 Hektar Gurken und das ist Marktkennern zufolge nicht wenig. Vor allem im Frühjahr, wenn Spanien auf dem Markt ist, ist die Fläche extrem. Die Preise sind dann traditionell schlecht und Produzenten versuchen dem durch spätere Anpflanzung vorzubeugen. Eine weitere Bedrohung für den holländischen Sektor ist der niedrige Kurs des britischen Pfundes. Vor allem für die kleineren Formate, die 35er, ist Großbritannien ein starker Markt, aber mit der Abwertung des Pfundes, sind die holländischen Gurken sehr teuer für die Briten.
Belgien wechselt auf Import
Die Händler wechseln langsam auf Import von spanischen Gurken. Belgische Gurken weichen vor dieser importierten Alternative. Vor einigen Wochen waren die Preise hoch, wodurch es attraktiver wurde, um Gurken zu importieren. Dies sieht man jedes Jahr auf dem Markt. Im Allgemeinen sind Händler über die Preise, die momentan zwischen 20 bis 35 Cent schwanken, zufrieden.
Polen glaubt nicht in ganzjährig
Der Großhandel hat mit Import von spanischen Gurken angefangen. Das Angebot ist momentan noch klein, da noch viel inländisches Produkt verfügbar ist. Die inländische Saison dauert von Ende Februar bis Ende Oktober. Ein Importeur berichtet, dass er momentan besser fährt mit Importgurken, die billiger sind als die polnischen. Außerdem ist das Angebot ausreichend. Die Preise können allerdings umschlagen, wenn die polnische Saison definitiv zu Ende ist. Die Produktion bleibt saisonsabhängig, da die meisten Produzenten keinen Mehrwert sehen, um ganzjährig anzubauen. Es gibt einen Erzeuger im Land, der in beleuchtete Zucht investiert hat und dadurch ganzjährig anbauen kann. Obwohl mehr Erzeuger dies machen könnten, wird dies durch den tiefen Importgurkenpreis gebremst. Import kommt vor allem aus Spanien, aber die Niederlande füllen die Lücken in der Saison.
Import setzt Preise in Israel unter Druck
Vor zwei Monaten mussten Produzenten durch das hohe Angebot notgezwungen Produkt vom Markt nehmen. Dies ist in den letzten Jahren ein vertrautes Bild geworden durch die schlechte Situation für lokale Erzeuger auf dem Markt. Der Großteil des Anbaus (60 %) ist um Ahitouv im zentralen Küstengebiet des Landes zu finden. Die Produktion findet in enger Zusammenarbeit mit Supermärkten und Großhändlern statt, die die gesamte lokale Produktion kaufen, um diese lokal auf den Markt zu bringen. Dank dieser Zusammenarbeit ist es gelungen, um die Preise auf einem angemessenen Niveau für Konsumenten und Produzenten zu halten.
Momentan kostet eine Gurke im Supermarkt 1 Euro pro Kilo, wat ein recht normaler Preis ist. Der Preis, den die Produzenten erhalten ist allerdings ein Stück niedriger, bei 20 Cent pro Kilo. Das ist unter dem Selbstkostenpreis. Der wichtigste Grund für das Überangebot ist der Entschluss, um die Grenzen für Produkt aus Jordanien und Palästina zu öffnen. Die Gurken sind viel billiger durch die niedrigen Lohnkosten. Supermärkte können allerdings denselben Preis als für die israelischen Gurken fragen, wodurch für die Supermärkte eine größere Preisspanne entsteht.
Israel kann die lokale Nachfrage mit lokal angebautem Produkt befriedigen. Erzeuger klagen darum, dass Import nicht notwendig ist. Einige weisen auch darauf hin, dass durch die jetzige Situation, Produzenten bankrott gehen.
Mexiko richtet sich auf die VS
Die Region Sinaloa ist eine wichtige Gurkenregion. Das Gemüse steht auf dem zweiten Platz was betrifft Produktions- als auch Exportvolumen in der Region. Die Fläche in dem Gebiet ist in den letzten Jahren stark gesunken, aber die Produktion ist so gut wie stabil geblieben. Das deutet auf eine Verbesserung der Produktion hin. Es handelt sich traditionell um mehr als 200.000 Tonnen. 2011 war ein sehr schlechtes Jahr mit einer Produktion von 90.000 Tonnen, aber ein Jahr später hat sich der Sektor wieder erholt und stand das Volumen über 280.000 Tonnen. Die hohe Produktion ist mitunter durch Investitionen in bessere Anbautechnik möglich.
Der Großteil der Ernte ist für den Export bestimmt. Ca 30 Prozent wird im Inland vermarktet. Für den Export schaut der Handel vor allem auf die VS. Dass Florida ungenügend Produkt für die inländische Nachfrage hat, ist für die mexikanischen Erzeuger ein Vorteil und sie bekommen einen immer größer werdenden Anteil.
Jede Woche publizieren FreshPlaza und AGF.nl eine Übersicht der Marktsituation eines Produktes im weltweiten Sinn. Mit diesen Artikeln möchten wir ein Bild des Weltmarktes geben, der durch Globalisierung immer kleiner wird. Nächste Woche stehen Champignons und Pilze zentral.