Während der Proteste, in denen bereits 50 Menschen ums Leben kamen, läuft das Geschäft für äthiopische Frischwarenexporteure wie gewohnt ab.
Einige wenige Farmen in der Nähe der Proteste mögen davon betroffen sein, jedoch wurde das Ausmaß der Verluste noch nicht quantifiziert.
Kemal Mohammed, Geschäftsführer von Ethio Agri-CEFT plc zufolge, hatten die Proteste bisher keinen Effekt auf die Exporte oder Aktivitäten ihrer Farmen.
"Die Proteste könnten uns in der Zukunft betreffen, aber bisher läuft unser Geschäft ganz normal. Wir hatten noch keinerlei Probleme auf unseren Betrieben und alles läuft ab, wie geplant," erklärt Mohammed.
Aus Mohammeds Sicht sind die Protestanten, von denen viele wütend auf die Regierung sind, sehr rücksichtsvoll und würden ihren Ärger nie an privaten Unternehmen auslassen. "Die Demonstranten sind sich darüber bewusst, dass sie den privaten Farmen nichts zuleide tun dürfen und außerdem finden die Proteste nicht im gesamten Land statt - am meisten ist die nördliche Region betroffen und das auch nicht in großen Ausmaßen. Wir können wie immer produzieren und nach Addis Ababa liefern," fügt Mohammed hinzu.
Auch stellte er Gerüchte in Frage, denen zufolge Zwiebel- und Kartoffelproduzenten während der Proteste getötet waren worden.
Es hat innerhalb der letzten zwei Wochen einige sporadische Proteste in Amhara und Oromia gegeben. Der Plan im letzten Jahr, das umliegende Land um Äthiopiens Hauptstadt Addis Ababa für Entwicklungszwecke zu teilen, hatte unter Oromo Mitgliedern, der größten ethnischen Gruppe des Landes, zu Demonstrationen geführt. Viele, die dem neuen Plan zufolge ihre Heimat verlassen müssten, wären Oromo.
Ethio Agri-CEFT exportiert unter anderem Blumen, Obst und Kaffee. Es hat Gerüchte gegeben, dass einige Demonstranten Blumenfarmen in Brand gesteckt hätten, da sie es auf Geschäfte abgesehen haben, die mit der Regierung in Verbindung stehen. Blumen sind eines der wichtigsten Exportgüter des Landes.
Eine der hortikulturellen Farmen klagte, dass 10 Millionen Euro in der Stadt Bahir Dar, einem Hot Spot der Proteste, in Flammen aufgegangen seien.
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