Übersicht Weltmarkt Blumenkohl und Brokkoli
China
Die nationale Produktion in China wird auf 45% der gesamten weltweiten Produktion geschätzt. Der Großteil ist für den inländischen Markt bestimmt. Im Export ist ein leicht steigender Trend zu bemerken. Es gibt verbesserte post-harvest Techniken und auch in die Kühltechnik ist investiert. China möchte sich mit diesem Produkt international präsentieren. Vor Kurzem wurde eine 'Brokkolidemonstrationszone' in der Provinz Zhejiang eröffnet. Der momentane Preis liegt um die 1,35 pro Kilo. In den Monaten Januar und Februar ist es extrem kalt gewesen und ist ein Teil der Ernte verloren gegangen. Hierdurch liegt der Preis im Allgemeinen höher als normal.
Nordamerika
Die Preise in Nordamerika sind bisher niedrig. Es besteht viel Angebot aus Kalifornien auf dem Markt und die Nachfrage ist nicht hoch. Nächste Woche wird jedoch ein Preisanstieg erwartet. Am 8. Juni lag der Preis für einen Karton Blumenkohl aus Salinas zwischen 14,45 en 16,65 (Dollar). Der Preis für denselben Karton aus Santa Maria lag zwischen 10 und 12 Dollar. Im Gegensatz zu den schwierigen Blumenkohlpreisen, war der Brokkolimarkt stabil. Am 8. Juni lag der Preis für einen Karton (14s) aus Salinas zwischen 12,45 und 13,55. In Santa Maria lagen die Preise für einen Karton (14s) zwischen 11.00 und 12.85. Einem Händler zufolge gibt es einen Grund dafür, dass der Brokkolimarkt stabiler bleibt als der vom Blumenkohl. "Brokkoli kann man eine Woche auf Eis bewahren, aber Blumenkohl muss man nach der Ernte so schnell wie möglich verkaufen."
Polen
Letzte Woche lagen die Temperaturen in Polen tagsüber um die 25 Grad Celsius, aber nachts war es ein Stück kälter. Die Kälte hat keinen Einfluss auf die Qualität des Brokkoli und Blumenkohls, es sorgt jedoch für einen langsameren Wachstum. Die polnische Saison läuft von Mitte Juni bis Ende Oktober und wird erwartungsgemäß innerhalb einiger Wochen beginnen. Blumenkohl ist ein traditionelles Produkt, aber auch Brokkoli wird immer stärker. Blumenkohl wird nun noch mehr konsumiert, aber man erwartet, dass das Produkt in Kürze durch den Brokkoli eingeholt wird. Verbraucher sind sehr traditionell eingestellt, wodurch neue Produkte wie z. B. der Romanesco sehr argwöhnisch betrachtet werden. Innovationen gibt es, aber die Akzeptanz verläuft sehr träge.
Mexiko
Brokkoli ist ein steigendes Produkt in Mexiko. Es gibt wohl viel Konkurrenz untereinander, auch aus den Vereinigten Staaten. Es ist sowohl ganz als geschnitten erhältlich. Aus Mexiko wird auch viel in die VS und Kanada exportiert. Es bestehen verschiedene Unternehmen, die Potential im Kohlsegment sehen. Es werden auch diverse neue Mixkombinationen ausgedacht und man erwartet, dass der Markt in den kommenden Jahren steigen wird.
Israel
Der Blumenkohl- und Brokkolimarkt in Israel ist gegenüber anderem Gemüse noch recht stabil geblieben. Brokkoli wird momentan für beinahe 3 Euro pro Kilo verkauft und dieses Jahr lagen die Preise auf einem durchschnittlich gutem Niveau zwischen 2,5 und 3 Euro pro Kilo. Blumenkohl wird zur Zeit für 1,60 pro kg verkauft und der Preis schwankte diese Saison zwischen 50 Cent und 2 Euro pro kg. Der Grund dafür, dass die Preise dieser Produkte so stabil sind, ist, dass in vielen Regionen angebaut wird. Wenn dann Schaden durch schlechtes Wetter entsteht, gibt es immer noch irgendwo anders genug. In Israel beträgt die Fläche vom Blumenkohl ca 2.500 Hektar und für Brokkoli ca. 1.000 Hektar. Beinahe alles ist für den inländischen Markt bestimmt. In der Vergangenheit gab es viel Export nach Russland, aber durch die schlechte wirtschaftliche Situation dort, ist es kein interessanter Markt mehr.
Spanien
Die Saison 2015/2016 ist in Spanien sehr mühselig verlaufen. Von Oktober bis Mai waren große Mengen verfügbar und waren Nachfrage und Angebot nicht im Gleichgewicht. Sicher bei dem Blumenkohl war das der Fall. Die milden Temperaturen im Winter haben die Produktion verschnellt und das sorgt für viel Angebot. Es gab mehr Produktion als geplant und das sorgte für tiefere Preise. Die Produktion von Frankreich fiel zusammen mit der aus Spanien. Das Land hatte im Januar und Februar auch große Volumen verfügbar und das hat die Preise noch mehr unter Druck gesetzt. Im März und April herrschte wieder Mangel. In Spanien steigt der Konsum von Brokkoli wieder. Das Land ist ein wichtiger Exporteur in Europa. Sogar jetzt, wo es in vielen Ländern eigene Produktion gibt, läuft der Export weiter. Von Juni bis September ist die spanische Produktion geringer und ist der Brokkoli vor allem für den eigenen Markt, Portugal, Italien oder die Vereinigten Arabischen Emirate bestimmt.
Italien
Italien steht qua Volumen auf Nummer 5 der Topproduktionsländer von Blumenkohl. Wichtige Anbaugebiete sind Apulien, Sizilien, Kampanien, Kalabrien, Marken, Veneto und Latium. Die durchschnittliche Produktion zwischen 2010 und 2014 liegt um die 400.000 Tonnen. Abhängig von der Sorte ist der Anbauczyclus zwischen 50 bis 200 Tagen. Brokkoli wird vor allem von August bis März angebaut, aber es gibt auch frühere Sorten. Da es keinen richtigen Winter gab, nahm der Konsum von sowohl Blumenkohl als auch Brokkoli ab. Die Industrie hat wohl viel abgenommen, aber ansonsten enttäuschte der Markt. Osteuropa ist normalerweise ein wichtiger Abnehmer, aber dort nimmt die lokale Produktion zu. Die Saison in Kampanien war bis Februar schlecht. Im März gab es plötzlich unerwarteten Aufschwung und sogar Nachfrage aus Holland und Deutschland. Die Preise auf den Großhandelsmärkten kamen hierdurch über einen Euro. Momentan gibt es noch Brokkoli aus Apulien auf dem Markt für 1 Euro pro Kilo und französischen Blumenkohl für 80 Cent.
Frankreich
Die Blumenkohlproduktion in Frankreich ist hauptsächlich für das Inland bestimmt. Ein kleiner Teil geht nach Skandinavien und Irland. Momentan gibt es in der Bretagne keine Produktion. Sommerblumenkohl wird momentan vor allem in Nordfrankreich angebaut. Durch die wechselhaften Wetterumstände (Regen und Wärme) ist die Qualität nicht so gut. Später in diesem Monat werden Probleme erwartet, auch in der Anfuhr. Durch den heftigen Regenfall ist wahrscheinlich 30% der Ernte verloren. Preise sind sehr tief, so um die 3,90 pro Karton (6 Stück). Durch den Verlust in der Ernte wird ein Preisanstieg erwartet. Erzeuger müssen nun warten und können erst in Kürze wieder pflanzen.
Belgien
Momentan sind die Erträge in Belgien hoch. Preise sind niedrig: 35-40 Cent. Anfang der Saison waren die Preise höher, aber da war die Anfuhr auch geringer. Das hat mit dem Zustrom aus anderen Produktionsgebieten, wie Nordholland, zu tun. Man kann schwierig einschätzen, wie es sich entwickeln wird, da das Wetter so wechselhaft ist. Und das ist schon seit einigen Wochen so schlecht, mit sehr viel Niederschlag. Vor allem Westflandern ist durch den Regen schwer getroffen. Viele Kohlgewächse sind beschädigt und man erwartet eine Produktionsabnahme. In den letzten Jahren leidet der Blumenkohl unter einem altmodischen Image. Brokkoli dagegen wird immer beliebter.
Niederlande
Nach einem sehr kalten Frühjahr und warmen Winter in Nordeuropa, waren die Vorräte in Spanien und Frankreich schnell erschöpft und hat die nordeuropäische Produktion noch nicht angefangen. Es entstand eine Lücke mit sehr hohen Preisen. Seit letzter Woche startete die Produktion in allen nord- und mitteleuropäischen Ländern und ist der Markt zusammengebrochen. Es gab plötzlich zu viel von allem, wodurch die Preise nun sehr gering sind. Jedes Land kann seinen eigenen Bedarf decken und Export ist schwierig. Durch all den Regen, Hagel und Gewitter erwartet man, dass schnell wieder Mangel entsteht und wenn die Temperaturen auch noch sinken, dann wird das die Produktion schnell vermindern. Aber ob die Preise dann wieder steigen, das ist noch die Frage.
Jede Woche publizieren FreshPlaza eine Übersicht der Marktsituation eines Produktes im weltweiten Sinn. Mit diesen Artikeln möchten wir ein Bild des Weltmarktes geben, der durch Globalisierung immer kleiner wird. Nächste Woche stehen Äpfel zentral.