Schweiz nimmt laut der Max-Havelaar-Stiftung im internationalen Vergleich eine Vorreiterrolle ein. Handel, Gastronomie und Gemeinden würden immer stärker auf Nachhaltigkeit setzen, indem sie mehr fair gehandelte Produkte in ihre Sortimente aufnähmen und zum Standard in der Beschaffung machten.
Ananas-Ernte ist in Ghana mehrmals pro Jahr. Je nach Grösse werden die Früchte für verschiedene Märkte bereitgestellt. Die grössten Ananas verlangt der italienische Handel.
Vor dem Export werden die Früchte mit Wachs behandelt. Das schützt vor Schädlingen und die Ananas trocknet weniger aus.
Foto: Remo Naegeli
Jede zweite Banane stammt aus Fairtrade-Kanal
Die umsatzstärksten Fair-Trade-Produkte sind Bananen mit einem Anteil von 53 Prozent im Vergleich zu konventionellen Früchten. Max-Havelaar-Ananas kommt auf einen Marktanteil von 43 Prozent und bei Fruchtsäften ist jede vierte Verpackung mit dem Fair-Trade-Label versehen. Zugelegt hat auch der Bereich Schokolade/Kakao. Dieses Wachstum ist laut der Max-Havelaar-Stiftung auf das Fairtrade Cocoa Program zurückzuführen, das Anfang 2014 eingeführt wurde.
Die wichtigsten Fairtrade-Lizenznehmer sind die beiden grossen Schweizer Detailhändler Migros und Coop, wie die Max-Havelaar-Stiftung auf Nachfrage von 20 Minuten sagt. Das grösste Sortiment an Fairtrade-Produkten biete Coop an. Der Detailhändler selbst kommuniziert, dass jedes zweite in der Schweiz verkaufte Fairtrade-Produkt bei ihm verkauft wird.
Produzenten in Entwicklungsländer werden angemessen entlöhnt
Mit dem Kauf fair gehandelter Produkte tragen Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten dazu bei, dass Produzenten in Entwicklungs- und Schwellenländern angemessen entlöhnt werden. «Um Veränderungen zu erreichen, müssen Kleinbäuerinnen und Arbeiter fairen Zugang zum Weltmarkt haben und selbst an Projekten beteiligt sein und ihre eigenen Entwicklungswege bestimmen», sagt Nadja Lang, Geschäftsleiterin der Max-Havelaar-Stiftung. Handel funktioniere dann, wenn neben den Arbeitern im Süden auch Industrie, Handel, Politik und die Konsumenten mitwirkten.
Quelle: 20min.ch