Erste Stangen werden Mitte April erwartet
Aufgrund des zuletzt trockenen Wetters sind die rund 60 Spargelbetriebe im Lande mit ihren Flächenvorbereitungen schon relativ weit vorangekommen: Das Aufhäufeln der Spargeldämme, das Verlegen der Folien und das Aufstellen der Minitunnel für die Verfrühungsflächen sind dabei die Hauptaufgaben, die jetzt in den Betrieben durchgeführt werden. Daneben muss in den Direktvermarktungsbetrieben in Schleswig-Holstein die Vermarktung organisiert werden. Das heißt, die Saison-Hofläden und Verkaufsstände müssen wieder hergerichtet, Verkäufer/-innen vorbereitet, informiert und geschult werden.
Spargel braucht Wärme zum Wachsen
In der Regel beginnen die neuen Spargeltriebe erst bei Temperaturen von 10 bis 15 °C, an der Spargelkrone zu wachsen. Das heißt, die Sonne muss ausgiebig scheinen, um den Damm über den Spargelpflanzen zu erwärmen. Seit Jahren werden verschiedene Foliensysteme eingesetzt, die die Spargelernte nach vorne rücken, da sie einerseits die Erwärmung der Dämme beschleunigen und andererseits die Wärme besser im Damm halten Diese Folientechnik sorgt für einen früheren Erntestart und damit eine kürzere Wartezeit auf das beliebte Saisongemüse.
Beste Qualitätsaussichten
In diesem Jahr werden beste Spargelqualitäten erwartet. Denn die Witterungsverhältnisse beim Aufdämmen waren bislang sehr gut, sodass der Spargel im Damm optimale Wachstumsverhältnisse vorfindet. Kommen jetzt noch gleichmäßige Temperaturen im Damm zwischen 15 °C und 20 °C hinzu, ist ein kontinuierliches Wachstum gewährleistet und beste Spargelqualitäten garantiert.
Weißer Spargel bevorzugt
Die hiesiegen Verbraucher essen am liebsten weißen Spargel und den am liebsten von Betrieben aus ihrer Region. Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt im Durchschnitt bei 1,5 kg und Jahr. 90% des Schleswig-Holsteiner Spargel werden direkt vermarktet, das heißt, der frisch gestochene Spargel wird direkt ab Hof, in Hofläden, an Straßenständen oder auf dem Wochenmarkt verkauft. Während der Saison gibt es in allen Regionen Schleswig-Holsteins frischen Spargel direkt vom Erzeuger zu kaufen.
Anbaufläche und Spargelbetriebe
In Schleswig-Holstein bauen etwa 60 Betriebe auf einer Fläche von mittlerweile rund 450 ha Spargel an. Anbauschwerpunkte liegen in der Region um Hamburg, in dem klimatisch begünstigten Landesteil zwischen Lübeck und Lauenburg sowie dem Raum Neumünster, aber auch in anderen Landesteilen gibt es Spargelbetriebe.
Rund 1.600 t Spargel in Schleswig-Holstein werden jedes Jahr traditionell von meist ausländischen Mitarbeitern innerhalb der kurzen Ernteperiode von April bis Juni geerntet. Die Spargelstecher sind erfahrene Arbeitskräfte, die immer wieder kommen. Auf zahlreichen Betrieben bestehen seit vielen Jahren konstante Arbeitsverhältnisse. Die Qualität des Spargels hängt entscheidend von der Ernte und Aufbereitung der empfindlichen Stangen durch diese Fachkräfte ab. Das richtige Stechverfahren und der Umgang mit der kostbaren Ware sind entscheidend. Aus diesem Grund werden auf vielen Betrieben eine ausführliche Einweisung und eine intensive Schulung der neuen Mitarbeiter durchgeführt und eine erfolgsorientierte Entlohnung geboten. Die Kosten der Spargelerzeuger je Kilogramm sind in den vergangenen Jahren gestiegen. In diesem Jahr ist tendenziell mit gleichbleibenden bis leicht erhöhten Spargelpreise zu rechnen.