CIR: Die Ministererlaubnis ist ein Fehler
„Die Fusion ist ein großes Problem für die BäuerInnen hierzulande, aber eine existenzielle Katastrophe für die ProduzentInnen im globalen Süden. Schon heute leiden sie unter dem Marktmachtmissbrauch der großen Supermarktketten“, sagt Sandra Dusch Silva von der CIR.
Edeka hat sich durch Fusion oder Übernahme bereits Spar, trinkgut und Ratio einverleibt, was zu deutlichen Problemen auf den Beschaffungsmärkten führte. Die unfairen Handelspraktiken umfassen beispielsweise die einseitige Senkung der Preise ohne Absprache mit den Zulieferbetrieben, die übermäßige Verlagerung von Kosten und Risiken auf LieferantInnen, kurzfristige Änderungen von Bestellungen oder die Berechnung von Strafen, wenn Liefermengen, beispielsweise durch Ernteausfälle, nicht erfüllt werden. Nach der Übernahme der rund 200 trinkgut Märkte entstand im Bereich alkoholfreie Getränke ein marktbeherrschendes Oligopol bestehend aus Edeka, Rewe und der Schwarz Gruppe. Die Situation in Brasilien, wo beispielsweise der Orangensaft der EDEKA Eigenmarken angebaut und zu Saft verarbeitet wird, ist dramatisch. „Wir haben in Brasilien sklavenähnliche Zustände gesehen und die EDEKA profitiert auf dem Rücken der Ärmsten“, so Dusch Silva, Verfasserin der Studie Ausgepresst – Hinter den Kulissen der Orangensaft-Industrie.
Eine Übernahme von Kaiser’s Tengelmann durch die EDEKA würde zu einer Konsolidierung dieser Monopolstellung führen und damit die einseitige Abhängigkeit der Produzierenden von einigen wenigen marktbeherrschenden Unternehmen verschärfen.
Zum Thema Organgensaft und der Studie „AUSGEPRESST“: www.ci-romero.de/presse_o-saft_studie
Weitere Informationen zur Kampagne: www.supplychainge.org
Quelle: www.ci-romero.de