EU-Agrarminister gegen patentierte Pflanzen
Bundesminister Andrä Rupprechter im Interview Quelle: BMLFUW
Bei der Sitzung der EU-Agrarminister wurde gestern, Donnerstag, über eine umstrittene Entscheidung des EU-Patentamts diskutiert, welche die Patentierung von gewissen Gemüsesorten nicht ausschließt.
Die Entscheidung des EU-Patentamts wurde bei der Aussprache von allen Mitgliedstaaten kritisiert. Der für Lebensmittelsicherheit zuständige EU-Kommissar Vytenis Andriukaitis hat seine Unterstützung zugesichert. Die EU-Kommission werde nötigenfalls auch rechtliche Schritte setzen. Rupprechter: "Es darf keine juristische Hintertür für die Patentierung von Pflanzen und Tieren offen bleiben."
Erfreulich war für Rupprechter auch die Diskussion über eine GVO-freie Landwirtschaft in Europa. Bereits 19 EU- Mitgliedsstaaten wollen auf den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen verzichten und haben die Opt-Out-Möglichkeit im Rahmen des EU-Selbstbestimmungsrechts beantragt. Österreich hat als erstes EU-Land den Anbau von GVO-Pflanzen per Verfassungsbestimmungen verboten.
Bei einer Konferenz in Slowenien haben sich kürzlich acht Mitgliedsstaaten für eine gentechnikfreie Landwirtschaft in Europa ausgesprochen.
Rupprechter: "Österreich hat eine Vorreiterrolle bei der GVO-Freiheit im Anbau. Unser Ziel sind GVO-freie Zonen, die über die Grenzen einzelner Staaten hinausgehen." Als positives Beispiel nannte er die Donau-Soja-Initiative, mit der gentechnikfreie Eiweißfuttermittel forciert werden sollen. Die Initiative wird von 14 Ländern unterstützt.
Quelle: www.bmlfuw.gv.at