Die Journalisten wurden durch den Geschäftsführer Michael Oberhuber (unten links) begrüßt. Dank seiner aktiven Forschung, kann das Laimburg Zentrum die Zucht von hochqualitativer Produktion in der Alto Adige Region betreiben.
Pomologe Walter Guerra (oben rechts) brachte die Besucher dann in den Vorführ-Obstgarten, mit etwa hundert Bäumen mit wilden und klassischen Sorten.
"Äpfel werden in dieser Region schon seit Jahrhunderten angebaut, aber die intensive Zucht begann erst in den 90ern. Die ersten Exporte gingen nach Russland, da zu dieser Zeit das Obst als Zuckerquelle im Winter genutzt wurde und als Luxusobjekt galt"
Malus floribunda.
"Sie könnten sich fragen, wozu wir die wilden Äpfel benutzen, die man nicht essen kann. Wir finden, dass sie wie ein Schatz sind, der bisher noch nicht entdeckt wurde. So ist beispielsweise eine interessante Eigenschaft des Malus floribunda (Foto oben), dass die Sorte resistent gegen Apfelschorf ist. Diese Äpfel werden zu Zuchtkreuzungen verwendet, um neue Sorten zu entwickeln."
"Außerdem versuchen wir neue wenig allergene Sorten zu entwickeln, da 2% der Europäer allergisch gegen Äpfel sind."
Vor siebzig Jahren, war Rosa di Cladaro die führende Sorte in Alto Adige, die nun fast verschwunden ist, da sie nur in wechselhaften Jahren produktiv war, eine geringe Haltbarkeit hatte, wozu Zucht- und Qualitätsprobleme kamen. Andere Sorten waren Renetta Champagne, Morgenduft und Gravensteiner.
Das Anpflanzungssystem wurde in den 1960ern-70ern revolutioniert, da nur vier-fünf Meter hohe Bäume genutzt wurden, was zu einer steigenden Produktions-Effizienz und geringeren chemischen Behandlungen führte.
"Weltweit gibt es etwa 80 Einrichtungen, die an neuen Kreuzungszuchtmethoden arbeiten. "Fakt ist, dass wenn ich beispielsweise Malus floribunda (Foto rechts) Samen pflanze, stellt jeder Samen, aufgrund der Kreuzung zwischen der Mutter Pflanze und dem unbekannten Vater-Pollen von Bienen oder durch den Wind, eine neue Sorte dar. Wir imitieren was Bienen tun - wir Nehmen den Pollen der Sorte, die wir wollen und bestäuben die Blüten im Frühling, dann bedecken wir sie ganz, am Ende der Saison wissen wir, dass die Samen genau die sind, die wir für die Kreuzung haben wollten."
Die Bonita Sorte wurde in Zusammenarbeit mit einem tschechischen Institut entwickelt und ist eine Kreuzung aus Topaz und Cripps Pink (Pink Lady®). Sie ist resistent gegen Apfelschorf, hat eine schöne rote Farbe, wenn sie reif ist und einen guten Geschmack. "VOG führt die ersten Transplantationen durch. Die Idee dabei ist, eine steigende und nachhaltige Produktion weiterführen zu können. Gerade resistente Sorten haben endlich organoleptische Qualität erreicht, die gut kommerzialisiert werden kann. Die zweite resistente Sorte, die wir einführen ist SQ159, i.e. Natyra®, eine Kreuzung aus den Niederlanden.
Die Zukunft
Die Äpfel der Zukunft werden resistent gegen Apfelschorf sein, wenig allergen und mit rotem Fleisch. Sie werden auch eher klein sein.
"VOG arbeitet mit dem Laimburg Zentrum zusammen, um neue Sorten mit rotem Fruchtfleisch zu sammeln. Wir testen zur Zeit 50 verschiedene Hybride aus Frankreich und Neuseeland."
Äpfel mit rotem Fruchtfleisch können eine dunkelrote (oben) oder pinke (unten) Färbung haben.
"Sie haben bisher noch keinen Namen, aber wir erforschen die Haltbarkeit und führen Marketing und Produktionstests durch. Die Konsumenten tendieren dazu, skeptisch zu sein, da sie denken, dass diese Sorten genetisch manipuliert wurden, auch wenn wir solche Äpfel nicht haben. Wir gehen auf die natürliche Weise vor."
"Dem Laimburg Bericht 2014 nach, geht das Rennen um die Eroberung der weltweiten Führung im Bereich der Äpfel mit rotem Fruchtfleisch weiter. Zuchaktivitäten steigen an und viele Studien wurden durchgeführt, um die Auswirkungen auf unsere Gesundheit zu erforschen.
"In der Zukunft wird es neue Hybride geben, die die Vorteile der traditionellen Äpfel mit einem höheren antioxidantischen Inhalt und einem markanten Aussehen kombinieren werden. Außerdem hoffen wir auf akzeptable organoleptische Werte und Haltbarkeit."
Kontakte:
Laimburg - Centro di sperimentazione agraria e forestale
Tel.: (+39) 0471 969500
Fax: (+39) 0471 969599
Email: [email protected]
Web: www.laimburg.it
Author: Maria Luigia Brusco
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