“Die Zwiebelpreise aktuell nicht befriedigend.”
Fachverband für einen Lageraufschlag
Der Fachverband Deutsche Speisezwiebel e.V. setzt sich in Deutschland für alle Belange rund um die Speisezwiebel ein. In erster Linie berät und unterstützt der Fachverband vor allem die deutschen Anbauer und Vermarkter von Speisezwiebeln. Ihr Ziel ist es, die Rahmenbedingungen der Produktion zu sichern und zu verbessern. Eine Lösung des derzeitigen Preisproblems für die Zwiebelerzeuger wäre für Frau Schneider vor allem ein Lageraufschlag für die Erzeuger: “Für unsere Erzeuger hätten wir uns einen Lageraufschlag gewünscht. Ein ordentliches Lager kostet Geld und dieses Geld haben unsere Erzeuger bis jetzt noch nicht wieder gesehen.” Trotz der niedrigen Preise macht sich Frau Schneider keine Sorgen um den Rest der Saison: “Lagerbestandserhebungen haben ergeben, dass wir aktuell stabile und gute Qualität auf Lager haben. Diese Ware wird problemlos am Markt unterkommen.”
Import im Mai und Juni
Die deutschen Erzeuger von Zwiebeln sind bemüht, ihre Erzeugnisse dem deutschen Markt ganzjährig bereitzustellen. So zum Beispiel durch besonders lagerfähige Sorten und entsprechend ausgestattete Lager. Es reicht jedoch noch nicht für 365 Tage im Jahr. Grund dafür ist die biologische Uhr der Zwiebel und unterschiedliche Erntezyklen. Diese kleinen Lücken von circa sechs bis acht Wochen werden mit Importen, vorwiegend aus Neuseeland, geschlossen. Frau Schneider: “Die neuseeländische Zwiebel ist in der Regel eine schöne Zwiebel. Jedoch erfolgt die Ernte dort viel früher als in Deutschland. Sie sind ausgereift, abgelagert und trocken und dadurch relativ unkompliziert. So ist sie für den langen Transportweg gut gerüstet.” Importiert wird vor allem in den Monaten Mai und Juni.
Handelsembargo hat keine Auswirkungen auf deutschen Zwiebelmarkt
Ein vermeintlicher Grund für die niedrigen Zwiebelpreise könnte das russische Handelsembargo sein. Jedoch, laut Fachverband Deutsche Speisezwiebel e.V. ist das Handelsembargo als solches, nicht verantwortlich für die niedrigen Preise: “Die Russlandkrise betrifft die Deutschen Zwiebelerzeuger nicht wirklich. Der Hauptgrund dafür ist, dass Deutschland generell nur ganz wenig Zwiebeln exportiert.” Speziell vor allem nicht nach Russland. Frau Schneider: “Der Export nach Russland ist nur ganz marginal. Die Ukraine oder auch Polen sind stark Zwiebel anbauende Länder, sie bedienen den russischen Markt. Das Handelsembargo wurde hier in Deutschland jedoch gerne als Argument genutzt um den Preis zu drücken.
Andrea Schneider
Fachverband Deutsche Speisezwiebel e. V.
Weberstraße 9, 55130 Mainz, Germany
Tel: +49 6131 620562
[email protected]
www.deutsche-zwiebel.de