Melden Sie sich für unseren täglichen Newsletter an um immer auf dem neusten Stand zu bleiben!

Anmelden Ich bin bereits angemeldet

Sie haben eine Software (Adblocker) installiert, der unsere Werbung blockiert.

Da wir die Nachrichten kostenlos zur Verfügung stellen, sind wir auf die Einnahmen aus unseren Werbebannern angewiesen. Bitte deaktivieren Sie daher Ihren Adblocker und laden Sie die Seite neu, um diese Seite weiter zu nutzen.

Klicken Sie hier für eine Anleitung zum Deaktivieren Ihres Adblockers.

Sign up for our daily Newsletter and stay up to date with all the latest news!

Abonnieren I am already a subscriber

China übernimmt Russlands Rolle als großer Markt für polnische Produktion

2014 war das von Russland verhängte Importverbot für europäische Agrarprodukte ein bitterer Schlag für polnische Obst- und Gemüse Exporteure. Die Obstverkäufe im Ausland fielen um etwa 12 Prozent, und die Situation war 2015 sogar noch schlechter, da es auch Verluste im Gemüse Sektor gab. Allerdings scheinen sich die polnischen Exporte nun zu erholen. Für Äpfel, deren Verkäufe deutlich zurückgegangen waren, haben sich auf dem chinesischen Markt neue Käufer gefunden, die es vielleicht bald auch auf dem Markt in Dubai geben wird. 

Polen ist ein großer Apfel- und Pilzproduzent und außerdem ein wichtiger Exporteur von Kohl, Karotten und Zwiebeln. 2014 hat Polen 1.338 tausend Tonnen Obst und 741 tausend Tonnen Gemüse exportiert. Das sind insgesamt 2.079 tausend Tonnen, an denen die lokalen Produzenten 1.189,5 Milliarden Euro verdient haben.

Unter dem Exportgemüse sind Pilze die wichtigsten Produkte. Das Land verkaufte davon fast 203,5 tausend Tonnen. Aber auch Kohlgemüse mit etwa 180.8 tausend Tonnen und Zwiebeln mit mehr als 124,7 tausend Tonnen waren wichtige Einnahmequellen.

Natürlich siegten die Äpfel mit 1.062 Tonnen im Obst Sektor, aber auch Birnen, Kirschen und Himbeeren sind wichtige Produkte.

Die Gemüseexporte sind im Vergleich zum Vorjahr um 3,6 Prozent gestiegen, die Obstimporte jedoch um 12 Prozent gefallen. Die Obst Produzenten waren nämlich diejenigen, die die Folgen des russischen Embargos zuerst zu spüren bekamen.

Es stellte sich heraus, dass 2014 die Obst- und Gemüseexporte nach Russland um mehr als 40 Prozent gesunken waren. Insgesamt exportierte Polen 561,8 tausend Tonnen in das Land, wobei 559,3 tausend Tonnen während der ersten sieben Monate des Jahres verkauft wurden. Das war jedoch bevor das Importverbot verhängt wurde.

Nachdem 2014 das Embargo verhängt worden war, wurden nur 2,5 tausend Tonnen Obst und Gemüse auf den russischen Markt verkauft. Während es zur gleichen Zeit des Vorjahres noch 214,7 tausend Tonnen gewesen waren. 

Leider war es im Jahr 2015 sogar noch schlimmer, weil dann nicht nur der Obst Sektor das Problem hatte, sondern es auch das Gemüse betraf. Der polnische Obstexport fiel um weitere 19 Prozent und somit auf 1.113 tausend Tonnen, das Land verkaufte aber auch weniger Gemüse. Die Exporte fielen um 10 Prozent und somit auf 680 tausend Tonnen.

2016: Polen erholt sich
Es brauchte etwas Zeit, um die Lücke zu schließen, die der Wegfall des russischen Markts zurückließ. 2016 erholte sich Polen jedoch endlich. Die Obst- und Gemüseexporte stiegen um jeweils 10 Prozent und somit auf 2 Millionen Tonnen.

Wohin exportierte Polen also nun seine Produkte? Vor allem nach Weißrussland, das 688,4 tausend Tonnen erhielt; 74 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Außerdem kaufte die Ukraine 89,6 tausend Tonnen Obst und Gemüse und weitere 63,3 tausend Tonnen gingen nach Kasachstan.

In der Europäischen Union waren die größten Abnehmer Deutschland (180.000 Tonnen), Rumänien (117 tausend Tonnen) und die Tschechische Republik (116,8 tausend Tonnen). An nächster Stelle kommen die UK (104,3 tausend Tonnen), Litauen (82,2 tausend Tonnen) und die Slowakei und die Niederlande (jeweils 64 tausend Tonnen).

Das meistexportierte Gemüse waren weiterhin Pilze (220,6 tausend Tonnen), Zwiebeln (107,8 tausend Tonnen) und Tomaten (95 tausend Tonnen). Polen verkaufte außerdem 50.000 Tonnen an unterschiedlichen Kohlsorten und die gleiche Menge an Birnen. Hinzu kamen 37 tausend Tonnen Bananen (Re-Exporte). Außerdem erreichten Blumenkohl und Brokkoli 27.000 Tonnen. 

Am wichtigsten ist jedoch, dass Polen im Jahr 2016 1 Millionen Tonnen Äpfel exportierte, was mehr als die Hälfte aller polnischen Obst- und Gemüseexporte entspricht.

Wer hat sie gekauft? Fast 70.000 Tonnen wurden von Rumänien gekauft, 60.000 Tonnen von Kasachstan und 51.000 Tonnen von Deutschland. Der größte Abnehmer von Äpfeln war 2016 aber ganz eindeutig Weißrussland (513,6 tausend Tonnen).

"Ein großer Teil des russischen Markts wurde durch andere ersetzt. Während Polen in der Saison 2013/14 in 57 verschiedene Länder exportierte, waren es in der Saison 2016/17 insgesamt bereits 75", sagte Anna Kitala, eine Expertin für Sektor Analysen und Agrarkultur Märkte bei der Bank BGZ BNP Paribas.

China ist heute einer der wichtigsten Partner für Polen  
Im letzten Jahr haben die polnischen Behörden an der Eröffnung von Chinas "Neuer Seidenstraße" teilgenommen. An dem Event nahmen die Präsidenten Xi Jinping und Andrzej Duda teil. Polen promotete sein Äpfel. Duda überzeugte den chinesischen Präsidenten davon, einen Bissen zu probieren. Die Bilder davon gingen in die Welt hinaus. Innerhalb von einer Woche erhielten polnische Unternehmen viele E-mails aus China mit der Bitte: "Wir wollen genau die Apfelsorte, die auch Präsident Xi Jinping probiert hat." "Das ist ein Beispiel für die modernen und cleveren Ideen, die wir implementieren wollen"; sagte Pawel Kocon vom Nationalen Zentrum für Agrarkultur Unterstützung.

Erst seit November 2016 dürfen polnische Äpfel nach China exportiert werden. Innerhalb von fünf Jahren wird Polen schätzungsweise 100.000 Tonnen Obst pro Jahr dort hin versenden. 

Und die Obstbauern kämpfen noch immer für die Eröffnung neuer Märkte. Im Februar dieses Jahres wurde eine Werbekampagne ins Leben gerufen, um zweifarbige polnische Äpfel in Supermarktketten in Dubai und Abu Dhabi zu promoten. 

"Polnische Äpfel werden auf immer weit entferntere Märkte exportiert, unter anderem in die Mongolei, nach Algerien, Tajikistan, in die Vereinigten Arabischen Emirate, den Irak, Senegal, Nigeria, Uzbekistan, Sudan, Bahrain, Ghana, Honduras oder Tanzania", sagt Anna Kitala von BGZ BNP Paribas.

"Ihr Anteil ist noch sehr klein, aber es gibt gute Wachstumsperspektiven. Die Eröffnung von neuen Märkten ist allerdings immer ein langer und schwieriger Prozess, der oftmals mit strengen Qualitätsanforderungen verbunden ist. Außerdem sind die Präferenzen für die verschiedenen Sorten in jedem Land anders", fügt sie hinzu.

Allerdings zahlen sich die Anstrengungen der polnischen Produzenten aus. Während Polen in der Saison 2004/05 nur etwa 18 Prozent seiner gesamten Apfelproduktion exportierte, waren es in der Saison 2016/17 schon 28 Prozent.


Quelle: money.pl
Erscheinungsdatum: