Mehr Farbe und Geschmack auf dem Teller. Das ist was Hollandteelt mit einem vielseitigen Angebot von farbigen Karotten, Wurzelknollen und vergessenen Gemüsesorten. Harold Zondag sieht vor allem eine Zukunft für neue Konzepte, welche konventionelle Produkte mit Vergessenen kombiniert.
Für Jahre hat Zondag Karotten im Anbaubetrieb in Biddinghuizen angebaut. Um Werbung für die Firma und Landwirtschaft im Allgemeinen zu machen, nahm er am Flevofoodfestival 2009 Teil. "Ich begann mich mit dem Koch Pierre Wind zu unterhalten, als ich dort war. Er kam auf mich zu, damit ich unsere Karotten bei einem wichtigen Event für Kinder im ADO Stadion in Den Haag vorstelle. Wir haben ein lustiges Quiz mit Fragen rund um das Produkt vorbereitet und den Kindern bunte Karotten gezeigt, die sie dann auch probieren durften. So fing alles an. Uns ist sofort aufgefallen, dass die Kinder an den bunten Karotten interessiert waren, und 2010 haben wir dann begonnen sie selbst anzupflanzen," erzählt er. "In dem gleichen Jahr haben wir das Produkt der Öffentlichkeit vorgestellt. Durch diese Publicity kamen wir in Kontakt mit den ersten Exporteuren, die mit uns arbeiten wollten. Im Jahr 2013 habe ich beschlossen dieses Unternehmen unabhängig weiter zu führen."
Harold Zondag von Hollandteelt.
Alles begann mit fünf farbenfrohen Karotten, und inzwischen gibt es eine Auswahl von 19 speziellen Karotten- und Knollensorten. Außerdem habe ich damit begonnen vergessene beziehungsweise spezielle Gemüse anzupflanzen, darunter Petersilienwurzel, Jerusalem Artischoke, Pastinake, Radieschen und Schwarzwurzel. Wir bauen alle farbigen Beeten und Karotten selbst an. Dafür nutzen wir eine Fläche von 20 Hektar. Für die vergessenen Sorten arbeiten wir mit anderen Erzeugern. Ein Teil unserer Produkte verwendet noch konventionelle Karotten. Diese bekommen wir auch von anderen Erzeugern geliefert." Grundsätzlich sind alle Produkte ganzjährig verfügbar.
Produktkonzepte sollen Konsumenten inspirieren
Das Gemüse wird frisch und in vielen verschiedenen Varianten geliefert: Von kleinen Snack-Größen bis hin zu großen Verpackungen, sowohl einzeln als auch gemischt. Hollandteelt ist besonders erfolgreich bei der Konzeption des Marketings von Gemüse für Großhändler, Einzelhandel, Lebensmittelservice, Caterer und Bewirtung. Inzwischen hat Zondag zum Beispiel Konzepte für Gemüsepfannen, Mikrowellen- und Grillgemüse entwickelt. "Man nimmt den Dampfbeutel mit der Kombination aus Karotten oder anderem Gemüse und Kräuterbutter. Der Beutel ist mikrowellenfest, so kann die farbenfrohe und geschmackvolle Mahlzeit in fünf Minuten fertig sein," erklärt er. Hollandteelt schaffte es im Jahr 2012 ins Finale von De Smaak van NL mit seinem Produkt. Eine andere Version dieser Kookgemak (bequemes Kochen), eine Serie von vorgekochtem Gemüse, sowie Regenbogen-Karotten, gelber Beete, gelbe Karotte und Chioggia-Beete in einer Vakuumverpackung. Die Serie beinhaltet auch verschiedene Suppen und Eintöpfe. Viele dieser Produkte sind von Hollandteelt verarbeitet und verpackt. Obwohl die meisten Produkte in Beuteln verpackt sind, gibt es einen Übergang zu faltbaren Schachteln, die eine bessere Möglichkeit für Präsentation bieten. Außerdem enthält die Verpackung, zum Zweck der Inspiration ein Rezept.
Kürzlich hat Hollandteelt den "Oma's Gemüse Mix" in Deutschland eingeführt. Dieser enthält eine Kombination aus roter Beete, Pastinake und Gelber Karotte. "Dies sind die Konzepte in denen Geschmack und die Farbe eine große Rolle spielt. In diesem Sinne hoffe ich, dass das Gemüse welches wir verkaufen, in einem positiven Licht darstellen zu können. Ich möchte Konsumenten dazu animieren mehr besonderes Gemüse zu essen," sagt Zondag. Für die Entwicklung neuer Konzepte arbeitet er meist mit dem Restaurant De Klink in Biddinghuizen zusammen. "Im Bereich der Trends ist Bewirtung führend, und da haben meine Kollegen mehr Erfahrung, wenn es zu Geschmack und Zutaten kommt. Dieser Koch insbesondere hat Erfahrung im Bereich des Einzelhandels, das heißt er weiß wie man eine Idee einem Kunden gegenüber darstellen muss. Ich komme oft mit Ideen und Produkten zu ihm und er arbeitet damit. Im Moment versuchen wir etwas neues für Ostern vorzubereiten. Eine Art Gratin oder Rosette aus besonderem Gemüse wäre toll." Laut Zondag sind die Möglichkeiten unbegrenzt. Hollandteelt möchte das Interesse der Konsumenten aufrecht erhalten. "Müssten wir 'konventionelle' Produkte benutzen, wäre das gar kein Problem. Solange es eine Art gemeinsamen Ausgangspunkt mit besonderen Sorten gibt. Ein Sammelsurium aus Kartoffeln und Pastinake, beispielsweise, ist vermutlich ansprechender als ein Eintopf, der nur aus Pastinake besteht. Auf diese Art achten wir sehr genau auf das Produkt und es könnte Konsumenten dazu inspirieren mehr außergewöhnliche Sorten zu kaufen.
Die meisten Möglichkeiten gibt es für Konzepte
Zondag verkauft die Produkte persönlich an Exporteure, die diese dann an Großhändler und Industrie weitergeben. Deutschland, Frankreich und Skandinavien sind dafür die wichtigsten Märkte. Deutsche Lebensmittelservices sind die größten Abnehmer von Hollandteelt und haben zudem das größte Wachstum. "Dafür arbeite ich mit Sous Fresh von Venlo. Man kann klar erkennen, dass Menschen in Deutschland bereits für diese Projekte offen stehen. Der einheimische Markt wächst übrigens auch." Das Gemüse von Hollandteelt wird auch an den Gastronomie-Großhändler Hanos geliefert. Dieser sieht klare Expansionsmöglichkeiten im Einzelhandel. Ein Teil der Produkte ist bereits von Oktober bis März in den Regalen von Deen zu finden. "Wir wollen weiter wachsen und dafür sehen wir die besten Chancen bei den Konzeptprodukten. Der Einzelhandel kam ein wenig zu kurz in den letzten Jahren aber das wollen wir ändern. Unsere Hoffnungsträger sind die Kombinationen von konventionellem mit außergewöhnlichem Gemüse. Denken sie an Suppen, Salate und vielleicht auch Säfte. Wir planen daher die Kenntnis über verschiedene Sorten langfristig zu erweitern, auch im Bereich der Konzepte, damit Teller überall farbenfroher und geschmackvoller werden."