Flexibilität bei Verpackung und Logistik notwendig

A.N. Boekel Handel BV ist ein kommerzieller Betrieb, spezialisiert auf den Import und Export von, unter anderem, Zwiebeln, Kartoffeln und Freilandgemüse. Die Firma ist in Waarland ansässig, dem Zentrum der Landwirtschaft in Nord-Holland. In über 40 Jahren ist Boekel von einem Anbaubetrieb zu einem Handelsbetrieb im weitesten Sinne angewachsen. Bas Francis erzählt über die neuesten Entwicklungen bei der Firma.

A.N. Boekel liefert eine große Auswahl von Freilandgemüse. Gemüse in großen Mengen sind zum Beispiel Kohlköpfe, Knollensellerie, Karotten, rote Beete, Zwiebeln und Kartoffeln, sowie im Sommer Blumenkohl, Eisbergsalat und Brokkoli. Petersilienwurzel und Pastinake sind inzwischen auch wichtige Produkte für den Betrieb. "Wir haben diese im östlichen Teil Europas und Skandinavien entdeckt und wir begannen im Jahr 2000 sie anzubauen, die Verarbeitung und den Verkauf vorzubereiten, mithilfe eines Erzeugers und eines Weiterverarbeiters. Über die Jahre hinweg haben wir die gleiche Strategie genutzt um noch andere Sorten hinzuzufügen, wir nennen sie unsere Spezialitäten. Darunter zum Beispiel bunte Karotten (gelb, lila und regenbogenfarben), Jerusalem Artischocke, farbige Beete (Chioggia, gelb und weiß) und schwarzer Rettich. Da diese Produkte schwer anzubauen, zu lagern und zu verarbeiten sind, mussten wir unser Glück damit zunächst einmal testen. Inzwischen haben wir hiervon eine Fläche von 100 Hektar. Es sind wichtige Produkte für A.N. Boekel, die sich einer steigenden Nachfrage erfreuen, was gut mit der Logistik und dem Verkauf von Gemüse in großen Gebinden zusammenpasst."

Auf die Frage, ob es irgendwelche bemerkbaren Veränderungen auf dem Markt gibt, antwortet Francis, dass er zumindest bei der Produktion keine wahrgenommen hat. "Wir haben bemerkt, dass Ochsenherzkohl beim Export nach Deutschland und Skandinavien Fuß fasst, zum Nachteil von Weißkohl. Der Kohl ist geschmackvoller, und in diesen Ländern ist man bereit, auch mehr dafür zu zahlen. Der Preis für Ochsenherzkohl liegt bei dem Dreifachen von Weiß- oder Rotkohl."

Laut Francis ändert sich viel im Bereich der Verpackung. "Die Entwicklungen kommen schnell. In den letzten Jahren haben wir gesehen, dass die Bedeutung von Freilland-Lebensmittel-Exporteuren an Bedeutung verliert in Europa. Die Importeure und Verpackungsstationen haben sich oftmals auf Standard-Gebinde beschränkt, welche sie dann selbst in die benötigten Größen umgepackt haben. Anspruchsvolle Supermärkte arbeiten noch immer nach diesem Prinzip aber wir sehen mehr und mehr Einzelhandelsorganisationen, die direkt die gewünschte Verpackung einführen. Aufgrund dieser Entwicklung wird das Angebot von Verpackungsmöglichkeiten größer und die Verpackung selbst, vom Inhalt ausgegangen, kleiner. Die Verpackung wird oftmals mit einem Tagescode und spezieller Information des Kunden versehen. Wegen dieser Veränderung hat sich ebenso die Menge der Produkte die geliefert werden, verkleinert: Kunden bestellen einige Paletten am Tag anstelle eines gesamten LKWs pro Woche. Das ist an sich eine positive Veränderung, da das Resultat frischere Produkte in den Regalen sind, und der Umsatz steigt. Diese Veränderung verlangt allerdings gute Qualität des Produkts und eine große Flexibilität bei Verpackung und Logistik. Wir haben gesehen, dass dies die Zukunft ist, und wir bereiten uns darauf mit unseren Lieferanten vor."

Die Firma tut dies durch die Integration der Weiterverarbeitung einer gewissen Anzahl von Produkten, Sellerie ganz besonders, in den eigenen Firmenprozess. "Indem wir zurück zu einer permanenten Gruppe von Erzeugern kommen, kennen wir unsere Vorräte und wissen daher was wir verkaufen müssen. Aufgrund davon haben wir größeren Einfluss auf die Qualität, Verfügbarkeit und Stabilität beim Preis. Immerhin ist mehr und mehr Handel auf wöchentlichen Geschäften basiert."

Diese Strategie zeigt Erfolg. Im Laufe der Jahre wuchs Boekel über die Firmengebäude in Waarland heraus. Gründer Ad Boekel war ursprünglich ein Erzeuger und hat die Firma im Jahr 1975 gegründet. 40 Jahre später handelt der Betrieb jährlich mit über 120.000 Paletten. Seit Anfang Dezember arbeitet Boekel, die spezialisiert auf Transport und Handel mit Gemüse sind, nun aus einem Industriegebäude in Breekland, Oudkarpsel. Gefällt ihnen das neue Gebäude? "Es war wirklich höchste Zeit umzuziehen. Wir hatten zu wenig Platz für Verarbeitung, Versand und Lagerung, außerdem gab es Probleme mit der Strom- und Datenversorgung. Wir haben jetzt drei mal so viele Plattformen zum be- und entladen, keine Wartezeiten mehr und die Erreichbarkeit des neuen Sitzes ist ebenso besser."

Der Umzug war außerdem die Chance ein Umfeld zu erbauen, dass alle Voraussetzungen der heutigen Zeit trifft, und Platz hat, um noch weiter anzuwachsen. Die alte Einrichtung hatte eine Fläche von 3.700 Quadratmetern und vier Plattformen zum Beladen. Jetzt sind es 10.500 Quadratmeter, die komplett belüftet sind. "Wir haben uns für ein umweltfreundliches Zentralsystem entschieden mit kühlendem Ammoniak (NH3), mit Hitzeschutz für unsere Trockenräume für den Sellerie und die 12 Plattformen für Ladeprozesse. Außerdem haben wir in schnellere Verpackungsmaschinen investiert, damit mehr Produkte gleichzeitig verpackt werden können. Wachstum ist wichtig, Stillstand ist so, als ob man rückwärts ginge. Das neue Gebäude und die neuen Vorrichtungen bieten viele Möglichkeiten um dies zu realisieren. Wir hoffen daran zu arbeiten in dem wir eine große Auswahl von Gemüse, Diversität bei der Verpackung und Flexibilität bei der Logistik bieten."

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A.N. Boekel Handel BV
Bas Francis