ALG Estates feiert seinen 250igsten Geburtstag

Das Thema des Abends war 'Das Familienlandwirtschaftsunternehmen in Afrika'. “Die größte Sache, die wir machen können, ist Hoffnung für unsere Leute in Südafrika zu schaffen”, sagt Gerrit van der Merwe Senior. “Wir vertrauen vollkommen auf die Qualität unserer Leute.” Die Gesellschaft ist besonders personalgerichtet und ihre schwarze Bevollmächtigungsinitiative, Cedar Citrus, begonnen in 2002, ist ein sozialer sowie ein Geschäftserfolg. “Cedar Citrus ist die erfolgreichste Farm seit den letzten vier Jahren”, sagt Gerrit van der Merwe Junior. Er ist einer von vier Direktoren von Cedar Citrus. Dirk Dirks, ein anderer Direktor, der die Arbeiter zusammen mit Tiekie September vertritt, nennt es ein Privileg, ein Teil dieser Gelegenheit gewesen zu sein. “Letztes Jahr war ein sehr gutes Jahr für uns, ungefähr 90% unserer Zitrusfrüchte wurden exportiert. Wir sind dabei, die aktuellen 36 Hektar mit weiteren 20 Hektar Cara Cara Navel zu expandieren. Ich habe eine Leidenschaft für die Landwirtschaft, und wir sind wie eine glückliche Familie.” 

In seiner Huldigung der Gesellschaft hat Charl Senekal, einer der größten Zuckerrohrbauern in Afrika, erwähnt, dass ALG 41 Sorten anbauen, eine Zahl, die vielleicht von keinem anderen Zitrusfruchterzeuger der Welt übertroffen werden kann, noch die Kapazität, Zitrusfrüchte während jedes einzelnen Monats des Jahres zu liefern. Sie erzeugen, verpacken und vermarkten etwa 18.000 Tonnen Zitrusfrüchte jährlich und bemühen sich, sich innerhalb des Zitrusfruchtsektors zu spezialisieren. Deshalb haben sie nicht vor, sich mit anderen Produkten zu variieren, sondern wollen eher im Stande sein, kleine Mengen hochwertiger, ungewöhnlicher Zitrusfrüchte (wie die Tahiti Limone, die nicht in Südafrika kultiviert wird) an ihre Kundenbasis zu liefern. “Als ein Geschäft wollen Sie wachsen, aber Sie wollen nicht, dass Ihre Kundenbasis wächst. Wir möchten lieber eine Palette von etwas hinzufügen, von dem wir wissen, dass es ein kleiner Markt ist, als 2 Hektar von etwas zu pflanzen, und dann einen neuen Käufer finden zu müssen. Supermärkte ziehen es auch vor, sich mit so wenigen Lieferanten wie möglich zu befassen”, erklärt Van der Merwe Junuior. 

Zurzeit besteht ihr Zitrusfruchtportfolio aus ungefähr 40% Navels (eine Kategorie, in der sie neues Pflanzen einführen, kein Trend innerhalb der südafrikanischen Zitrusfruchtindustrie), 30 bis 35% weiche Zitrusfrüchte, 10 bis 15% Valencias, 5% Zitronen und 5% bis 10% Spezialitätszitronen. Zu den anderen Typen von Spezialitätszitrussorten, die sie erzeugen, spielen sie ihre Karten nur kurz vor ihrer Brust.

Die Gesellschaft ist auch im Ausmaß ihres lokalen Marketings ungewöhnlich (sie exportiert nur 60 bis 65% ihrer Produktion). Sie liefert die größten Mengen der Zitrusfrüchte, mit Ausnahme von ClemenGold Mandarinen, an hochwertige Einzelhändler Woolworths, mit dem sie nun eine 18-jährige Beziehung haben. (Im Umsatz ist die Zustellung von den Zitronenprodukten von ClemenGold an Woolworths am größten.) Ihre Zitrusfrüchte kommen aus drei Produktions-bereichen innerhalb eines 75-Km-Radius, jedes mit seinem eigenen Mikroklima. 

“Seit den letzten zwei Jahren bereiten wir uns gegen den Sturm vor, um Wege zu finden, gegen das mögliche Überangebot auf dem Markt durch horizontale und vertikale Diversifikation auszuweichen”, sagt Van der Merwe Junior. “Wir glauben fest daran, dass man den kompletten Baukasten verwenden muss.” Deswegen haben sie 2001 eine Saftfabrik gebaut. Diese Anlage erzeugt Saftkonzentrat, Zitrusöl und Schale für Tierfutter. Die Saftfabrik wurde gerade vergrößert, um 21.000 Tonnen der Klasse 3-Früchte jährlich durch die Installation eines neuen, von den Südafrikanern entworfenen Evaporators zu verarbeiten, der 7.500 Liter pro Stunde herstellen kann. 

Die Gesellschaft ist seit sieben Jahren in Folge im Fair Trade Geschäft und hat es dadurch geschafft, fast eine Million Rand für pädagogische und Sportmöglichkeiten anzusammeln. “Gemeinschaftsförderungen geben unserem Unternehmen einen Zweck und Fokus”, stellt Gerrit van der Merwe Junior fest. Die Schaffung von Arbeitsplätzen ist eine andere Säule der ALG, und deshalb übermechanisieren sie grundsätzlich nicht durch automatische Sortiermaschinen. Es gibt drei Vorschulen, die dem Unternehmen gehören, die auch Mahlzeiten für die kleinen Kindern von Angestellten, sowie Nachmittagsbetreuung für Schulkindern zur Verfügung stellen. 

Prof. Mohammed Karaan, Dekan der Fakultät von AgriSciences und stellvertretender Vizerektor der Universität von Stellenbosch, sich auf die Herausforderungen und Möglichkeiten der Landwirtschaft und des Handels mit Afrika am Abend konzentrierend, hat gesagt: “Wenn Sie bei ALG über Ihr Geschäft sprechen, haben Sie ein Zwinkern im Auge. Für mich ist es der wichtigste Faktor, den Sie in Afrika lernen müssen: ein Zwinkern im Auge. Werden Sie nicht zu mutlos. Die Kompliziertheit der Landwirtschaft in Afrika wird durch ihre latenten Möglichkeiten bedeutsam ausgeglichen.”