Foto Frühstücks-Meeting am Freitag den 27. Januar. Von links nach rechts: Blairo Maggi, Landwirtschaftsminister Brasilien, Philippe Appeltans, allgemeiner Sekretär VBT und Odilson Silva, Sekretär für internationale Beziehungen vom Landwirtschaftsministerium in Brasilien.
Sofort nach dem russischen Boykott
Seiner Ansicht nach wäre es auch innerhalb von 18 Monaten möglich gewesen. "Es war allerdings eine Zeit lang unruhig in Brasilien und der damalige Landwirtschaftsminister trat auch zurück. Das hat den Prozess verzögert. Wir haben den Vorgang fast unverzüglich nach dem Russland-Boykott in Gang gesetzt und sind ihm mit vielen Beteiligten auf den Fersen geblieben um dieses Ziel zu erreichen. Wir haben wahnsinnig viel Arbeit investiert. Der Verband Belgischer Gartenbaugenossenschaften (VBT) hat intensiv mit ihren Mitgliedern, den den Belgischen Auktionshäusern, dem Belgischen Inspektions- und Kontrollorgan für Lebensmittelproduktion (FAVV) und dem Belgischen Konsulat in Brasilien vorbereitet. Wir haben sogar einen Brasilianischen Berater eingeschaltet damit alles reibungslos verläuft."
Philippe weiter: "Als wir gehört haben, daß der brasilianische Minister bei der Grünen Woche und bei der Europäischen Kommission sein würde, haben wir natürlich Gebrauch von der Gelegenheit gemacht, um den Prozess mit den Birnen voranzutreiben. Am Mittwoch den 25. Donnerstag den 26. und Freitag den 27. Januar hatte ich persönlichen Kontakt. Die brasilianische Delegation habe ich am 27.01. sogar bei einem Frühstücksmeeting gesprochen. Der Landwirtschaftsminister hat zu dem Zeitpunkt wissen lassen, daß er innerhalb weniger Tage unterschreiben würde. Das sind letztendlich doch drei Wochen geworden."
Saison 2017
In diesem Frühjahr dürften die ersten Birnen verschifft werden. "Wir haben uns gut vorbereitet und nicht nur für den Zugang auf dem Markt gesorgt sondern auch bei dem Flämisches Zentrum für Agro-und Fischereimarketing (VLAM) einen Antrag gestellt, Werbung für die Birnen in Brasilien zu machen. Diesem Antrag wurde zugestimmt. Es wird von der EU ein Budget zur Verfügung gestellt, aus dem ab diesem Frühjahr, drei Jahre lang in dem südamerikanischen Land Werbung für die Birnen gemacht werden kann." Brasilien selbst hat fast keine Birnenproduktion und importiert in erste Linie aus Argentinien. "Es gibt also genügend Möglichkeiten, unsere Birnen im Laufe der belgischen Saison zu exportieren. Brasilien importiert pro Jahr ca. 200.000 Tonnen, es geht hier also um ein großes Potential."
Sektorplan
Philippe's Ansicht nach sind auch große Volumen möglich, das muß aber vorsichtig angegangen werden. "Wir werden es auf lange Sicht und Schritt für Schritt betrachten. Auch in Hinblick auf die derzeitig weniger gute wirtschaftliche Situation ist es wichtig, daß nicht sofort zu große Volumen verschickt werden, das wird schrittweise gemacht. Zur Zeit werden mit den Genossenschaften und den Produzenten branchenspezifische Abkommen getroffen. Die Parteien, die allen Ansprüchen gerecht werden, kommen für den Export nach Brasilien in Frage. Wir müssen darauf achten, daß nur die beste Qualität verschickt wird, damit das aufgebaute Vertrauen nicht beschämt wird und der Name der belgischen Birnen rein bleibt. Zusammen mit den VBT-Produzenten und dem FAVV werden wir uns darauf vorbereiten."
Für mehr Informationen:
Philippe Appeltans
Verbond van Belgische Tuinbouwcoöperaties vzw (VBT)
Tiensevest 136
3000 Leuven