Die Pflaumensaison in Südafrika ist zu zwei Dritteln beendet. Gerade werden Sorten wie African Delight, Flavor King, Laetitia, Songold, Southern Belle und Angeleno gepflückt.
Am Westkap, wo die meisten Pflaumen produziert werden, leiden die Bauern noch immer unter den Folgen der Dürre: der Theewaterskloof Damm ist nur zu 31.8% befüllt und der Bergrivier Damm zu nur 45.8%. Aus diesem Grund sind die Mengen und auch die Größen der Früchte der meisten Sorten kleiner ausgefallen (Laetitia ist dabei die Ausnahme), auch die Haltbarkeit hat sich verschlechtert.
"Unsere Mengen sind definitiv größer, als im letzten Jahr. Aber wir können nicht alle unsere Früchte exportieren, daher wird der Überschuss zurück auf den lokalen Markt geleitet," sagt Wessel Erasmus von Banhoek Fruit Packing. Das Unternehmen vertreibt Pflaumen von der eigenen und von anderen Farmen. "Das Problem ist, dass der lokale Markt nicht alle Pflaumen aufnehmen kann und die Preise unter Druck geraten. Wir haben Schwierigkeiten damit, die Kosten des Verpackungsmaterials zu decken, wenn wir die Früchte auf dem formellen Weg auf den Markt bringen."
Glücklicherweise steigt die Nachfrage nach Pflaumen im informellen Straßenhandel-Sektor. Erasmus: "Es gibt immer mehr Jungs, die mit ihren Bakkies (kleine Pick-Ups), kommen und die Pflaumen von uns für die informellen Handelswege einsammeln. Sie kaufen rote und gelbe Pflaumen, die Farbe des Fruchtfleischs ist ihnen egal. Auf dem schwarzen Verbrauchermarkt werden Pflaumen immer beliebter."
Auf der größten Pflaumen Verpackungseinrichtung am Westkap, Franschhoek Marketing, werden jährlich durchschnittlich 3 Millionen Kisten Pflaumen verpackt, von denen 90% exportiert werden (Klasse A Kartons sind meistens 5kg und Klasse B Kartons 8kg). In diesem Jahr scheint die Qualität gut zu sein, aber die Früchte fallen klein aus, sagt Jan Hoon, Marketing Manager. "Zurzeit bekommen wir gute Preise aus der EU und etwa 50% der Pflaumen werden dort hin exportiert, wobei die andere Hälfte in den Rest der Welt verschifft wird. Zurzeit sind die Preise im Mittleren Osten und in Großbritannien etwas niedriger."
African Delight, eine Sorte, die vom Agrarkultur Forschungszentrum Infruitec-Nietvoorbij in Sellenbosch entwickelt wurde, ist für Exporteure eine verlässliche Sorte geworden. Sie ist nicht nur eine leckere Sorte, sondern hat auch eine gute Haltbarkeit. Jan Hoon von Franschhoek Marketing nimmt Indien als Beispiel: Der Transport dort hin dauert 28 Tage (im Vergleich zu beispielsweise 16 Tagen nach Großbritannien). In dieser Zeit werden einige Pflaumen Sorten überreif, aber die African Delight bleibt in einem guten Zustand.
Der Großteil von Franschhoek Marketings Produktion ist noch immer auf die Laetitia und Songold (beides ARC Infruitec-Nietvoorbij Sorten) und die Angeleno ausgerichtet.
Wachsender afrikanischer Handel
Der afrikanische Markt für Pflaumen wächst. "Afrika liebt Variation in den Containern, deswegen verschiffen wir nie Container, die nur mit einer einzigen Frucht befüllt ist. Der Pflaumen Transport läuft gut und wir liefern immer 90% rote Pflaumen und 10% gelbe Pflaumen, allerdings in kleinen Mengen mit anderen Früchten und manchmal sogar mit Gemüse zusammen im Container," erklärt Jan Stefan Ferreira von Qualichoice Exporters.
Yoann Bleusez von Kallor Exporters stimmt zu und betont außerdem, dass die Infrastruktur Entwicklung, wie Kühleinrichtungen essentiell für die Entwicklung eines afrikanischen Markts für südafrikanische Frischwaren sind. Die wichtigsten Märkte für Früchte aus Südafrika sind die ölproduzierenden Länder in Westafrika (obwohl die Exporte vom Rückgang der Ölpreise beeinflusst werden), gefolgt von Ostafrika. Die Küstenländer mit Häfen sind die größten Importeure.
Für weitere Informationen:
Wessel Erasmus
Banhoek Fruit Packers
Tel: +27 82 413 1501
Email: wessel@banhoekfruit.co.za
Jan Hoon
Franschhoek Marketing (Freshness First)
Tel: +27 21 876 3140
Jan Stefan Ferreira
Qualichoice
Tel: +27 21 447 8053
Email: janstefan@qualichoice.com