Öko-Pionier: Demeter und BÖLW trauern um Jan von Ledebur
Demeter-Vorstandssprecher Alexander Gerber würdigt den Mitgründer und langjährigen Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau (AGÖL) als wichtige treibende Kraft der nachhaltigen Agrarkultur. „Jan von Ledebur hat gerade durch seine Fähigkeit, die Akteure der Landwirtschaft zusammenzuführen und aus diesen Gesprächen heraus wichtige Entwicklungen anzustoßen, maßgeblich zum Erfolg des Öko-Landbaus beigetragen.“
Nach einer Landwirtschaftslehre bewirtschaftete Jan Freiherr von Ledebur zunächst das elterliche Gut Crollage in Westfalen, das er auf biologisch-dynamische Bewirtschaftung umstellte. Anschließend studierte er Agrarwissenschaften in Göttingen und Berlin. 1983 wurde er Geschäftsführer des Forschungsrings für Biologisch-Dynamische Wirtschaftsweise in Darmstadt. Er engagierte sich auch international und sorgte im Vorstand der weltweiten Dachorganisation der Ökobewegungen, IFOAM, für wichtige Impulse auf allen Kontinenten, so Demeter in einem Nachruf. 1988 zählte er nicht nur zu den Gründern der Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau (AGÖL), sondern war bis 2000 deren Vorsitzender.
Sein Nachfolger im Amt, Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, Vorsitzender des 2002 gegründeten Nachfolgeverbandes BÖLW, würdigt die Rolle des Verstorbenen für die Ausgestaltung des europäischen Biorechtes: „Unter dem Vorsitz von Freiherr von Ledebur hat die AGÖL wesentlich zur Ausgestaltung der EU-Bio Verordnung und damit des rechtlichen Rahmens beigetragen, der zum ersten Mal den ökologischen Landbau und die ökologische Lebensmittelverarbeitung EU-weit gesetzlich definierte.“ Seine Verdienste wurden unter anderem mit der Professor-Niklas-Medaille in Silber geehrt, der höchsten Auszeichnung des Bundeslandwirtschaftsministeriums.
Quelle: bio-markt.info