2016 - ein Jahr der Extreme
Die in Bonn erscheinende landwirtschaftliche Fachzeitschrift LZ Rheinland sprach in einem Interview mit Bernhard Conzen, Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV), über die schwierige Lage auf den rheinischen Höfen und die Perspektiven für 2017.
Auf die Frage, wie RLV-Präsident Conzen die Lage der Betriebe im Rheinland beurteilt, sagte er wörtlich: „Das Jahr 2016 war für die Landwirtschaft insgesamt kein einfaches. Die Preise haben für fast alle unsere Produkte einen Tiefpunkt erreicht. Zudem waren angesichts der Wetterkapriolen die Druscherträge beim Getreide für die meisten Betriebe nicht zufriedenstellend. Oder sie mussten, wie beispielsweise bei Kartoffeln oder Möhren, viel Geld in die Hand nehmen, damit sie die Ernte einbringen konnten.“ Das bedeute, dass die Liquiditätslage mehr als angespannt sei, und dass dies eine schwierige Ausgangslage für 2017 sei. Die zurückliegende Preismisere habe tiefe Löcher gerissen, so Conzen. Daher sei es gut, dass einige Märkte jetzt wieder nach oben tendierten. Preisanstiege seien bitter nötig.
Im kommenden Jahr wird gewählt. Daher werden die nächsten Wochen und Monate vom Wahlkampf, zunächst in unserem Bundesland und dann zum Deutschen Bundestag, geprägt sein. „Bei allen Diskussionen ist eine sachliche Auseinandersetzung gefordert. Das gilt für alle Politikbereiche gleichermaßen“, betonte Conzen im LZ-Interview. Leider würden Themen, wie Tierhaltung, Glyphosat und Nitrat, für eine emotionale und wenig sachliche Debatte um die Landwirtschaft ausgeschlachtet. „Ich wünsche mir, dass die Politiker eine wirklich faire und realistische Diskussion führen und uns Bauern nicht mit Populismus zur Zielscheibe ihrer politischen Manöver machen“, so Conzen abschließend. Für ein erfolgreiches Jahr 2017 hofft er für die Bauern auf bessere Perspektiven als im vergangenen Jahr.
Quelle: rlv