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Europa Parlament befürwortet strenge Kontrollen für Zitrusfrüchte außerhalb der EU

Das Europäische Parlament hat letzte Woche einer Resolution zugestimmt, mit der zu strengeren Kontrollmaßnahmen für Zitrusfrüchte außerhalb der EU aufgerufen wird. Mit dieser Maßnahme will man die europäischen Produzenten gegen die Verbreitung von Krankheiten und Plagen, wie den Afrikanischen Apfelwickler und Citrus Black Spot (CBS) vermeiden. 463 Parlamentarier stimmten für diese Resolution, 168 sprachen sich dagegen aus und es gab noch drei Enthaltungen. Die Resolution des Europäischen Parlaments ist nicht bindend. Die definitive Entscheidung über die Kontrollmaßnahme wird durch das "Permanent Fytosanitair Comité" der EU-Kommission genommen. 

In der Resolution wird vorgeschlagen, daß Zitrusfrüchte zur Vermeidung des Afrikanischen Apfelwicklers, einer Kältebehandlung oder etwas Vergleichbarem (hierfür muss erst Zustimmung von der Kommission erteilt werden) unterzogen werden müssen, bevor sie in die EU eingeführt werden dürfen. Zudem schreibt die Resolution, um Black Spot zu verdrängen vor, daß pro 30 Tonnen Obst wenigstens 600 Früchte als Stichprobe genommen werden müssen, bevor die Zitrusfrüchte für Europa verpackt werden. Eine vergleichbare visuelle Kontrolle muss bei der Einfuhr nach Europa bei mindestens 200 Früchten pro 30 Tonnen statt finden. 

Niederländische Importeure betrachten diese Maßnahme als versteckten Protektionismus, vor allem durch die südlichen Mitgliedstaaten. Deon Joubert von der Südafrikanischen Citrus Growers Association nennt dieses Ergebnis auch äußerst enttäuschend, vor allem wenn man betrachtet, welche Maßnahmen der südafrikanische Sektor getroffen hat, um die Anzahl CBS-Fälle zu begrenzen. Vor allem die vorgeschlagene Kältebehandlung scheint ein Problem zu sein. "Das kann einigen Zitrusfrüchten keinen Schaden zufügen, ist aber nicht geeignet für Zitronen und neue Sorten Leichtschäler, die diese Behandlung nicht vertagen", sagte er zu einem früheren Zeitpunkt auf dieser Seite.

Inge Ribbens
Das bestätigt die Referentin Inge Ribbens, die innerhalb GroentenFruit Huis für die Marktzugangs-Dossiers verantwortlich ist. "Diese Kältebehandlungsmaßnahme führt in der Praxis zu einem Importstop, da bestimmte Varietäten dieser Behandlung nicht standhalten können. Bei dieser Resolution ist man von einem Kältebhandlungs-Bericht von 1969 ausgegangen, bei dem absolut nicht nach Alternativen geschaut wurde. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ausgewiesen, daß es genug effektive Behandlungsmethoden gibt."

"Natürlich sind wir auch der Meinung, daß wir den eigenen Markt schützen müssen, es muss aber im Verhältnis stehen zu den wirklichen Risiken. Bestimmt 90% von allen Übersee Zitrusfrüchten gehen direkt an Orte, wie z. B. den Einzelhandel, wo sie keinerlei Gefahr für die lokale Produktion darstellen. Das einzige Risiko, das entstehen könnte ist, daß spanische Betriebe das Importobst in den Produktionsgebieten verpacken. Darin müssten sie selbst ihre Verantwortung nehmen. Es kann nicht so sein, daß sie selbst keinerlei Schritte unternehmen, andere jedoch den Schaden tragen müssen. Wenn ein Mitgliedstaat extra Garantien haben möchte, dann könnte es selbst eine Kältebehandlung fordern, es sollte jedoch nicht standard zur Verpflichtung werden. Südafrika hat mit seinem Systemansatz gegen Citrus Black Spot sehen lassen, daß es sehr wohl selbst Maßnahmen treffen kann, um europäischen Regeln zu entsprechen. Unser Ansatz ist daher, "effektive Behandlung" Drittländern zu überlassen und nicht vorab (in langwierigen Prozeduren) Zustimmung von der Kommission bekommen zu müssen. Wenn sich dann herausstellt, daß es nicht funktioniert, können entsprechende Maßnahmen getroffen werden." 

"Alles in einem wird für dieses Konsumgut mit niedrigem Risiko die schwerste Maßnahme getroffen. Es ist darüberhinaus auch noch eine diskriminierende Maßnahme, denn der Apfelwickler kommt auch bei Paprika und Rosen vor", fährt Inge fort. Sie nennt die angenommene Resolution eine 'nicht unwichtige Empfehlung', hofft aber, daß die Europäische Kommission zu einer anderen Beurteilung kommt. "Ansonsten haben wir im Importsektor ein großes Problem!"
Erscheinungsdatum: