Verband der Südtiroler Obstgenossenschaften (VOG):
Apfelsaison in der Zielgerade
Der VOG-Verband zieht eine erste Bilanz zur Vermarktungssaison 2015/2016. Mehrere kritische Punkte haben von Anfang an das Jahr gekennzeichnet: eine Vollernte in Europa von fast 12 Millionen Tonnen - in der Größenordnung von 2014, der durch das russische Embargo erstickte Export polnischer Äpfel, die politische und finanzielle Instabilität der nordafrikanischen Länder.
Diese Faktoren haben die Preise während der gesamten Saison unter Druck gehalten und den VOG veranlasst, das Augenmerk immer stärker auf neue Absatzmärkte wie Indien und den südostasiatischen Raum zu richten.
Für den VOG selbst wich die Ausgangssituation ein wenig von dem europäischen Szenario ab, da mit -10% zum Vorjahr doch deutlich weniger Tafelware angeliefert wurde. Der Bestandsabbau verlief planmäßig, mit einer guten Verkaufsdynamik im Herbst und Winter, so dass Anfand März die Lagerbestände 14 % weniger als im Vorjahr aufwiesen.
Ein entscheidender Faktor zum Saisonschluss waren dann das Wetter und die niedrigen Temperaturen im Frühjahr. „Der frische und regenreiche Frühling hat den Apfelkonsum gefördert und die hohen Absatzmengen ab Ende April, Mai und Juni haben endlich den gewünschten Wendepunkt gebracht,“ bestätigt der Verbandsdirektor Gerhard Dichgans. „Die Nachfrage für alle roten und zweifarbigen Sorten war äußerst rege, und deren Vermarktung ist Ende Juni abgeschlossen. Aber auch Pink Lady® und Kanzi® waren im Vergleich zum vergangenen Jahr bereits einen Monat früher ausverkauft.“ Wie üblich wird die Sorte Golden Delicious die Saison im September schließen, zeitgleich mit Ankunft der neuen Ernte 2016.
„Insgesamt hat die Saison 2015/2016 dem Verlauf der Vorsaison geglichen. Auch wenn die Preise sich leicht erholt haben,“ so Dichgans, „hat der europäische Markt noch nicht sein „Vor-Embargo“ Gleichgewicht wiedergefunden. Für die Erzeuger zeichnet sich ein zweites bitteres Jahr mit Preisen ab, die an der Grenze oder unter den Produktionskosten liegen.“
Für die neue Ernte gibt es bereits die ersten Prognosen. „Eine frühe Obstblüte und ein guter Fruchtansatz lassen für unseren Verband eine gute Ernte voraussehen, die besser als 2015, aber unter dem Rekordjahr 2014 liegen wird,“ kommentiert Gerhard Dichgans. Für die Sorte Fuji fallen die Prognosen weniger optimistisch aus, da viele Obstanlagen aufgrund von Alternanz nur schwach behangen sind. Einen großen Sprung nach vorne werden die Club-Äpfel machen, mit einer bedeutenden Steigerung für Pink Lady®, Kanzi® und Jazz®.
„Die Früchte sind im Vergleich zu gleichen Zeitpunkt des Vorjahres durchschnittlich etwas größer. Wenn uns das Klima und die Sommertemperaturen entgegenkommen, können wir die neue Apfelsaison endlich wieder unter einem guten Stern in Angriff nehmen“.
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