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Übersicht Weltmarkt Erdbeeren

Europa steht im Zeichen der Erdbeeren. Der Sommerkönig ist nun überall erhältlich, aber der Markt ist absolut nicht überall gut. Niederlande und Belgien haben Probleme und schlechtes Wetter in Polen und Frankreich verzögert die Produktion. Die Briten lieben Erdbeeren und geben mehr aus als je zuvor. Die Saison in Israel dauert länger als erwartet, China öffnet Grenzen für amerikanische Erdbeeren und Australien beendet eine wechselhafte Saison.

Britischer Erdbeerwahnsinn
Die Saison begann am 24. Mai. Die Schätzung für diese Saison liegt bei 74.000 Tonnen, ein Anstieg von 11% im Gegensatz zu letztem Jahr und parallel zur steigende Nachfrage. Erdbeeren sind für die Briten das Sommerobst schlechthin und unglaublich beliebt. Dass die Briten wild auf Erdbeeren sind, wird aus den Verkaufszahlen von Sainsbury's deutlich. Erdbeeren sind das best verkaufte Produkt der letzten vier Monate. Statistiken zufolge wird jede Sekunde eine Schale mit Erdbeeren verkauft, was 50 Mio Schalen im Jahr bedeutet. Erdbeeren bringen einen Umsatz von 564 Mio Pfund, das ist 51% des Weichobstumsatzes, der einen Wert von 1,1 Millarden Pfund vertritt. Weichobst wird mit 21% mehr als Äpfel und Bananen konsumiert. In den letzten zehn Jahren ist das Segment mit 132% gestiegen.



Schlechter Start niederländischer Freilandsaison nach guter Treibhaussaison
Das nasse Wetter hat große Folgen für die Produktion und den Konsum von Erdbeeren. "Das Wetter war lange schlecht. Mit gutem Wetter verkauft man nun einmal das dreifache", erklärt ein Händler. Dieses Frühjahr hatten wir wohl eine gute Gewächshaussaison, aber der Beginn der Freilandsaison von Erdbeeren war nicht gut. Auch die Qualität ist nicht außergewöhnlich. Es gibt große Preisunterschiede zwischen dem Anbau auf Spalieren und im Freiland. Die besseren Erdbeeren gehen diese Woche für 1,50 bis 1,70 Euro über den Tresen, obwohl der Preis für die Freilandzucht um 1 Euro schwankt. Die Haltbarkeit des Obstes ist sehr unterschiedlich, und das resultiert in die Preisdifferenz. Es scheint, als ob die kalte Freilandzucht immer schwieriger wird.

Belgischer Markt trostlos
Der Preis erreichte am 14. Juni einen Tiefpunkt auf den Versteigerungen von weniger als einem Euro pro Kilo. Einen Tag später gab es einen kleinen Aufschwung im Preis, aber mit dem erwarteten Regen im Anzug blieb die Stimmung trostlos. Sonniges Wetter hat sowohl Einfluss auf die Produktion als auch auf die Nachfrage. Auch spielt es eine Rolle, dass Exportmärkte wie Skandinavien und Frankreich mit eigenem Anbau auf dem Markt sind, und das bevorzugt der Konsument. Auch die Fußball EM ist einem Händler zufolge teilweise Grund für die Misere. Die Preise für den Sommerkönig sind unterschiedlich. Durchschnittlich für alle Erdbeeren lag der Preis Anfang dieser Woche auf 1,19 Euro pro Schale (2,38 Euro pro Kilo). Für größere Erdbeeren lag der Preis bei 1,54 Euro pro Schale. Diese Woche stiegen die Preis leicht an, um sich danach wieder zu senken. Die Elsanta erreichte 1,75 Euro, zuvor 1,09 Euro, um die Woche letztendlich mit 1,55 Euro abzuschließen. Bei den Freilanderdbeeren sieht man einen vergleichbaren Trend: 0,80 Euro auf 1,35 und wieder runter auf 1,20 Euro.

Belgien hat vier Mitspieler im Erdbeermarkt: 

Nummer 1 in der Anfuhr: Kooperative (ist keine Versteigerung mehr) Hoogstraten
Hoogstraten hatte im Jahr 2015 einen Rekord von guten 33 Mio kg Erdbeeren. Im Jahr 2014 kam die Menge auf 31 Mio kg. Das ist ein Anstieg von mehr als 2 Mio kg. Die Erdbeerfläche in 2016 beträgt 1.000 Hektar, wovon ein Drittel Freilandproduktion.

Nummer 2 in der Anfuhr: BelOrta
Jährlich werden über BelOrta ca. 9 Mio kg Erdbeeren aus verschiedenen Anbausystemen, von Substrat- oder Freilandanbau unter Glas, in Tunneln oder im Freien. Im Jahr 2016 nimmt die Fläche von BelOrta mit mehr als 20 Hektaren zu. Das bringt die Gesamtfläche auf 316 ha Erdbeeren.

Nummer 3 in der Anfuhr: REO Versteigerung
Das Erdbeervolumen ist bei der REO Versteigerung innerhalb von 10 Jahren verdoppelt. Im Jahr 2005 wurden 4,8 Mio Schalen von 500 g geliefert, im Jahr 2015 waren es 10,2 Mio.

Nummer 4 in der Anfuhr: LTV

LTV hat im Jahr 2015 ein Volumen von beinahe 2,5 Mio kg belgische Erdbeeren verkauft, umgerechnet kommt das auf 4,8 Mio Schalen.

Polnischer Optimismus schlägt um in Depressionen

Die Saison für Industrieerdbeeren ist im Süden beinahe zu Ende. Die Produktion verschiebt sich auf die nördlichen Regionen. Der Preis steht auf 1 Euro. Durch den Regen ist die Qualität wechselhaft und der Zustrom gering. Trockenes Wetter, gefolgt durch Regen hat seine Spuren in der Qualität hinterlassen. Bevor der Regen kam, wurde eine gute Saison erwartet, aber das Wetter hatte einen schlechten Einfluss. Auch die kühlen Nächten haben dem Reifeprozess nicht gut getan.

Regen verzögert französische Saison. 
Das Wetter in Frankreich ist nicht günstig für Anbau und Konsum. Die wechselhaften Temperaturen und der heftige Regen von Ende Mai haben einen Teil der frühen Sorten beschädigt. Durch das Wetter ist der Zustrom begrenzt. Auch der heftige Regen von Anfang Juni wird die Ernte beeinflussen und wird ein Teil hiervon nicht verkäuflich sein. Die Preise folgen den Entwicklungen der Saison. Durch das relativ kleine Angebot ist der Preis 9% höher als letztes Jahr und 10% über dem Durchschnitt 2011-2015. In den ersten Monaten des Jahres stiegt der Import mit 11%, der Export stand in dem Zeitraum unter Druck und nahm mit 10% ab.

Die Produktion ist 2% geringer und kommt auf 55.790 Tonnen. Die Fläche von 3.640 Hektaren ist stabil. Die Region Pays de Loire berichtet eine Abnahme von 17% in der Fläche von sowohl Gewächshaus- als Freilanderdbeeren. Der Anbau im Treibhaus belegt die Hälfte des Anbaus in Frankreich und liegt 3% höher als letztes Jahr.

Italien positiv über Saison

In Kw 23 endete die Saison in den südlichen Regionen. Die letzte dieser Erdbeeren kommt aus der Region Metaponto. Die Preise sind stabil. Auch im Norden nähert die Saison sich ihrem Ende. Nur die begrenzte Anfuhr von guter Qualität zeigte stabile oder leicht steigende Preise.

Im Allgemeinen lief die Saison gut mit prima Preisen. Basilicata und Veneto haben die Saison beendet. Die Erdbeeren aus den Bergen werden nun durch Piedmonte und Trentino Alto Adige geliefert. Diese Erdbeeren haben einen höheren Preis von 3 bis 4 Euro pro kg. Durch den kleinen Zustrom und die große Nachfrage wird viel importiert. Die niederländischen Erdbeeren bringen einen Preis von 4,50 pro kg.
Bereits früh in der Saison, im April, gab es gute Nachfrage nach diesen Früchten. In den letzten 10 Jahren ist der Konsum mit 20% gestiegen. Italiener bevorzugen immer öfter lokale Erdbeeren und sind immer mehr bereit, um dafür das Portemonnaie zu ziehen. Zwischen März und Mai gibt es spanische Erdbeeren. Der Konsum hiervon hat in den letzten 5 Jahren mit 8 bis 15% zugenommen. Supermärkte sehen immer mehr den Unterschied in den Sorten. In Nordeuropa, unter anderem Dänemark, bevorzugt man die hellrote Erdbeere.

Spanischer Anbau will Flughafen

Durch das warme Wetter hat die Saison dieses Jahr früh begonnen. Für Huelva stehen die letzten Schätzungen auf 290.000 Tonnen, was mit den Jahr zuvor übereinkommt. Die Saison scheint die beste in den letzten drei Jahren. Die letzten Jahre hat die Fläche mit 18% abgenommen. Die Produzenten in Huelva wollen in eine bessere Infrastruktur investieren, so dass die Erdbeeren in den 5 Tagen, die sie unterwegs sein können, ohne dass die Qualität nachläßt, längere Abstände ablegen können. Hierfür wird unter anderem über einen Flughafen in der Region gesprochen.

Russland nicht selbstversorgend

Es wird nur im Freiland angebaut. Die letzten fünf Jahre wurde die Fläche im Norden und Osten erweitert, aber die inländische Produktion deckt die Nachfrage nicht. Insgesamt hat das Land 500 Hektar kommerziellen Anbau. Erdbeeren sind ein beliebtes Produkt. Nur 40% der Produktion erreicht die Supermärkte. Der größte Teil der Ernte wird durch die Erzeuger selbst konsumiert.

Extrem lange Saison in Israel

Nach einer unüblich langen Saison, dank dem warmen Winter, endet die Saison in den kommenden Wochen. Diese begann früh im November. Trotz der längeren Saison ist das Volumen nicht größer, im Gegenteil, es werden 25.000 Tonnen weniger erwartet. Das sind 20% weniger als letztes Jahr. Hagel und Überstömungen früh in der Saison haben der Ernte geschadet. Das führte zu hohen Preisen. In den letzten Wochen haben die Preise abgenommen bis auf 7 Euro pro kg. Das ist immer noch ein hoher Preis, aber noch unter dem Höchstwert von 9 Euro pro kg. Durch die kleinere Ernte wurde weniger exportiert. Die wichtigsten Exportmärkte sind Großbritannien und Russland. Kleinere Mengen gehen nach Westeuropa.

Der Anbau befindet sich in der zentralen Küstenregion. Insgesamt hat das Land ca 400 Hektar Erdbeerzucht, wovon 300 Hektar in Tunneln. In den letzten Jahren wurde auf eine höhere Produktion gesetzt, durch das Areal zu vergrößern und andere Sorten zu wählen. Die meisten Sorten kommen ursprünglich aus Kalifornien. Auch sucht man nach Möglichkeiten, um den Sommerkönig auch in den Sommermonaten anbauen zu können.

Chinesischer Markt geöffnet für Kalifornien

Der chinesische Markt kennt gute Preise mit 40 Yuan (5,50 Euro) pro kg. Der Zustrom ist größer als die Nachfrage, wodurch der Preis unter dem vom letzten Jahr liegt. Eine der Ursachen hiervon ist, dass der lokale Anbau größer ist. Die meisten Erdbeeren werden pro 400 Gramm verkauft.

Die wichtigsten Anbaugebiete liegen im Nordwesten von China, Heibei und Beijing. China baut Frühlings- und Sommererdbeeren an. Die neue Sommerernte ist gerade auf dem Markt und ist bis November verfügbar. Der größte Teil des Anbaus ist überdeckt. Die inländische Produktion deckt gute 3 Mio Tonnen pro Jahr. Das ist 1,5 mal mehr als die VS.

Im März unterzeichneten China und die VS einen Vertrag, um die kalifornischen Erdbeeren auf dem Markt zuzulassen. Kalifornische Erzeuger hoffen, um die ersten Ladungen Ende des Sommers verschiffen zu können. Das wären die ersten ausländischen Erdbeeren auf chinesischem Boden.

Australien endet wechselhafte Saison

Die Saison in Victoria neigt sich ihrem Ende zu. Die Produzenten berichten von einem starken Ende nach einer wechselhaften Saison. Der Anfang der Saison war schwierig, im Frühjahr gab es viel Hitze und Wind. Der Herbst brachte besseres Wetter. Die Qualität der Erdbeeren ist unterschiedlich, sogar mit Tunneln können die Wettereinflüsse nicht komplett ausgeschlossen werden. Ein Teil der Ernte ging durch die Hitze verloren. Supermärkte kämpfen mehrmals mit zu wenig Ware. 

VS: Mehr Erdbeeren für die Industrie
Die Produktion von Erdbeeren in Salinas und Santa Maria läuft gut. Die Nachfrage liegt jedoch zurück und damit auch die Preise. Hierdurch wird mehr Produkt an die Industrie angeboten. Der Preis für einen Karton Erdbeeren liegt zwischen 8 und 9 Dollar für Produkt aus Salinas, für Santa Maria wird 7 bis 8 Dollar bezahlt. Ein kürzlich präsentierter Bericht über den Export von Erdbeeren zeigt, dass Kanada mit 73% weitestgehend der wichtigste Exportmarkt ist. Andere Märkte sind Mexiko, Hong Kong, Japan und Saudi-Arabien.

Mexiko: kleiner Prozentsatz für Frischmarkt
Das wichtigste Anbaugebiet für Erdbeeren ist die Region Michoacan, das Zamora-Tal, wo ca 4,500 Hektar Erdbeeren angebaut werden. Durchschnittlich werden 60 t pro Hektar geerntet, was eine Gesamtproduktion von 270.000 und 300.000 t bedeutet. Der Großteil der Ernte ist jedoch für die Industrie bestimmt. Ca 15 t pro Hektar erfüllt die Anforderungen des Frischmarktes. Die Saison läuft von Oktober bis Februar.

Erdbeeren in Brasilien relativ unbekannt
Erdbeeren sind das bekannteste Weichobst in Brasilien, trotz der Zunahme im Segment ist das andere Weichobst recht unbekannt. Das Segment belegt ca 1% des Supermarktumsatzes. Desweiteren ist Weichobst sehr viel teurer als anderes Obst. Ein Kilo Papaja kosten z.B. 10 Peso. Für dasselbe Geld kann man 125 Gramm Blaubeeren kaufen. Und doch gibt es im Land Erdbeeranbau. Die Saison läuft von November bis Februar.

Peru: gute Preise inländischer Markt
Um die 1.800 Hektar ist für den Erdbeeranbau bestimmt. Die Ernte liegt um die 20 t pro Hektar. Die Produktion ist vor allem für den lokalen Markt. Supermärkte bezahlen einen besseren Preis als die Exportmärkte (3,80 Dollar gegen 3 Dollar). Obwohl die Produktion ganzjährig ist, sieht man im September bis Dezember die höchsten Ergebnisse. Zwischen April und Juni wird viel importiert.

Ernte Chile voll im Gang
Die Ernte hat begonnen, gegen Ende Juli ist sie fertig. Die Erdbeeren sind vor allem für den lokalen Markt. Export gibt es nur von Tiefkühlprodukt. Es gibt allerdings Projekte, um den Export von frischen Erdbeeren zu erhöhen.

Kolumbien investiert in Treibhausanbau
Es wurde ein großes Projekt gestartet, um der Produktion von Erdbeeren einen Impuls zu geben, aber dafür sind viel Investitionen nötig. Durch das Klima ist ausschließlich Gewächshausanbau möglich.

Jede Woche publizieren FreshPlaza und AGF.nl eine Übersicht der Marktsituation eines Produktes im weltweiten Sinn. Mit diesen Artikeln möchten wir ein Bild des Weltmarktes geben, der durch Globalisierung immer kleiner wird. Nächste Woche stehen Bananen zentral.
Erscheinungsdatum: