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Süß-Saure Apfelernte in Deutschland

Vielerorts in Deutschland beginnt die Apfelernte in diesem Jahr bis zu 14 Tage früher. Das liegt an der großen Hitze und Trockenheit diesen Sommers - mit allen Vorteilen und Nachteilen.

Sozialpädagoge Stefan Igelhaut und Wolfgang Lahm, Vorsitzender des Kreisverbands für Gartenbau und Landespflege Nürnberger Land, erklären gegenüber Das Nürnberger Land:„Die Sonne bringt die Süße, aber die Trockenheit führt dazu, dass sie kleiner sind als in den letzten Jahren.“ Die älteren Bäume tragen viele Früchte, die jüngeren, mit weniger tiefen Wurzeln haben Probleme genügend Wasser aufzunehmen. Die Statik der Bäume sei entsprechend der Fruchtlast natürlich auch strapaziert, was die richtige Pflege notwendig macht um ein Brechen der Äste zu vermeiden, so Lahm.

„Für die, die junge Bäume gepflanzt haben und für die Mostsaison ist es ein wirklich gutes Jahr“, erklärt Igelhaut und Lahm stimmt zu: „So viel Ertrag hatten wir lange nicht mehr.“ Für ein Rekordjahr halten sie 2018 jedoch trotzdem nicht. Die Größe und das Gewicht der einzelnen Früchte sind für viele Obstbauern, die die Äpfel als Tafelobst verkaufen wollten, eine mittelschwere Katastrophe.

Die Ansprüche des Einzelhandels haben sich enorm verändert, erklären die Experten: Das Obst werde nur noch nach Aussehen und Süße beurteilt - es gibt keinen Platz für intensiveren Geschmack oder Farbveränderungen. Die Äpfel sollen zudem knackig und nicht mehlig sein. Früchte, die diese Kriterien nicht einhalten, werden abgelehnt.

Für Plantagenobst und kleinere Bäume mit Möglichkeiten zur regelmäßigen Bewässerung war dieser Sommer ideal. Das beschert den Obstbauern große und süße Äpfel.

Für 2019 erwarten Lahm und Ingelhaut eine maue Ernte. Das liegt an der Alternanz, einer zweijährigen Schwankung des Fruchtertrages. Um der Alternanz entgegenzuwirken und den Ertrag auf zwei Jahre aufzuteilen wird ein so genannter Sommerschnitt vollzogen, dieser soll auch die Qualität und Größe der Früchte steigern. Auch können vor der Sonnwende im Juni kleiner unreife Früchte gepflückt werden, um den Baum auszudünnen.

In Hessen sorgt die Trockenheit für Probleme im Apfelanbau, berichtet die Frankfurter Neue Presse. „Wir sind zehn Tage vor dem üblichen Ablauf”, sagte der zweite Vorsitzende des Landesverbands für Erwerbsobstbau, Andreas Klein. Zurzeit sind die Hauptsorten Elstar und Gala an der Reihe. Menge und Größe der Früchte seien ausreichend. Eine wirkliche Erntebilanz kann jedoch erst im Winter gezogen werden, da die lange Trockenheit zu einer verringerten Haltbarkeit geführt haben könne. „Ob es im Februar und März noch welche gibt, ist fraglich”, sagte Klein.

Die Saison war anstrengend soweit, mehrmals mussten kleinere Äpfel von den Bäumen entfernt werden um mehr Platz für Größere zu machen. „Die Bäume hatten es sehr, sehr schwer”, sagte Klein, dessen Hof in Wiesbaden-Nordenstadt liegt. Um sich gegen diverse Wetterkapriolen im Zuge des Klimawandels zu schützen hat er in Hagelschutznetze investiert und baut Varietäten an, die besser mit Trockenheit zurecht kommen.

Einen Rückgang von 10-20% bei der Ernte wird in Sachsen gemeldet. Das teilte am Freitag der Landesverband Sächsisches Obst am Freitag in Pirna mit. In diesem Jahr sollen 75 000 bis 80 000 Äpfel statt der gewöhnlichen 90 000 Tonnen geerntet weren. Dieses Ergebnis läge trotzdem noch über dem Vorjahresertrag von 70 000 Tonnen. Der Apfel ist Sachsens wichtigste Obstkultur, so Neues Deutschland.


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