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Welches Land hat es am schwersten getroffen?

Dürre in Europa

Was hat das ungewöhnlich heiße und trockene Wetter in Europa verursacht?

Laut der World Meteorological Organization (WMO) war die Ursache der ersten heißen Sommerhälfte, dass die heißen Temperaturen lange anhielten, es extrem wenig geregnet hat und die Temperaturen immer weiter stiegen. 

Schon die Frühlingsmonate April und Mai waren die wärmsten seit Jahrzehnten. Und die Tempertauren im Juni und Juli lagen weit über dem Durchschnitt, vor allem in Nordeuropa.

Die Sommertemperaturen im Norden des Polarkreises in Norwegen überstiegen die 30°C Marke, am 17. Juli maß das Thermometer 33,5°C. Finnland verzeichnete den heißesten Juli seit Beginn der Aufzeichnungen.

Außerdem hat es extrem wenig geregnet: Auf der Niederschlagskarte, die von Spezialisten des Europäischen Wetterdienstes angefertigt wurde, sind große Bereiche "extremer Dürre" zu sehen, die sich von Belgien und den Niederlanden bis hin nach Finnland und Estland ziehen.

DIE URSACHE DER DÜRRE
Wissenschaftler machen eine Reihe Faktoren wie den Klimawandel auf dem Planeten und verschiedene Hochdruckgebiete, die sich lange über Europa befanden, für die Dürre verantwortlich.

Was genau dafür gesorgt hat, dass das Hochdruckgebiet so lange an einem Ort geblieben ist, ist unklar. Die Wissenschaftler denken, dass womöglich der Klimawandel und die hohe Wassertemperatur der Weltmeere dafür verantwortlich sind.

"Die Auswirkungen des Klimawandels sind bereits deutlich zu spüren. Und es ist eine klare Erinnerung und Warnung, dass mehr getan werden muss als bislang geschieht. Wir müssen die Weltwirtschaft von der Abhängigkeit von Kohlenwasserstoff loslösen, sagt Jean-Pascal van Ypersele, einer der führenden Klimatologen der Welt. Das betrifft die menschliche Arbeit in allen Sektoren: wir müssen so schnell wie möglich die Verbrennung fossiler Rohstoffe einstellen. Das erfordert harte, politische Maßnahmen, die es bisher nicht gegeben hat." 

WELCHE EUROPÄISCHEN LÄNDER HAT ES AM SCHWERSTEN GETROFFEN?
Die Bauern in Europa bereiten sich auf eine der schlechtesten Weinernten in der Geschichte unserer Generation vor, und der Ertrag einiger Produkte wird um 50% kleiner aufallen. 

Die Getreideerträge in Frankreich, Italien, Großbritannien und Ländern in Zentral- und Südosteuropa fallen kleiner aus, in Deutschland und Skandinavien werden die Folgen der Dürre als katastrophal eingeschätzt.

Welche Folgen die Dürre auf die Verbraucherpreise haben wird ist noch nicht klar, aber die Bauern geraten bereits wegen der Heupreise sehr unter Druck. Viele von ihnen mussten diesen Sommer Heu kaufen, um es an ihr Vieh zu verfüttern. Normalerweise können die Tiere auf der Weide grasen, das war jedoch nicht möglich.

SCHWEDEN
Die Getreide Ernte in Schweden könnte in diesem Jahr wegen des heißen und trockenen Wetters um mehr als 40% kleiner ausfallen. Außerdem hat die Dürre viele Brände verursacht, was in diesem Jahr sogar im nördlichen Polarkreis passierte.

FINNLAND
Die finnischen Bauern haben wegen des nassen und kalten Wetters im vergangenen Jahr einige Verluste gemacht. Jetzt kommt noch der heiße Sommer hinzu. Die Temperaturen erreichten Anfang August etwa 30°C. Normalerweise werden in Finnland zu dieser Jahreszeit etwa 19°C gemessen. Da nur wenige Haushalte in dem sonst eher kalten Land eine Klimaanlage haben, boten einige Supermärkte in Helsinki an, die Nacht in ihren Kühlräumen zu verbringen.

UK
In vielen Regionen in England und Wales hat es seit Ende Mai nicht mehr geregnet. Durch das trockene Wetter hat sich das Wachstum von Gras und Getreide stark verringert. Allerdings haben Archaeologen deswegen einige antike Fundstücke in der Erde entdeckt. 

"Diese ungewöhnlichen Wetterbedingungen sollten uns allen eine Warnung sein - sagte der Vorstand von NSF Minette Butters. Es ist eine Erinnerung, dass wir daran denken sollen, dass die Lebensmittel Produktion nicht unschuldig an der Situation ist."

POLEN
65% der Anbaufläche sind von der Dürre betroffen. Der Mai war in Polen der wärmste seit 55 Jahren. 

DEUTSCHLAND
In Deutschland waren die Temperaturen im Mai so hoch wie seit 1881 nicht mehr. Laut Prognosen wird die Getreide Ernte im Land wegen der Dürre um bis zu 20% kleiner ausfallen. 

"In vielen Regionen leiden die Bauern unter dem Mangel an hartem Futter", sagte Agrarministerin Julia Klöckner. Ihr zufolge sahen sich einige Bauern sogar dazu gezwungen, ihre Tiere schlachten zu lassen, um Kosten zu sparen.

ESTLAND
Laut des estnischen Wetterdienstes hat es im Mai 60% weniger geregnet als sonst, dafür stieg die Anzahl der Sonnentage um 48%.

Diesen Sommer könnten 30% bis 70% der Ernte verloren gehen, sagte Agrarminister Tarmo Tamm. Die Bauern ziehen es in Betracht ihr Vieh zu verkaufen, da sie nicht genug Futter haben. Die Regierung hat bereits 20 Millionen Euro Zuschüsse gestellt, um die Bauern ein wenig zu entschädigen.

LETTLAND
Die Dürre in Lettland war ein "nationales Disaster", das wurde im Juni bekannt gegeben. Die Bauern verkaufen ihr Vieh, weil sie kein Futter haben.

"Im letyten Jahr hatten wir Regen und Überschwemmungen: meine Felder standen unter Wasser und ich konnte nicht ernten, sagte ein Bauer in einem Interview mit Agency Dainis Rotenbergs. In diesem Jahr ist es genau das Gegenteil. Ich kann meine Schulden kaum noch bezahlen." 
Der Lettische Hortikultur Verband hat davor gewanrt, dass in diesem Jahr 90% der Cranberry Ernte, 60% der Erdbeeren Ernte und 40% bis 50% der Apfel- und Birnenernte verloren gehen könnte.

LITAUEN
Die Regierung in Litauen hat im Juli einen nationalen Notstand ausgerufen. Laut dem Agrarministerium ist der Ertrag von Feldfrüchten im Vergleich mit 2006 um 15-50% gesunken. 

The country turned to the EU requesting permission to graze cattle on the land reserved for the preservation of the environment. It is expected that total grain production in Lithuania will decline from drought to 5.5 million tons, which is 13% less than last year.

Das Land hat sich an die EU gewandt, um die Erlaubnis zu bekommen, das Vieh auf Weideland grasen zu lassen, das eigentlich unter Naturschutz steht. Die Getreide Produktion wird voraussichtlich auf 5,5 Millionen Tonnen zurückfallen, das sind 13% weniger als im Vorjahr. 

SCHWEIZ
Die schweizer Armee musste ausfliegen, um die Kühe in den Bergen mit Wasser zu versorgen, die unter dem heißen Wetter litten.

Die Regierung hat die Einfuhrzölle auf Viehfutter herabgesetzt, um den Bauern im Kamof gegen die Dürre zu helfen. Philip Leuba, Wirtschaftsvorstand, sagte, dass die Schweiz seit 1921 nicht mehr mit so einer Dürre zu kämpfen gehabt hätte. Aus dem schweizer Rhein wurden tonnenweise tote Fische gefischt, da nicht genug Sauerstoff im Wasser ist.

DÄNEMARK
Trees Tofta, Repräsentant des Ministeriums für Agrarkultur und Lebensmittel sagte, dass die Dürre Dänemark stark getroffen hätte, da die Getreide- und Gemüse Ernte im Frühling um 40 - 50% kleiner ausgefallen sei.

Die Verluste in der Industrie werden sich voraussichtlich auf 8,5 Milliarden Schwedische Kronen belaufen (etwa 828 Millionen Euro). "Sowas gab es seit 150 Jahren nicht mehr", sagte er. Wenn man durch Dänemark fährt, ist es nicht mehr das Land, das wir kennen. Einige Farmer werden pleite gehen - das ist gewiss. Vor allem diejenigen, die schon vor der Dürre zu kämpfen hatten, haben jetzt keine Chance mehr."
Erscheinungsdatum: