In einer Geschichte die ein bisschen nach Science-Fictionund ein bisschen nach Chemtrail-Verschwörungstheorie klingt, setzt die Basler Versicherunglaut einer Medienmeldung ein mit Chemikalien ausgerüstetes Kleinflugzeug ein, umHagel zu verhindern. Die Maschine startet vom Flugplatz Birrfeld und setztSilberjodid frei – die Wirkung ist noch umstritten.
Hagel ist ein großes Problem für die Landwirtschaft, da dieKörner innerhalb weniger Sekunden große Verwüstung anrichten können. Daher stammtdie Idee für das Pilotprojekt der Bâloise-Versicherung. In der Medienmitteilungschreibt der Konzern: „Hagelniederschläge kosten die Schweizer Volkswirtschaftjährlich Millionenbeträge, zerstören Ernten und verursachen Schäden, die mitZeitaufwand und Ärger für die Betroffenen verbunden sind.“ Das Flugzeug sei miteiner speziellen Sprühvorrichtung ausgestattet, welche im Zentrum derAufwindwolken „ökologisch unbedenkliches Silberjodid“ freisetzt. Dieses Verfahrensoll die Hagelwahrscheinlichkeit um bis zu 50% reduzieren.
Das Silberjodid soll die Bildung größerer Hagelkörnervermeiden, sodass die kleineren Körner auf dem Weg zum Boden zu Schneematschoder bestenfalls Regen werden.
Experten stehen der Wirksamkeit noch skeptisch gegenüber.Wobei die Methode im Labor funktioniert, ist sie in der Praxis noch unerprobt.Offenbar rentiert sich das auf drei Jahre angesetzte Pilotprojekt jedoch sooder so für die Versicherung. Jedes Jahr werden Summen im zweistelligenMillionenbereich für Hagelschäden ausbezahlt. Das Flugzeug andererseits kostet umgerechnet„nur“ etwas über 175.000€. Somit würde sich schon ein Erfolg von 5 bis 10% fürdie Firma lohnen.
Der Hagelflieger startet zunächst nur aus Birrfeld und decktdie Deutschschweiz ab. Eine Erweiterung der Flotte in die Romandie und dieitalienische Schweiz ist derzeit im Gespräch.
Quelle: https://www.aargauerzeitung.ch/