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Obstbauern fahren 20 Prozent grössere Kirschenernte ein

Die Kirschen-Ernte 2018 fällt überdurchschnittlich gross aus. Das anhaltend sonnig-warme Wetter hat für äusserst aromatische Früchte gesorgt – und für eine schwierige Vermarktung.

Auf die Frost-bedingte Mini-Ernte im letzten Jahr folgt in diesem Jahr eine Grossernte. Rund 2.500 Tonnen Kirschen haben die Obstbauern gemäss Schweizer Obstverband in diesem Sommer gepflückt. Das sind rund 70 Prozent mehr als 2017 bzw. rund 20 Prozent mehr als im Durchschnitt der letzten 10 Jahre. Gerechnet hat die Obstbranche gar mit noch mehr Kirschen. Weil aber die Hauptsorten Kordia und Regina etwas weniger Ertrag lieferten als erwartet, blieb die Ernte rund 400 Tonnen unter der Schätzung.

Heuer gab es nicht nur überdurchschnittlich viele Kirschen, sondern auch deutlich mehr grosse Kirschen. So lag der Anteil an Kirschen mit einem Durchmesser ab 28 mm rund 60 Prozent über dem Schnitt der letzten 5 Jahre.


Die Kirschenernte 2018 liegt mit rund 2.500 Tonnen knapp 20 Prozent über dem Durchschnitt der letzten 5 Jahre. - Quelle: Lid

Erholte Bäume, ideales Wetter
Der Frost im Vorjahr hat dafür gesorgt, dass die Kirschbäume nur wenig oder gar keine Früchte trugen und deshalb heuer "ausgeruht" und umso produktiver waren. Ein weiterer Grund für die diesjährige Grossernte: "Wir hatten optimale Bedingungen, keine nasskalten Tage, kein Frost, sondern anhaltend warmes und trockenes Wetter", erklärt Hansruedi Wirz, Präsident des Produktezentrums Kirschen/Zwetschgen des Schweizer Obstverbands und Swisscofel. Entsprechend üppig war der Behang – in allen Anbauregionen der Schweiz.

Die vielen Sonnentage liessen äusserst aromatische Früchte heranreifen. "Die Kirschen waren von ausgezeichneter Qualität", freut sich Wirz. Schädlinge und Krankheiten bereiteten den Obstbauern heuer wenig Sorgen. "Der Druck ist in trockenen Jahren meist geringer", erklärt der Obstbauer aus Reigoldswil BL. Auch Bäume, an denen punkto Pflanzenschutz wenig gemacht worden sei, hätten sich in gutem Zustand präsentiert. Die Kirschessigfliege, die 2014 erstmals erhebliche Schäden an Obstkulturen angerichtet hat, machte in diesem Jahr wenig Probleme.

Schwierig gestaltete sich die Vermarktung der Grossernte. Denn aufgrund des trocken-warmen Wetters in der ganzen Schweiz kamen grosse Mengen gleichzeitig auf den Markt. "Vom Genfersee bis zum Bodensee waren die Kirschen mehr oder weniger zur gleichen Zeit reif, die Ernte war aussergewöhnlich kompakt", erklärt Wirz. Zum Vergleich: In einem normalen Jahr kommen die Kirschen – bedingt durch die naturräumlichen Unterschiede in den jeweiligen Anbauregionen – gestaffelt auf den Markt. Ein Händler musste aufgrund der grossen Mengen kurzfristig gar einen Pflückstopp verhängen.

Menge drückt auf Preise
Das zeitweise grosse Angebot an Kirschen drückte auf die Preise. Während die Obstbauern weniger für ihre Kirschen erhielten, profitierten die Konsumenten. Coop hat beispielsweise im Juli 1 kg Kirschen für 5,95 Franken statt 15,90 Franken verkauft – rund 60 Prozent günstiger.

Obstbauer Wirz ist trotz Preisdruck zufrieden mit der diesjährigen Kirschensaison. Dank des überdurchschnittlichen Anteils an grossen Kirschen (28mm+) habe man die tieferen Preise etwas auffangen können. Eine Ernte wie heuer sei ihm lieber als diejenige des letzten Jahres. "2017 konnte ich kein einziges Kilo Kirschen pflücken", betont Wirz.

Freuen dürfen sich auch die Brenner. Waren die Brennkirschen letztes Jahr Mangelware, sieht es heuer wieder deutlich besser aus. "Die Nachfrage konnte mit guter Ware gedeckt werden", sagt Obstbauer Wirz.

Quelle: LID / Michael Wahl
Erscheinungsdatum: