Neue Technologie, um die 'wirkliche' Haltbarkeit zu errechnen

Eine der Ursachen für die Lebensmittelverschwendung ist, dass Produkte früher schlecht werden als erwartet. Natürlich ist es das Ziel eines jeden Landwirts, das Produkt zu liefern, solange es frisch ist. Wie es ankommt und wie frisch es bleibt, sobald es im Laden ist, liegt allerdings nicht mehr in deren Hand. Außerdem ist es im besten Interesse der Einzelhändler, dass die Produkte frisch und lecker für den Konsumenten bleiben.

Zest Labs, eine Firma aus San Jose, Kalifornien, hat eine Lösung gefunden, Zest Fresh genannt, die Landwirten und Lieferanten erlaubt, zu wissen, wie lange jede Palette ihres Produkts frisch bleiben wird. Indem sie IoT-Sensoren, die bei der Ernte in den Paletten platziert werden, und cloud-basierte Analysen verwenden, beobachtet Zest Fresh die Temperatur zur Erntezeit, die Dauer bis zur Kühlung, sowie die Konditionen an jedem Punkt bis zum Empfänger und basierend auf diesen Daten berechnet es, die „wahre“ noch verbleibende Haltbarkeit.

“IoT-Sensoren in jeder Palette benutzen Vorhersageanalysen, maschinelles Lernen und andere Funktionen, um die Frischemetrik der dynamischen, noch verbleibenden Haltbarkeit jeder Palette zu berechnen“, sagte Kevin Payne von Zest Labs. „Wir haben Produkte aus verschiedenen Regionen betrachtet, um die maximale Länge des Frischezustands zu bestimmen. Nennen Sie uns eine Post-Ernte-Frischemanagement-Lösung. Der Grund dafür ist, dass obwohl ein Stapel Produkt vom gleichen Feld am gleichen Tag stammt, die Konditionen, unter welchen sie geerntet und gekühlt wurden, signifikant variieren können. Eine Palette Erdbeeren, die um 7:00 Uhr gepflückt und um 8:00 Uhr gekühlt wurde, wird eine andere Haltbarkeit haben, als eine Palette, die um 14:00 Uhr während der Hitze gepflückt und dann am Ende des Tages gekühlt wurde. Dadurch ist die „wahre“ Haltbarkeit für jede Palette anders.“

Datensammlung und -analyse ist wunderbar, aber diverse Formen davon gibt es seit längerer Zeit. Zest Labs bemerkte, dass der Unterschied bei ihrer Zest Fresh Technologie ist, dass etwas proaktiv getan werden kann, um das Problem zu lösen. „Viele Lösungen tendieren dazu, reaktiv zu sein, das bedeutet, das die Aktion erst im Nachhinein stattfinden kann“, erklärte Payne. „Trotzdem glauben wir, dass wir die einzige proaktive Lösung anbieten, indem wir die Vorhersagen benutzen und dem Lieferanten erlauben, Entscheidungen zu treffen, die auf den Einblicken und Informationen basieren.“

Grundsätzlich ist die Idee, die Informationen zu benutzen, um die Paletten an Zielorte zu schicken, die am geeignetsten sind für die kalkulierte Frische. Offensichtlich können länger haltbare Produkte weiterweg geschickt werden. „Wenn die kalkulierte Haltbarkeit von einer Palette zum Beispiel drei Tage kürzer ist als die einer anderen, kann sie an einen Empfänger geschickt werden, der näher liegt, um die Haltbarkeit für den Empfänger zu maximieren“, fügte Payne hinzu. „Die Daten werden kontinuierlich gesammelt und an vorbestimmten Wendepunkten ausgelesen, zum Beispiel wenn die Palette in den Kühler, in den LKW, aus dem Lager transportiert wird oder den Empfänger erreicht. Das produziert eine dynamische Haltbarkeit, die an jedem Intervall upgedatet wird, um die akkurateste Haltbarkeit zu jeder gegebenen Zeit zu melden.“

Payne bemerkte auch, dass Landwirte die Daten benutzen, um ihren Fortschritt zu überwachen und sicherzustellen, dass an ihnen festgehalten wird mit entsprechender Anpassung der Vorgänge. „Zest Fresh ermächtigt Arbeiter, das Produkt über Echtzeittools im Prozess zu behalten, die jeden Prozessschritt reflektieren – so wie Inventur, Zeit und Temperatur des Produkts vor der Kühlung und bei der Lieferung“, sagte er. „Es schickt auch Benachrichtigungen, wenn die Parameter überschritten sind, wodurch sich die Arbeiter um die akutesten Probleme in Echtzeit kümmern können.“

Um mit der Überwachung zu helfen, sammelt, speichert und zeigt Zest Fresh alle Daten in einem einzigartigen, automatisch-generiertem Code, „ZIPR Code“ genannt, was für Zest Intelligent Pallet Routing steht, die erste Frischemetrik der Industrie. Der ZIPR Code referenziert die dynamische vorhandene Haltbarkeit der individuellen Paletten und Benutzer können dann die Informationen der Palette ansehen und managen.

“Sobald Zest Fresh die Daten kombiniert und einen Punktestand anwendet, kreiert es den ZIPR Code für jede Palette“, erklärte Payne. „Dieser ZIPR Code wird dann den ausstehenden Bestellungen zugeordnet, um sicherzustellen, dass jede Palette genug übrigbleibende Frische hat, um die Bedürfnisse des Einzelhändlers zu treffen. Der ZIPR Code stellt sicher, dass Kundenlieferungen korrekt verladen werden und dass die Qualität während der Lieferung gecheckt werden können – was den Landwirt die gelieferte Qualität sehen lässt.“

„Der ZIPR Code kann in eine Lagerhausmanagementlösung integriert werden, der dann Alarme und Updates liefern kann, ob die Palette noch in geeigneter Kondition ist“, fügte er hinzu. „Es ist autonom und kabellos.“

Das Unternehmen sagte, die Sensoren sind klein und einfach in der Handhabung. Sie können zu jeder Zeit in jede Palette gelegt werden, abhängig davon, ob der Landwirt die gesamte Lieferkette oder nur einige Sektionen überwachen möchte.

„Die IoT Sensoren sind ungefähr so groß wie ein Kartenstapel und werden am Feld oder später in die Palette gelegt“, beschrieb Payne. „Sie sind wiederverwendbar und können auch für bestimmte Segmente benutzt werden. Die Software, um Informationen anzuzeigen, sind cloud-basiert mit Desktop- und mobilen Tags, die über Zugriffspunkte betrieben werden. Ein Techniker wird diese installieren und alles, was man dafür braucht, ist Strom und eine Netzwerkverbindung.“

Laut Payne ist der häufigste Produkttyp, für den Landwirte Zest Fresh benutzen, sehr leicht verderbliche Früchte wie Beeren. Das ist keine Überraschung, da diese Früchte sehr stark auf Temperaturänderungen und inadäquate Kühlzeiten reagieren. Momentan arbeitet das Unternehmen mit Landwirten in Nordamerika und hat auch mit Lieferanten in Zentral- und Südamerika zusammengearbeitet. 

„Zest Fresh kann für jeden Produkttyp benutzt werden, aber die meisten Landwirte und Einzelhändler fangen an, indem sie es für leicht verderbliche Produkte wie Beeren, dicht gefolgt von grünem Blattgemüse verwenden“, sagte Payne. „Wir haben auch Interesse an Trauben, Kirschen und Steinfrüchte gesehen. Momentan wird unsere Technologie in Nordamerika verwendet und wir haben auch mit Landwirten in Zentral- und Südamerika gearbeitet, insbesondere im nördlichen Winter. Wir möchten an der vordersten Front der Technologie sein und modernisieren die Lieferkette für die Frischwarenindustrie.“