Trockenheit im nordwesteuropäischen Kartoffelanbaugebiet, das um 1 Prozent erweitert wurde
Der Ertrag pro Hektar hat für die definitive Ernte viel größere Folgen als eine Anbauflächenerweiterung von 1 Prozent. Es ist extrem trocken in den NEPG-Ländern und es gibt Regionen wo die Pflanzen unter dem Wassermangel zu leiden begonnen haben, während kurzfristig wenig Regen vorhergesagt wird. Auch Polen berichtet über Trockenheit. Dennoch betont der NEPG, dass es noch zu früh ist um in der erste Julihälfte schon Erntevorhersagen zu machen.
Frühe Ernte
Die ersten Proberodungen der frühen Sorten auf den beregneten Parzellen deuten auf durchschnittliche Erträge und Trockensubstanzgehalte. Es werden große Unterschiede in der Entwicklung der Kulturen gemeldet. Mitte Juli fängt die frühe Ernte im Rheinland an, gefolgt von dem frühen Gebiet in Flandern. In Flandern ist die Anbaufläche der Frühkartoffeln um 2.670 Hektaren zurückgegangen, in Deutschland ist die Anbaufläche im Vergleich zu der vorigen Saison gleichgeblieben.
Haupternte
Die meisten NEPG-Ländern melden ziemlich viele Probleme mit dem Auftreiben. Man sollte nicht vergessen, dass ein Teil des Pflanzgutanbaus von Duinkerke in Frankrijk bis Rüggen in Deutschland an der Ostsee wegen der schweren Regenfälle Ende August und September spät geerntet wurde. Ein Teil des Pflanzguts wurde spät und nicht unter idealen Umständen gerodet und gelagert. Danach war die Pflanzsaison lang gezogen. Das hat das Pflanzgut beeinträchtigt, das Ergebnis ist ein unregelmäßiges Austreiben, was ab Mai sichtbar wurde. Die Kombination der früheren heftigen örtlichen Regenfälle mit der jetzigen sehr trockenen Periode mit manchmal beschränkten Möglichkeiten zur Bewässerung wird die Ernte beeinträchtigen.
Ende alte Saison
In allen NEPG-Ländern gibt es mehr Vorräte als verarbeitet wird. Vor allem Bintje war diese Saison schwer zu verkaufen und der NEPG erwartet, dass der Abwärtstrend für die Anbaufläche der Sorte Bintje anhalten wird. Wegen der Wetterumstände hat die Nachfrage nach der alten Ernte auf einmal richtig zugenommen. Die Folge: Stark steigende Preise für die Sorten, die gut zum Backen geeignet sind, während Partien die früher sehr zweifelhaft waren jetzt auf einmal wieder für die Verarbeitung in Betracht kommen.