Ecuador: Ananasproduktion wächst über Nachfrage hinaus

„Jedes Jahr sind die Sommermonate ein Problem für den Ananas-Export. In Europa gibt es eine große Konkurrenz durch einheimische Sommerfrüchte wie Steinobst, die wir nur vorübergehend in Europa haben. Es macht für mich Sinn, dass die Verbraucher diese Früchte bevorzugen, die es für Exporteure tropischer Früchte wie Ananas und Bananen aus Lateinamerika nach Europa schwierig machen“, sagt Pedro Francisco, kaufmännischer Leiter der ecuadorianischen Firma SSMO FRUIT.

Der ecuadorianische Ananasmarkt ist eher klein, wenn man ihn mit seinem Hauptkonkurrenten Costa Rica vergleicht, sagt Pedro. „Die gesamte Ananasproduktion Ecuadors beträgt etwa 6000 Hektar, von denen 800 Hektar von unserer Firma stammen. Wir begannen vor 10 Jahren mit einer kleinen Plantage. Wir wachsen Jahr für Jahr und es wird erwartet, dass wir nächstes Jahr die 1000 Hektar Plantage erreichen werden. Unsere Kunden befinden sich in der ganzen Welt, wie Neuseeland, Chile, USA und Europa, das ist heute unser Hauptfokusmarkt.“

Die Nachfrage auf dem europäischen Markt ist derzeit sehr gering. Außerdem sind in diesem Jahr die Mengen immer noch hoch, was zu unaufhörlich niedrigen Preisen führt. „Das ist das Problem, mit dem wir gerade im Ananasmarkt konfrontiert sind. Ich glaube, dass sich die Preise ab Anfang August verbessern werden und langsam hoffen wir, die „normalen Preise“ zu erreichen. Wir sind an Sommerwochen gewöhnt, aber im letzten Jahr haben die Preise das ganze Jahr über nicht das normale Preisniveau für die Ananas erreicht. Die Leute haben Angst, dass dies auch in diesem Jahr wieder passieren wird. Sie befürchten, dass es zu einem Muster in Angebot und Nachfrage unserer Früchte wird.“

Pedro teilt seine Besorgnis über die weltweit wachsende Produktion. Er sagt, dass die Produzenten immer noch in ihre Produktion investieren und sie erhöhen. „Wir haben verstanden, dass Costa Rica die Produktion aufgrund von Umweltproblemen nicht weiter ausbaut. Die Frage ist, wie die Regierung all das im Auge behalten kann. Dennoch weiten andere Länder die Ananasproduktion noch aus. Die Gesamtnachfrage steigt, aber nicht im gleichen Tempo.“

„Länder wie Panama, Kolumbien und Ecuador wurden für den Export nach Süd- und Nordamerika genutzt. Nichtsdestotrotz ist die Nachfrage in diesen Ländern zurückgegangen, was ihre Augen für neue Märkte geöffnet hat“, sagt Pedro. Er glaubt, dass es an der Zeit sei, nach neuen Märkten zu suchen, das Gesamtangebot zu verteilen und sich weniger auf einen Markt zu konzentrieren.

Die Firma SSMO FRUIT ist auf den Ananas-Export per Schiff spezialisiert. Die Kapazität beträgt 25 Container pro Woche. „Wir haben die größte Packstation in ganz Ecuador mit Kühlkammern, die bis zu 15 Container aufnehmen können. Unsere starken Beziehungen zu den Logistikanbietern bieten den Vorteil, mit wettbewerbsfähigen Preisen zu arbeiten.“

Laut Pedro sind ecuadorianische Ananas aufgrund ihres Umfangs, der Zeit auf dem Markt und der Förderung der Früchte durch ihre Regierung weniger bekannt als diejenigen aus Costa Rica. „Die Verbraucher könnten diese Herkunft bevorzugen, weil sie sich daran gewöhnt haben, obwohl die Qualität der ecuadorianischen Ananas vielleicht besser ist. Tatsächlich haben wir ein sehr gutes Klima in Ecuador für ihre Produktion und das hilft, die besten Ananas für die weltweiten Verbraucher zu liefern. Wir haben nur eine kleine Region in Ecuador, die diese günstigen Bedingungen für die Ananas hat, deshalb ist die Produktion nicht so groß. Die Qualität ist jedoch erstaunlich!“