''Solch große Nachfrage nach Importäpfeln haben wir noch nie erlebt''

Die Saison der Einfuhräpfel und die Saison der Einfuhrbirnen bilden dieses Jahr einen großen Kontrast. "Die Übersee-Apfelsaison verläuft prima, das ist bei den Birnnen leider nicht der Fall", schlussfolgert Jan Marc Schulz von SFI Rotterdam. Der Importeur richtet sich vor allem stark auf das chilenische Paket. "Der Apfelverkauf lief dieses Jahr gut. Wegen des Nachtfrostes in Europa im April 2017, waren die europäischen Vorräte sehr beschränkt. Eigentlich werden momentan nur die Granny Smith zu ziemlich normalen Preisen verkauft, alle andere Sorten sind turmhoch. Preise wie 27-30 Euro pro 18-Kilogramm Karton sind ganz normal und die Tendenz ist eher steigend als abnehmend", erzählt der Importeur. Er spricht von einer extremen Lage. "Eine derartige Knappheit auf dem Apfelmarkt habe ich nie früher erlebt."

Die Zahlen von Fresh4Cast zeigen eine Verschiebung der Ausfuhr der chilenischen Äpfel aus der VS nach Europa (+33 Prozent an Wert im Vergleich zu vorigem Jahr bis zum 15. Juni). Die Verschiffungen der Royal Gala in die EU stiegen um 55 Prozent im Vergleich zu vorigem Jahr, der Export der Granny Smith und Fuji hat jeweils um 97 und 115 Prozent zugenommen. "Während der Messe in Berlin stellte sich schon heraus, dass die Erwartungen hochgespannt waren, doch als hier die ersten Preise bekannt wurden, sahen auch die Chilenen ein, dass tatsächlich von Knappheiten die Rede war. Man hat dann damit angefangen, mehr zu steuern, doch das verfügbare Angebot ist sehr schnell ausverkauft. Man sucht auch den Handel bei den Konkurrenten", erzählt Jan Marc. Er erwartet bestimmt bis August chilenische Äpfel zu bekommen.

Die Saison der Einfuhrbirnen ist laut des Importeurs sehr enttäuschend. "Es hat mit den Williams-Birnen schon schlecht angefangen. Die Packham und Abate Fetel haben es leider nicht besser getan. Die Supermärkte haben sich schon vorher entschieden, das ganze Jahr mit den Conference-Birnen weiterzumachen. Was die Lagerung betrifft, ist das kein Problem, doch ich frage mich, ob man es Richtung Konsumenten verantworten kann. Der ist betroffen und soll ein Jahr lang alte Birnen essen", beschließt Jan Marc.

Für weitere Informationen:
Jan Marc Schulz
SFI Rotterdam
Marconistraat 31
3029 AG Rotterdam

Niederlande