"Gesundheit ist heute sehr wichtig. Durchschnittlich isst man mehr Obst und Gemüse, man isst gesünder. Darüber freuen wir uns," sagt Kåre Wiig. Er gehört zu den größten norwegischen Gemüse-Erzeugern. Der Gartenbaubetrieb auf Orre in Rogaland hat bis auf eins den größten Gewächshauskomplex von Norwegen und Wiig ist berühmt wegen seinen süßen Tomaten und des knackigen Salates. Doch Wiig und seine Kollegen sind nicht imstande, die wachsende Nachfrage der norwegischen Konsumenten zu erfüllen.
Die Norweger essen um 24 Prozent mehr Obst und Gemüse als vor zehn Jahren und sogar zweimal soviel wie in den sechziger Jahren, geht aus den Zahlen des Landwirtschaftsministeriums hervor. Weil das Angebot hinter der Nachfrage zurückbleibt, führt man viel ein. Das will die Regierung verändern. "Ich bemerke, dass die Konsumenten nach dem norwegischen Obst und Gemüse fragen, und ich bin der Meinung, dass wir es auch produzieren sollen. Unsere Landwirtschaft hat eine stärkere Konkurrenzposition als man manchmal denkt," sagt der Minister von Landwirtschaft und Ernährung Jon Georg Dale (FRP). In den Verabredungen, die Dale vor kurzem mit den Erzeugern gemacht hat, ist die Rede von einer größeren Gemüse- und Obstproduktion. "Die Regierung will, das wir in Norwegen mehr Obst und Gemüse produzieren und will darin investieren," sagt Dale. "Norwegen braucht in dem Fall weniger Obst und Gemüse einzuführen. Weil der Konsument dazu bereit ist, etwas mehr zu bezahlen, sind wir imstande ein größeres Marktanteil zu schaffen."
Kåre Wiig bemerkt, dass die Nachfrage zunimmt, dennoch ist der Gemüsebau ein risikovolles Geschäft, findet er. "Es sind vor allem die Wetterumstände und die Konsumenten, die für den Erfolg bestimmend sind. Damit müssen wir immer Rechnung tragen."
Quelle: www.nrk.no