''Zwiebeln aus Neuseeland, Kartoffeln aus Spanien''

Obwohl die Mehrheit der Freilandkulturen momentan aus heimischem Anbau angeboten wird, nimmt im Bereich der Kartoffeln und Zwiebeln dahingegen die Importsaison volle Fahrt auf. Auch im Bundesland Hessen werden die Knollen aktuell aus dem Ausland bezogen. Das Verkaufsfenster der neuseeländischen Zwiebeln ist bereits eröffnet worden und Ende dieser Woche werden auch die erste Kartoffeln aus Spanien eintreffen, schildert Christian Bausch, Geschäftsführer der Rainer Bausch GmbH mit Sitz in Lich.

Die Zwiebeln aus Übersee werden bereits in großen Mengen an den Lebensmitteleinzelhandel (LEH) sowie die Frankfurter Großmarkthändler verhandelt. Im Vergleich zum Vorjahr sind die exotischen Knollen deutlich früher erhältlich, teilt Bausch mit. ''In der letztjährigen Saison haben wir länger alterntige deutsche Zwiebeln anbieten können. Dadurch waren wir etwa zwei Wochen später als dieses Jahr am Start mit Importware.''

Im Kartoffelbereich sei die Marktsituation jedoch genau das Gegenteil. Die ersten Erzeugnisse aus Spanien werden Ende dieser Woche erwartet, etwa eine Woche später als im letzen Jahr. Trotz dieser witterungsbedingten Verspätung wird Bausch allerdings alle herkömmliche Sorten im festkochenden, vorwiegend festkochenden und mehligen Bereich anbieten können. Nicht nur in Süd-Europa kam es zu Wetterkapriolen, auch in der Bundesrepublik sowie in Hessen gab es vergangene Woche stellenweise Starkregen und sogar Hagel, bestätigt Bausch. ''Glücklicherweise ist mir nichts bekannt von irgendwelchen Sachschäden auf den regionalen Anbauflächen. Das wird sicherlich noch eine Woche dauern bevor wir genau wissen inwieweit die Felder betroffen sind.''

Der Großhandelsbetrieb hat im Bereich der einheimischen Frühkartoffeln ebenfalls Erzeugnisse aus der Pfalz im Sortiment. Die Frühkartoffeln aus hessischer Produktion lassen allerdings noch einige Wochen auf sich warten. ''Im nahen Umkreis werden zwar auch Frühkartoffeln der Varietäten Berber und Annabelle gemacht, allerdings nicht im großen Stiel. Nichtsdestotrotz ist Regionalität bei uns seit einigen Jahren deutlich im Aufstieg, unter anderem mit dem Siegel 'Geprüfte Qualität aus Hessen sowie dem Leitprinzip 'Aus der Region, für die Region'. Deshalb werden wir ab Mitte August auch Knoblauch aus regionaler Produktion anbieten. Wir arbeiten mit einem Erzeuger zusammen, der den Anbau auf etwa 3 Hektar erprobt.''