Eosta gewinnt königlichen Preis für nachhaltiges Unternehmertum

Am 28. Mai 2018 erhielt der Biolebensmittel-Spezialist Eosta den König Willem I. Preis für Nachhaltiges Unternehmertum, und setzte sich so gegen elf andere nominierte Firmen durch. Eosta aus den Niederlanden ist bei den europäischen Konsumenten besser bekannt unter dem Markennamen Nature & More.

Königin Máxima der Niederlande ist Ehrenvorsitzende der Stiftung. Eostas Bemühungen im Bereich des True Cost Accountings waren ausschlaggebend bei der Auswahl der Firma, sagte Klaas Knot, Präsident der niederländischen Zentralbank und Vorsitzender im Preiskomitee. 

"Ein erfolgreiches Unternehmen zeichnet sich nicht nur durch Finanzen aus, sondern auch dadurch wie erfolgreich es ist in Hinsicht auf den Einfluss auf das soziale und natürliche Kapital", sagt Knot. "Unsere Gesellschaft bewegt sich in Richtung eines neuen Verständnisses von Profit und Verlust, welches Menschen und den Planeten berücksichtigt. Eine Veränderung im System ist ein großer Schritt und Eosta und ihre Partner spielen eine tragende Rolle."

True Cost Accounting ist eine neue Art des finanziellen Reports, der ökologische und soziale Einflüsse in den Gewinn- und Verlustrechnungen der Firmen mit einbezieht. Eosta hat bei diesem relativ unbekannten Konzept Pionierarbeit geleistet seit Ende 2016, und es Einzelhandelsmanagern, der Lieferkette und politischen Entscheidungsträgern in Europa und darüber hinaus, nahegelegt.

Neben der True Cost Lebensmittel-Kampagne erwähnte die Jury einige weitere Errungenschaften von Eosta, insbesondere das Nature & More Transparenzsystem, die Save Our Soils Kampagne, und natürlich gebrandmarkte Laser-Tattoos, welche Millionen von überflüssigen Verpackungseinheiten ersetzen. Der Bericht der Jury sprach erfreut über die "Auswahl von Initiativen und Innovationen" sowie dem "positiven Einfluss, den Eosta auf die Lieferkette, die Menschen, Umwelt und Gesellschaft hat."

Volkert Engelsman, der CEO von Eosta, erschreckte das Publikum ein klein wenig bei seiner Dankesrede: "Wir sprechen immer über Menschen, den Planten und Profit, aber das ist so langsam langweilig geworden. Wir sind der Meinung, es dreht sich alles nur um Profit." Nach einigen Momenten der gespannten Stille im Raum sagte Engelsman dann: "Profit mit der richtigen Buchhaltung, die auch den geldlichen Einfluss auf das Klima, die Menschen und die Umwelt mit bedenkt." Der Applaus der daraufhin folgte zeigte, dass das Publikum bereit für eine neue Definition von Profit ist.

Große Veränderungen im Finanzsektor 
"Die öffentliche Reaktion die wir für unsere True Cost of Food Kampagne erhalten überrascht uns immer wieder", sagte Engelsman nach der Award-Zeremonie. "Das lässt sich nur durch eine grundlegende Veränderung im Markt erklären, mit der Wahrnehmung von Risiken und Renditen einer Investition. Die weltweit größten Player, wie BlackRock und Standard & Poor's beginnen die negativen Einflüsse auf das Klima, die Umwelt und die Menschen als ein Risiko einer Investition zu sehen - und die positiven Einflüsse als Vorteil.

Leiter der Zentralbank im Team
Klaas Knot, der Präsident der niederländischen Zentralbank, gratulierte Engelsman persönlich nach der Zeremonie. In der Konversation stellte sich heraus, dass auch er ein Verfechter der Idee des True Cost Accountings ist. Es scheint die Abwehrhaltung einiger weniger aber mächtiger Firmen ist noch sehr stark, und die Politik ist durch deren Argumente beeindruckbar. Knot kämpft schon länger für einen grüneren Finanzsektor. Als ein Mitglied des Financial Stability Ausschusses, dem höchsten Supervisor des internationalen Finanzmarktes, war er einer der Initiatoren der Sondereinheit zu Climate-Related Financial Disclosures, das Ziel welcher es ist, die Transparenz hinsichtlich Klimarisiken in Finanzmärkten zu verbessern.

Die niederländische Zentralbank ist außerdem ein führendes Mitglied des Network for Greening des Finanzsektors, einer Plattform für Zentralbanken. Klima-Stresstests sind der Hauptfokus. Volkert Engelsman hofft, dass das Engagement der niederländischen Zentralbank helfen wird die Niederlande in der Rangordnung der Nachhaltigkeit voran zu bringen. "Wir brauchen dringend einen Durchbruch, angesichts der Tatsache, dass die Niederlande am unteren Ende der europäischen Liste des Climate Change Performance Indexes stehen."

Engelsman erwartet den nächsten Schritt der Zentralbank und sagt: "Dies sollte keine theoretische Übung bleiben. Ich hoffe, die niederländische Zentralbank wird den Mut haben private Banken auf diesen Weg zu führen. Wenn man Klima-Stresstests durchführt ist es auch nur logisch Tests für den Boden, das Wasser und die Gesundheit durchzuführen. Wenn die Banken und Investoren diese Einflüsse in Betracht ziehen in ihren Analysen die den Zugang zum Kapital ermöglichen, dann sind wir auf dem richtigen Weg."

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