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"TV Programm "Keuringsdienst van Waarde:"

"Strauchtomate als Verkaufs-Gag"

In der Fernsehsendung "Keuringsdienst van Waarde" am Donnerstagabend, 17. Mai, wurde die Geschichte der Strauchtomate besprochen. Laut den Programmmachern war die Strauchtomte ein 'Verkaufsgag'. Bis Mitte der neunziger Jahre gab es nämlich keine Strauchtomaten, während traditionell Tomaten am Strauch wachsen. Die Moderatoren waren erstaunt, dass es im Geschäft jetzt Tomaten zu einem wesentlich höheren Preis gibt, während es in einigen Fällen die gleiche Sorte ist wie einzelne Tomaten nur an einem Zweig.



Wassertomate
In den frühen neunziger Jahren wurde über den Geschmack der holländischen Tomate diskutiert. Vor allem in Deutschland, wo traditionell ein großer Teil des niederländischen Tomatenexports stattfindet, wollten deutsche Verbraucher keine holländischen Tomaten mehr kaufen. Die Deutschen fanden die Tomaten zu wässrig und geschmacklos. Die Wassertomate wurde geboren. Tomatenproduzent Ton Janssen (Janssen-Kusters VOF) in der Sendung: "Die Deutschen suchten nur nach Gründen, warum unsere Tomaten nicht mehr gut waren, Geschichten über Hubschrauber, die Gift über die holländische Tomate streuten, haben die Runde gemacht, großer Unsinn natürlich."

Janssen ging dann nach Deutschland, um die holländische Tomate zu verteidigen. Laut Janssen ist ein Drittel der niederländischen Tomatenproduzenten in der Krise bankrott gegangen. Neben Janssen wies auch der Tomatenzüchter Gert-Jan van der Spek (Solyco) darauf hin, dass in den neunziger Jahren der Schwerpunkt auf Kilos und nicht auf Geschmack lag. Dennoch wurden die niederländischen Tomaten nicht anders produziert als in Belgien und Frankreich und der Geschmack war sicherlich nicht schlechter als der in den umringenden Ländern der Niederlande.



Von lose auf Strauch
Als Reaktion auf die Wassertomaten-Krise sah die Strauchtomate dann das Licht. In den frühen neunziger Jahren, laut Janssen, wurden die Tomaten zu hell geerntet, was dem Geschmack nicht zugute kam. Laut Janssen liegt der Ursprung der Strauchtomate in Italien, woraufhin in den Niederlanden bald beschlossen wurde, die Tomaten zehn Tage länger am Strauch hängen zu lassen, bevor alle Tomaten am Strauch geerntet wurden. Zuvor wurden Tomaten nur getrennt geerntet.

Während die Moderatoren diese Umstellung auf die Rispentomate als wenig mehr als einen Trick sehen, gibt es laut Martijn Eggink von Rijk Zwaan tatsächlich einen Unterschied. Rund achtzig Prozent der niederländischen Tomaten werden derzeit an der Rispe verkauft. Eggink: "Die Rispentomate hat nicht nur ein anderes Aussehen, sondern auch einen stärkeren Geruch dank der Rispe und der Zweig ist auch eine Art Frischeanzeige."



Geschmack
Trotzdem schmecken lose Tomaten und Strauchtomaten laut dem Keuringsdienst van Waarde praktisch gleich. Die Aussprache von Janssen in der Sendung, dass die Deutschen immer noch 60% der losen Tomaten mit weniger Geschmack kaufen, ruft heutzutage Reaktionen auf Twitter hervor. Kees Ammerlaan von Agro Research auf Twitter: "Ton Janssen hat es diesmal nicht gut gemacht für den Sektor und die groben Strauchtomaten." Janssen wies auch darauf hin, dass der Verbraucher nun deutlich mehr Auswahl hat und sich daher für mehr Geschmack entscheiden kann.

Reaktion Kees Ammerlaan
Auf Nachfrage antwortet Kees Ammerlaan, dass es nicht wahr ist, was Ton Janssens in der Sendung gesagt hat. "Er hat die Deutschen ausdrücklich erwähnt, wenn es um Wassertomaten, aber das Produkt wird auch von den Holländern gegessen, was ein markttechnischer Fehler ist, und die groben Strauchtomaten können auch einen guten Geschmack haben. Sogar der Merlice kann man mit dem richtigen Dünger einen guten Geschmack verleihen. Das dies bei den meisten Erzeugern im Moment nicht passiert, ist etwas anderes. "

Obwohl das Programm ziemlich intensiv gesehen wurde, glaubt Kees Ammerlaan, dass die Auswirkungen auf den Handel nicht allzu schlimm sind. "In den Niederlanden gehen die meisten Leute ihren eigenen Weg, aber wenn die deutsche Presse es mitbekommt, dann stecken wir fest." Kees versteht, was Ton Janssens sagte, stimmt aber nicht mit ihm überein. "Nicht alle Tomatenzüchter produzieren für den gleichen Markt, selbst ein Züchter der Merlice kann sich entweder für Qualität oder für die Masse entscheiden."

Reaktion Ed Zwinkels
Ed Zwinkels vom Erzeugerunternehmen Gebr. Zwinkels hat die Sendung zur Hälfte gesehen. Er hofft, dass die Geschichte überwiegend positiv aufgenommen wird. "Natürlich ist die Situation jetzt viel besser als vor 25 Jahren, es gibt bessere Sorten mit schönen Farben und guten Geschmacksrichtungen, es ist für jeden etwas dabei, das könnte man besser erzählen." Es ist schade, dass vor allem am Ende Sendung viel an diesen Begriff erinntert wurde. "Selbst gaut Ed grobe Strauchtomaten und Cocktailtomaten an. "Je kleiner, desto süßer, das ist selbstverständlich, es gibt Leute, die die Großen mögen und Leute, die Cocktailtomaten bevorzugen.

Reaktion Ariën van der Lans
Ariën van der Lans von Lanstomaten kommt zu demselben Schluss. "Die groben Tomaten haben weniger Geschmack als die feinen. Das wissen wir alle. An dem Geschmack wurde ini den letzten Jahren hart gearbeitet. Das ist eine gute Sache. Und das erklärt auch den Preisunterschied." Ariën fand es eine positive Sendung. "Es wurden vielleicht einige Stücke verdreht oder anders erklärt, aber es ist die Wahrheit?" Was ich in der Sendung etwas unterbelichtet fand, ist, dass die groben Tomaten hauptsächlich in z.B. Pastasaucen verarbeitet werden, wo hinzu auch andere Geschmäcker hinzueführt werden und die kleineren Sorten mehr in Salaten oder aus der Faust gegessen werden."
Erscheinungsdatum: