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Laurens Maartens, NBWM

Müssen die Schwellenländer wieder die Rechnung bezahlen?

Die Währungen der Schwellenländer geraten durch steigenden US-Zinsen und zunehmende Nervosität an den Finanzmärkten, zunehmend unter Druck, stellt Laurens Maartens von der 'Nederlandsche Betaal- en Wisselmaatschappij' (Niederländische Zahlungs- und Wechselgesellschaft) fest.

Der US-Dollar hat sich, nach den Rückschlägen, die die Währung seit Ende 2016 erfahren hat, wieder etwas erholt. Zum ersten Mal seit Anfang diesen Jahres bekommt man wieder etwas weniger als $ 1,20 für einen Euro. Dass der US-Dollar sich wieder erholt, ist vor allem in den Schwellenländern zu spüren. Ein breiter Korb von Währungen aus diesen Ländern ist innerhalb von zwei Wochen, im Verhältnis zur amerikanische Währung, um mehr als 3% gesunken. Bei vielen Parteien weckt das böse Erinnerungen an den Monat Mai vor fünf Jahren. 

Unruhe bei den Anlegern 
Am 21. Mai 2013 wies der ehemalige US-Notenbankchef Ben Bernanke auf die schrittweise Reduzierung eines grossen Konjunkturprogramms für die amerikanische Wirtschaft hin. Die Voraussicht, dass die Amerikanische Zentralbank einen sichereren Kurs fahren würde, sorgte unter den Anlegern für grosse Unruhe. Aus Angst vor steigenden Zinsen, nahmen sie ihr Geld massiv vom Rentenmarkt. Infolgedessen stieg die Rendite von amerikanischen Staatsanleihen von knapp 1,5% auf über 3%. Die Zinssteigung beendete ein beliebtes Spiel für institutionelle Anleger: Carry-Trade. Hierbei wurden in den Vereinigten Staaten Kredite zu niedrigen Zinsen aufgenommen, um diese Gelder in Schwellenländern zu deutlich höheren Zinsen zu verleihen.

Keine Kopie von 2013
Inzwischen ist der langfristige Zinssatz in den Vereinigten Staaten sogar noch stärker gestiegen als im Jahr 2013. Der Zinsanstieg wird dieses mal durch Anleger verursacht, die auf ein wachsendes Haushaltsdefizit in den USA antizipieren, anstatt ihr Geld in Panik von Staatsanleihen abziehen. Der erste Teil der Zinserhöhung ging nicht auf Kosten der Schwellenländer. Viele dieser Länder haben seit 2013 viel größere Währungsreserven und eine gesunde, funktionierende Wirtschaft. Hinzu kommt, dass die kurze US-Zins noch immer relativ niedrig ist. Für Anleger, die auf der Suche sind nach einer attraktiven Rendite, gab es keinen Grund, den Schwellenmärkten den Rücken zu zu kehren.

Spitze des Eisberges
Die Inflation in den Vereinigten Staaten stieg jedoch von 1,6% im Juni letzten Jahres auf 2,5% im letzten Monat. Dieses ebnet der Bundesreserve den Weg, die Zinsen schneller anzuheben. Darüber hinaus nimmt die Spannung auf den Finanzmärkten zu. Wenn Anleger das Risiko reduzieren wollen, kommt es in der Regel zu einer Strömung von Währungen aus Schwellenländern in sichere Häfen, wie dem Dollar und den Schweizer Franken. Vorläufig ziehen vor allem die türkische Lire und der argentinische Peso die Aufmerksamkeit mit Preisrückgängen von mehr als 15% im Jahr 2018 auf sich. Die Chancen sind jedoch gross, das sich in einigen Wochen heraus stellt, dass dieses erst die Spitze vom Eisberg war. 

Laurens Maartens (laurens.maartens@nbwm.nl) ist Devisenexperte bei 'Nederlandsche Betaal & Wisselmaatschappij' (www.nbwm.nl). Er begann seine Karriere 1998 bei der Schweizer Bank UBS. Seitdem hat er für unterschiedliche Parteien im In- und Ausland gearbeitet. Er kommentiert die aktuelle Währungsentwicklung in Zeitungen, auf Websites und im Radio. Darüber hinaus gibt er Vorlesungen und Schulungen für Unternehmer im Bereich Währungsmanagement. Er betont dabei, man solle sich hauptsächlich für einfache und billige Währungsprodukte entscheiden. Diese Kolumne spiegelt seine persönliche Meinung wider. Diese Informationen sind nicht als professionelle Anlageberatung oder als Empfehlung zur Durchführung bestimmter Anlagen über die 'Nederlandsche Betaal & Wisselmaatschappij NV' gedacht.

Erscheinungsdatum: