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Das Buch über Tomaten der Annemieke Hendriks ins Deutsche übersetzt

''Egal was man schreibt, die Vorurteile bleiben hartnäckig''

In Deutschland und Österreich haben die Konsumenten immer noch Vorurteile über Tomaten, das entdeckte Annemieke Hendriks. Sie will in ihrem Buch die Realität wiedergeben. Als Annemieke Dezember 2016 ihr Buch 'De tomaat en de bizarre wereld van vers voedsel' publizierte, gab es schon Pläne für die deutschsprachige Ausgabe. September 2017 erschien das Buch: 'Tomaten – die währe Identität unseres Frischgemüses' in Deutschland und Österreich. Die deutsche Übersetzung ist auf das deutsche und österreichische Publikum zugeschnitten.
 
Reise der Verfasserin
Das Buch von Annemieke hat in Deutschland und Österreich viel Aufmerksamkeit in den Medien bekommen. Sie ist gerade von einer zehntägigen Reise nach Österreich zurück. Dort hat sie Reden abgehalten für ein unterschiedliches Publikum in den verschiedenen Buchläden, in einem großen Gartenkomplex in der Nähe der niederländischen Botschaft, in ihrer wienerische Stammkneipe und an fünf weiteren Orten.


Annemieke präsentierte ihr Buch, wie hier in dem wienerischen Buchladen Thalia.


Zusammen mit der Ökologin Michaela Theurl bei dem Europäischen Wissenschaftlichen Institut IVM in Wien.

"Die Leute sind oft erstaunt wenn sie meine Geschichte erfahren. Sie glauben schon, dass die niederländischen Tomaten aus geheizten Gewächshäusern stammen. Doch sie staunen wenn man sie erzählt, dass die Anbauweise kaum unterschiedlich ist von der deutschen Tomate.
 

Eine Begegnung mit Marco Hennis, dem niederländischen Botschafter in Österreich, im Garten seiner wienerischen Residenz, der ehemalige Villa des Komponisten Richard Strauss, wo Annemieke später am Abend ihren Auftritt machte.

Tiefgewurzelte Vorurteile
Die Vorurteile hat Annemieke bemerkt, als sie für einen eigenen Rundfunk-Doku Leute auf dem Berliner Markt befragt hat über Tomaten. Sie bevorzugten die Tomaten aus Deutschland. Annemieke: "Man glaubt, sie wachsen im Freiland in Brandenburg. Ich habe sie erklärt, dass die Tomaten in einem geschützten Gewächshaus wachsen und nicht im giftigen Brandenburger Böden wo man die Schädlinge kaum bekämpfen kann und schon gar nicht bei den Bio-Tomaten. Ich fragte sie: 'Warum vertrauen sie die deutschen Erzeuger, die ihr gar nicht kennt und die niederländischen Erzeuger mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung nicht?'
 
Mit ihrem Buch und die Aufmerksamkeit der Medien will Annemieke Vorurteile aus dem Weg räumen. "Das ist schwierig, sogar wenn es sich um die Wahrheit handelt. Ein Interview mit Annemieke, das in einer großen deutschen Tageszeitung erschien, hatte als Titel: 'Wasserbombe aus Amsterdam'. Lächerlich fand Annemieke. "Denn der Titel hatte gar nichts mit dem Inhalt des Artikels zu tun. Vorurteile sind hartnäckig. Das beobachtete man auch in den Reaktionen auf den Artikel. Die Leute behaupten, die niederländischen Tomaten könnte man nicht vertrauen und man wähle am besten für eine Tomate aus Brandenburg. Die stammt ebenso aus niederländischem Saatgut. Auch die ganze Technologie kommt meistens aus den Niederlanden."
 
Mangel an Offenheit
Laut Annemieke ist es verständlich. "Die Konsumenten erhalten viele Informationen von verschiedenen Seiten. Auf den Verpackungen der deutschen Tomaten steht, dass sie garantiert nicht genetisch manipuliert sind. Das stimmt, aber ist suggestiv und deshalb Quatsch. Die Menschen schlussfolgern, dass die niederländischen Tomaten genetisch manipuliert sind. Zudem bußen allerhand Ernährungswebseiten die Leute Angst ein.

Eine Veranstalung wie 'Kom in de kas' in den Niederlanden, gibt es in Deutschland nicht. "Diese Offenheit der Niederlande gibt es noch nicht. Die Konsumenten haben nicht die Möglichkeit sich ein Bild von den Gewächshäusern zu machen. Die Bilder auf den Verpackungen suggerieren, dass die Tomaten auf dem Feld wachsen, so hält der Handel die Mythen in Stand. Wenn es sich um Lebensmittel handelt, hat man eine riesige Angst vor der Technologie."
 
Nuanceunterschiede
Die Wahrheit über die Ernährungsindustrie bleibt schwierig. Nicht nur für die Deutschen und die Österreicher, auch für die niederländischen Medien sind die Nuanceunterschiede manchmal schwierig. "Im Januar hatte ich ein Interview mit der niederländischen Zeitung De Telegraaf über das Buch. Auch im Zusammenhang mit der Grünen Woche. Ich erzählte, dass es gut möglich ist, dass die deutschen Tomaten aus niederländischem Saatgut stammen. Im Artikel suggerierte man, dass die niederländischen Tomaten in Deutschland als deutschen Tomaten verkauft werden. Das ist eine falsche Schlussfolgerung."



Die Zeitung Telegraaf nannte Annemieke die Tomatensachverständige der Niederlande. Damit ist sie aber, trotz ihrer umfassenden Untersuchung, nicht einverstanden. "Als Außenseiter der Branche weiß ich vielleicht viel, doch was das Wissen betrifft, sind die niederländischen Erzeuger, Wissenschaftler und der Handel mir selbstverständlich weitaus überlegen. Ich bin auch keine Botschafterin der niederländischen Tomate, doch ich bemühe mich um die Wahrheit zu verbreiten." das Buch ist keine Werbung für die niederländische Tomate, betont Annemieke. Doch das Entfernen der Missverständnisse über die niederländischen Produkte sind für die Niederländer oft vorteilhaft.
 
Dankbar
Annemieke geht gerne auf die Reise um über das Buch zu erzählen. In den kommenden Monaten stehen weitere Vorträge in Deutschland geplant. "Ich folge gerne den neuen Entwicklungen. Das man in der niederländischen Provinz Groningen den Gashahn abdreht und immer mehr auf Erdwärme fokussiert, finde ich sehr interessant."
 
Weitere Bücher über Gemüse und Obst wird sie nicht schreiben. Die Forschungsjournalistin wird sich mit allerhand anderen Themen beschäftigen. "Ich habe mich nie sehr mit der Ernährung beschäftigt", verdeutlicht sie. "Die Tomate war der Grund einer Untersuchung der Ernährungsindustrie. Diese bildet ein wunderschönec Symbol für eine mich unbekannte Welt. Ich bedanke mich bei der niederländischen Gartenbaubranche. Ich habe mit vielen Saatgutbetrieben, Veredlern, Erzeugern, Leuten aus dem Handel und Wissenschaftlern gesprochen. Ich habe sie viele kritischen Fragen gestellt und sie haben mich sehr ehrlich und offen geantwortet. So war ich imstande die Wahrheit zu beschreiben."
 
Erscheinungsdatum: