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Ben Huyghe:

"Bio Fairtrade Bananen werden langsam zum Standard"

Der Markt für fairtrade Bananen ist in den letzten Jahren rapide gewachsen, und deswegen ist auch die Konkurrenz größer geworden. Wegen des strukturell niedrigen Preises für konventionellen Bananen in den Supermärkten ist der Preis für fairtrade Bananen weiter unter Druck. Fairtrasa hat den Bananensektor umorganisiert um auf diesem Markt in Wandel Qualität zu garantieren.

"Wir wollen professioneller werden," sagt Ben Huyghe von Fairtrasa. "Dieses Jahr ist ein Übergangsjahr in dem wir an einer neuen Struktur arbeiten. So vermarkten wir die Fairtrasa Banane 2.0." Wegen des Wachstums des Fairtrade-Sortiments und der vermehrten Konkurrenz wurden Veränderungen notwendig. "So haben wir mehr Kontrolle über die Herkunft, Volumen und Qualität der Bananen. Einerseits sehen wir die Möglichkeiten unserer eigenen Produktion um unsere Position am Herkunftsort zu stärken, auf der anderen Seite wird Fairtrasa immer weiter mit kleinen Erzeugern arbeiten. Letztendlich ist das die Philosophie unserer Firma: kleinen Betrieben helfen, die Qualität verbessern und durch nachhaltige, langfristige Beziehungen einen Unterschied machen."



Das Ende der Ära der großen Gewinnspannen
"In der Vergangenheit gab es nur zu wenige Chancen auf dem Markt. Wir müssen nun persönlicher werden," sagt Ben weiter. "Wir arbeiten seit einigen Monaten mit dieser neuen Methode und die Kunden reagieren positiv. Sie sehen die Verbesserung bei der Qualität der Bananen." Fairtrasas Methode ist in dieser Hinsicht unverändert geblieben. Das Ziel ist es weiterhin kleinen Betrieben zu helfen die Qualitätsvoraussetzungen des europäischen Marktes zu erreichen und einen regelmäßigen Export einzuleiten. "Es passiert gelegentlich, dass die Betriebe unabhängig von uns exportieren. Wir können sie natürlich nicht zwingen mit uns im Geschäft zu bleiben," sagt Ben. "Loyalität muss man sich verdienen und meiner Erfahrung nach, wird uns diese Loyalität auch entgegen gebracht wenn wir unsere Arbeit gut machen."


Die niedrigen Preise in den Supermärkten für konventionelle Bananen haben auch einen Einfluss auf die fairtrade Produkt. "Es ist schwer 1,50€ für ein Kilo für Bio Fairtrade-Bananen zu verlangen, wenn die konventionellen nicht mal einen Euro kosten. Niedrige Preise bei den konventionellen Bananen setzt uns unter Druck in den Niederlanden." Über die Grenze sieht der Markt schon besser aus, dort ist Wachstum teils wegen der verbesserten Wirtschaft möglich. "In anderen Ländern sehen wir ein starkes Wachstum bei der Kombination aus konventionellen und fairtrade Produkten und es ist weiterhin ein wettbewerbsfähiger Markt. Die Zeit der großen Gewinnspannen ist vorbei." Wegen der steigenden Nachfrage nach Bio Fairtrade Bananen sind mehr und mehr Firmen am Markt interessiert und es gibt mehr Konkurrenz. "Langsam werden Bio Fairtrade Bananen zum Standard in der Permanenten Belieferung. Indem wir die Lieferkette verkürzen und effizient arbeiten, können wir den Wert steigern."



Die Dominikanische Republik und Peru sind die größten Bio-Produzenten
Bio-Bananen brauchen ein spezielles Klima. Ecuador ist der unbestrittene Führer bei der konventionellen Produktion aber bei Bio-Bananen sind Peru und die Dominikanische Republik an erster Stelle. Das liegt am Klima in diesen Ländern. "Die Dominikanische Republik hat eine klare Trennung von der Regen- und Trockenzeit. Das hat einen Einfluss auf den organischen Zyklus von Schimmel, Krankheiten und Insekten," erklärt Ben. "Außerdem hat das Land eine geringe Luftfeuchtigkeit und so können sich Krankheiten wie Sigatoka nicht so gut entwickeln." In den letzten Jahren haben sich diese Jahreszeiten verschoben. Die Trockenzeit ist länger und die Regenzeit intensiver. "Dieses Jahr im Januar, wenn normalerweise die Trockenzeit beginnt, gab es mehr Regen als im letzten Jahr," meint Ben.

Daher sind die Erzeuger gezwungen mehr Pestizide zu benutzen. Das gilt sowohl für die konventionelle wie auch die biologische Produktion. "Es ist schwer Sigatoka unter Kontrolle zu halten, daher müssen mehr Schritte eingeleitet werden, die die Kosten steigern."



Peru hat ein Wüstenklima und die Landwirtschaft ist von Regenwasser aus den Anden abhängig, das hinter dem Poechos-Damm gesammelt wird. "Dort ist es trocken, aber es gibt ein Bewässerungssystem, welches von diesem Becken zu den Feldern im Tal führt. In den letzten Jahren hat dieses Reservoir begonnen zu verschlammen, und die Puffer-Kapazität geht zurück. Nach der Regenzeit kommt eine lange Trockenzeit die für Probleme sorgt." Außerdem ist das Ökosystem im Tal sehr empfindlich. Da es keine Drainage gibt können Plantagen durch den starken Regen überflutet werden. "Eine Bananenpflanze mit nassen Füßen ist nicht gut. Schimmel und Krankheiten in der Luft können durch die hohe Luftfeuchtigkeit aktiviert werden. Wir hatten ernste Probleme damit im letzten Jahr."

Reaktive Denkweise 
Ecuador ist das dritte Land aus dem Fairtrasa Bananen importiert. "Die Erzeuger dort reagieren auf das Wachstum auf dem Fairtrade-Markt," sagt Ben weiter. "Konventionelle Erzeuger wechseln zur Bioproduktion aber manchmal denken sie immer noch zu konventionell. Sie nutzen biologische Mittel aber ihre Denkweise ist zu reaktiv." Die Biobauern, geleitet von Fairtrasa, sind dazu geschult proaktiv zu arbeiten und die Pflanzen vor Krankheiten wie Sigatoka zu schützen, als erst dann zu reagieren wenn die Pflanze bereits infiziert ist.



Auch die andere Bedrohung der Bananenproduktion, TR4, ist weiter aktuell. "Die Leute wissen mehr und mehr und das ist sehr gut. Viel zu lange dachte man im Sektor: 'Es ist noch nicht in Lateinamerika, also ist es kein Problem'," sagt Ben. "Man kann nur eine Lösung finden wenn der ganze Sektor einheitliche Maßnahmen einleitet. Andere Sorten sind oft als Lösung für das Problem im Gespräch aber Ben sieht andere Probleme die deswegen aufkommen. "Die Gewinnspannen sind so klein, dass so gut wie niemand im Sektor in R&D investiert. Eine neue Sorte, die genauso erfolgreich ist wie Cavendish ist schwer, die anderen Sorten haben alle Einschränkungen." Er erklärt dies am Beispiel von Baby-Bananen und roten Bananen. "Die rote Banane trägt nur einen Bund Bananen im Zeitraum von 18 Monaten. Außerdem wachsen die Pflanzen höher und der Stamm ist dünner - das bedeutet ein höheres Risiko für Sturmschäden. Cavendish pflanzen tragen ihr erstes Bündel nach nur 10 Monaten und das zweite nach weiteren sechs." Falls sich TR4 in Lateinamerika durchsetzt ist nur eines sicher, sieht Ben vorher: "Das wird das Ende von günstigen Bananen sein."

Für weitere Informationen:
Fairtrasa
Ben Huyghe
Erscheinungsdatum: