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Bringt Chinas Hunger auf Heidelbeeren den Weltmarkt aus dem Gleichgewicht?

Weltweit nimmt die Nachfrage nach Weichobst zu. Nach dem jahrelangen Aufmarsch der Heidelbeeren erleben jetzt die Brom- und Himbeeren einen Wachstumsspurt. Mit Zahlen unterbauen Cindy van Rijswick (Rabobank) und Mihai Ciobanu (fresh4cast) die allgemeinen Trends auf dem Weichobstmarkt. Trotz aller positiven Zahlen gibt es auch Herausforderungen, die eine Reaktion brauchen.

Die von Cindy und Mihai während des Global Berry Kongresses präsentierten Zahlen unterstreichen das Wachstum des Weichobstmarktes. 2017 wurden noch 13,4 Millionen Tonnen Weichobst geerntet, das werden 2020 15,4 Millionen Tonnen sein. Das sagt Mihai vorher. Über 70 Prozent der weltweiten Produktion besteht aus Erdbeeren, aber davon wir prozentual ganz wenig ausgeführt. Auch die Produktion der Heidelbeeren, Himbeeren und Brombeeren wächst. 2020 werden 2 Millionen Tonnen Heidelbeeren geerntet werden gegen 1,7 Millionen Tonnen 2017. Das Volumen an Himbeeren und Brombeeren nimmt von 1,3 Millionen Tonnen 2017 zu bis 1,4 Millionen Tonnen 2020.


Mihai Ciobanu (fresh4cast) und Cindy van Rijswick (Rabobank) beantworten fragen während des Global Berry Kongresses.
Klicken Sie hier wenn Sie sich die Bilderreportage anschauen wollen.

Gesellschaft der Imbiss-Esser
In der EU hat der Konsum von Heidelbeeren um 8 Prozent zugenommen. Das Wachstum der Himbeeren jedoch betrug 20 Prozent. Cindy bemerkte, dass die Himbeeren vorher eine ganz niedrige Position hatten. Auch in den VS wächst der Markt. Die Heidelbeeren haben inzwischen ein Marktanteil von 20 Prozent, aber der Marktanteil der Himbeeren und Brombeeren wächst immer mehr. "Der Markt für Himbeeren und Brombeeren wächst am schnellsten," erzählt Cindy. Die größten Märkte sind Deutschland, die VS und das Vereinigte Königreich.

"In unserer Gesellschaft isst man gerne Snacks und das Weichobst passt zu diesem Konsummuster," erläutert Cindy das Wachstum des Segmentes. In den VS ist die Wachstumszahl der verarbeiteten Convenienceprodukte viel größer als die der unbearbeiteten Produkte.

Weltweiter Heidelbeerenmarkt
Für die Heidelbeeren wird der Markt immer internationaler. Vor allem auf dem chinesischen Markt beobachtet man ein großes Wachstum. "Das ist eine gute Entwicklung. Wenn es Probleme gibt auf dem Markt, hat die Branche mehrere Möglichkeiten," schlussfolgert Cindy. Auch Mihai weist auf die wachsende Nachfrage aus China. "Die Nachfrage in China nimmt schnell zu und sie bezahlen einen besseren Preis als die VS," bemerkt er. Dieser bessere Preis kann man bezahlen, weil das BSP und das verfügbare Einkommen des durchschnittlichen chinesischen Konsumenten ansteigen. "Man sieht, dass Chili davon profitiert." Das bringt Risiken mit sich für den Markt. Chili ist zum Beispiel der Hoflieferant des amerikanischen Marktes wenn es sich um die Heidelbeeren handelt. In den Monaten Januar und Februar ist Chili fast nur allein auf dem Markt sowohl in den VS als auch in Europa. Wenn Chili sich mehr auf China richtet, könnte das nachteilig sein für die Anfuhr dieser Märkte.

Die Vereinigten Staaten sind der größte Importeur der Heidelbeeren. In den VS werden viel Heidelbeeren angebaut, genauso wie in Argentinien und Chili. Mihai weist auf Peru. "Der Export Perus wächst schnell, bestimmt die Ausfuhr nach China." Asien ist weltweit weitaus der größte Anbauregion, aber der Konsum ist auch hoch. Deshalb führt man kaum aus, erklärt Mihai. "China produziert 4,1 Millionen Tonnen Erdbeeren jährlich," weiß er. Die VS folgen im Abstand. Beide Länder bauen vor allem für den einheimischen Markt an.


Cindy: "Wir leben in einer Gesellschaft der Imbiss-Esser."
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Die niederländische Anbaufläche der Gewächshauserdbeeren nimmt zu
Spanien, Mexiko und die VS sind die größten Exporteure der Erdbeeren. Spanien ist zuständig für 31 Prozent der Exporte. Mexiko für 18 Prozent. Der Import zeigt weltweit ein stabiles Wachstum. Die größten Erzeuger der Himbeeren und Brombeeren findet man in Mexiko, in den VS, Russland, Polen und Serbien. Mexiko gehört zudem zu den größten Exporteure dieses Weichobstes.

In den Niederlanden baut man immer mehr Erdbeeren im Gewächshaus an. "Das wird erwartungsgemäß zunehmen," fährt Cindy fort. 2000 umfasste die Anbaufläche über 100 Hektar. In den Schätzungen für dieses Jahr hat sich die Zahl vervierfacht.

Dirty Dozen, Verpackungen und Arbeitskräfte
Trotz aller positiven Zahlen gibt es auch Herausforderungen. Die erste Herausforderung, die Cindy erwähnt, ist die Nachhaltigkeit. "Die Erdbeeren stehen an der Spitze der Dirty Dozen Liste, das könnte sich in Zukunft zu einem Problem entwickeln." Eine zweite Herausforderung bilden die Verpackungsmaterialien. Im Vereinigten Königreich haben die Supermärkte schon einen 'Krieg gegen Plastik' angefangen. Das Weichobst braucht eine Verpackung, aber die Branche sollte diese Trends berücksichtigen. Eine dritte Herausforderung ist politisch. "Die Branche blüht mit dem Freihandel, aber wir sehen immer mehr Protektionismus. Die Branche sollte sich für den Freihandel einsetzen."

Die Verfügbarkeit der Arbeitskräfte ist die vierte Herausforderung. Die Zahl der Erntehelfer geht weltweit zurück, das könnte den Markt aus dem Gleichgewicht bringen. In den VS ist die Zahl der mexikanischen Arbeitskräfte beträchtlich zurückgegangen von 6,9 Millionen 2007 bis 5,6 Millionen 2016. Diese Knappheiten auf dem Arbeitsmarkt spielen auch in Europa.

Die letzte Herausforderung ist ein zu schnelles Wachstum, das bildet vor allem für die Brombeeren und die Himbeeren ein Risiko. Der Export von Mexiko, Spanien und Marokko wächst schnell, aber der zunehmende Export könnte den Markt aus dem Gleichgewicht bringen. "Trotz der zunehmenden Nachfrage nach zum Beispiel Brombeeren in den VS stehen die Preise unter Druck," zeigt Cindy.

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Erscheinungsdatum: