Kapstadts erster, plastikfreier Großhandel

Als ich vor kurzem durch die Straßen in Kapstadt lief, habe ich Südafrikas ersten, plastikfreien Supermarkt entdeckt: Nude Foods. Er hat ein altmodisches Ambiente mit einem einfachen, modernen Twist.

Gründer Paul Rubin hat eine umweltfreundliche Einkaufserfahrung für diejenigen geschaffen, denen ihre Lebensmittel und die Art, wie sie verpackt sind, wichtig sind. Im Dezember 2017 wurde der Laden eröffnet, dem die Umwelt und die Gesundheit anderer wichtig ist. Er bietet unterschiedliche Bio- und Earth-Friendly-Produkte an - alle sind GMO frei.

Den Laden zu betreten war ein echtes Erlebnis. Ich musste mich erstmal umschauen und Paul ein paar Fragen stellen:

Das Ziel meines Ladens ist es, Einwegverpackungen und unnötige Verpackungen zu eliminieren. Wir wollen unsere Verbraucher dazu motivieren, ihre eignen Behälter und Taschen mitzubringen. Die Produkte werden in einem Glas auf einer Wage gewogen. Die Kunden können das Glas mit ihrem Einkauf befüllen und wir ziehen dann natürlich das Gewicht des Glases vom eigentlichen Kaufpreis ab. Wenn man vergessen hat, seinen eigenen Behälter mitzubringen, dann haben wir Gläser, Flaschen, Baumwolltaschen oder Netze für Frischwaren und gratis Papiertüten.

Was ist deine Wachstumsstrategie für Nuede Foods?

Wir wollen unsere Kunden dazu motivieren, sich über die Gründe hinter unseren Zielen Gedanken zu machen. Uns ist Feedback sehr wichtig, weil wir die Produkte anbieten wollen, die unseren Kunden wollen. Wir wollen das Umweltbewusstsein der Leute verbessern und hoffen, dass es eine wachsende Bewegung wird.

Neben plastikfreien Produkten bieten wir außerdem Qualitäts-Marken an, die keine Geschmacksverstärker oder Füllstoffe enthalten. Wir erhalten die Produkte frisch von lokalen Farmen namens Naturally Organic, es sind durch die EU zertifizierte Bio-Farmen in Phillipi, einer Agrarkulturregion nahe Kapstadt. Wir versuchen alles lokal zu beziehen, und indem wir das tun, unterstützen wir die lokalen Geschäfte.

Möchtest du Partnerschaften mit existierenden Geschäften schließen? 

Noch nicht, aber wir sind offen für die Zusammenarbeit mit kleinen, lokalen Geschäften. Wir haben uns vor kurzem mit einem neuen Coffee Shop namens Kamili zusammengetan. Sie haben einen Kaffeestand in unserem Laden installiert, der den Kunden freien Kaffee bietet. Obwohl wir keine formellen Partnerschafen haben, sind wir immer auf der Suche nach Anbietern, die die gleichen ethischen Ziele haben wie wir. WIr freuen uns immer über die Unterstützung von anderen Startups und Entrepreneuren. 

Wie willst du deine Botschaft verbreiten?

Wir wollen in ein paar Monaten einen weiteren Laden in Kapstadt veröffentlichen. Es wird eine kleinere Version des ersten Ladens sein, indem nur die beliebtesten Produkte angeboten werden sollen. Mein Langzeit-Plan ist es, mehr Läden zu eröffnen, vielleicht sechs in der Westkap Provinz, aber wir müssen einen Schritt nach dem anderen machen.

Wie ist das Feedback von den Stammkunden bisher?

Viele unserer Kunden lieben es, auf diese Art und Weise einzukaufen. Sie fühlen sich ihren Lebensmitteln dadurch verbundener. Und sie können besser einschätzen, wie viel sie wirklich einkaufen wollen, weil sie nicht das vor-verpackte Produkt in der Menge kaufen müssen, in der es angeboten wird. Zu große Packungen sind leider ein häufiger Grund von Lebensmittelverschwendung.

Nachdem ich diesen innovativen Laden besucht habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass Unverpacktläden eine wichtige Rolle dabei spielen, wenn es darum geht etwas gegen die Umweltverschmutzung zu tun. Sie streben drei von 17 wichtigen Zielen der Sustainable Development Goals an, die die Vereinten Nationen aufgestellt haben: Ziel Nr. 3: Eine gute Gesundheit, Ziel Nr. 12: Ein verantwortlicher Konsum & eine nachhaltige Produktion und Ziel Nr. 13: Klima-Aktion. Die Verbraucher können sich aussuchen, wie sie ihr Geld ausgeben. Sie können in einem Laden einkaufen, der einen gesünderen und saubereren Planeten fördern will und dabei helfen, dieses Ziel zu erreichen.