Italien: Apfel-Baumschnitt im Piemont
Apfel in Blüte (Archivfoto der FreshPlaza)
Der Apfel ist nach einer langen Periode der Actinidia (Kiwi) in den letzten Jahren wieder als die erste Spezies im kultivierten Obstanbau im Piemont zurückgekehrt. Es wurden mehr als 1500 Hektar an Kiwi-Pflanzen durch die Psa vernichtet, was große Investitionen beim Apfelanbau hervorrief, so viel, dass in 2017 die mehr als 6000 Hektar große Anbaufläche in Gala (40%), Red Delicious (30%), Golden Delicious (10%), Fuji (6%), Ambrosia (5%), Crimson Snow (2%), Granny Smith (2%), Crimson Crisp (1%), andere (4%) aufgeteilt wurde. Es muss betont werden, dass gut 22% dieser Fläche dem biologischen Anbau gewidmet sind.
Treffen über den Baumschnitt des Apfels (Foto Agrion)
Unter der Leitung der Techniker Graziano Vittone und Lorenzo Berra wurden die Arbeiten eröffnet, beides Verantwortliche des Obstanbau- Sektors der Agrion. Beide bekräftigten, wie wichtig es sei, eine präventive und korrekte Planung der Anlage durch sorgfältige Auswahl an Wurzelstöcken, Varietät und ausreichenden Abständen hinlänglich der Bodenbedingungen des Gebietes zu beachten. Die heutige Tendenz geht zu einer Verdichtung der Anlagen, zur Vergrößerung der Produktion in den ersten Jahren. Dem gegenüber müssen Pflanzen versorgt werden, die durch Überkapazität Probleme bekommen, in Form von Lichtmangel und somit Reduzierung der Qualität. Dieser Aspekt ist für eine biologische Produktion noch viel wichtiger, da eine dichte Bepflanzung deutlich Apfelschorf und Blattlaus begünstigen würde.
"Eine Dichte von 2000-2500 Pflanzen/Hektar (Sorten- und Pflanzentyp abhängig) mit einem Pflanzabstand von 4 m x 1,1,30 m für Mono-Achsen und 3,80 m x 1,30 m für Bi-Achsen ist bei guter Führung in der Lage, eine konstante Produktion von 60 Tonnen/h zu garantieren. Diese Leitlinie wurde mit Erfolg in unseren Gebieten des Apfelanbaus angenommen" -erklärt Vittone. "Der Schnitt des Apfelbaums hat sich im Laufe der Jahre entwickelt. In den 90zigern wurde die Technik des "taille longue" eingeführt, wodurch eine Kontrolle der Überkapazität der Pflanzung in dieser Zeit gegeben war. Danach gab es einige Korrekturen, um eine Verschlechterung beim Kaliber der Früchte vor zukommen, u.a. hervorgerufen durch größere Schwierigkeiten beim funktionieren der Produkte zum ausdünnen der Pflanzen, bei denen dieses System angewandt wurde".
Unter den getroffenen Maßnahmen gab es z.B. auch die vernünftige Applikation einer Verkürzung der Äste zur Abschaffung geknickter Baumspitzen, ersetzt durch den grünen Schnitt, als Sonnenschutz für die tieferen Teile der Pflanze. Der Baumschnitt stellte sich als erste saisonale Verdünnung mittels einer Reduzierung der Knospen heraus. Die folgenden Eingriffe wie chemische oder manuelle Ausdünnung (Juni) könnten somit eine grundsätzliche Tätigkeit zur Ergänzung der Regulierung des Ertrages sein.
Auf offenem Feld ging es zur praktischen Ausführung weiter, unter Leitung der Techniker aus der Gruppe für den Baumschnitt: Alex Tallone (Joinfruit ex Sanifrutta), Alessandro Rizzato (Rivoira), Vittorio Ferrato (Lagnasco Group), Giampiero Sabena (Agenzia 4A). Ziel war es, am konkreten Pflanzenbeispiel die fundamentalen Prinzipien eines Schnittes während der Aufzucht- als auch in der Produktionsphase zu demonstrieren, diese Technik bei den Hauptpflanzengruppen anzupassen.