"Es ist überall Winter. In den Herkunftsländern ist die Kräuterproduktion deshalb geringer. Viele Produkte, wie zum Beispiel Minze, werden immer noch draußen angebaut. Für den Anbau von Basilikum sollte es mindestens 15 Grad sein. In einem Gewächshaus schafft man es, aber draußen nicht." Die Produkte von Bell'Aroma stammen zum größten Teil aus dem Mittelmeergebiet. "Einer der Erzeuger befindet sich in Süd-Spanien. Wegen der Lage dauern die Winter dort länger und die Sommer kürzer als hier. Auch seine Produktion ist beträchtlich zurückgegangen."
Vegetarier lieben Blüten
Neben Kräutern handelt Bell'Aroma auch in essbaren Blüten. John: "Der Markt ist in Bewegung. Es gibt Leute die weniger Blüten essen und Leute die treu bleiben. Und es gibt einen neuen Markt. Vor allem Sterneköche und das Gaststättengewerbe sind dazu bereit den Preis für essbare Blüten zu bezahlen. Sie könnten aber wieder auf der Suche gehen nach etwas anderem. Dennoch sehen auch viele Köche ein, dass Blüten dem Gericht geschmacklich, strukturell und visuell ergänzen können. Auch beobachten manche, dass Vegetarier Blüten zum Essen mögen."
Ärztliche Empfehlung
"Der Preis der essbaren Blüten sollte enorm heruntergehen, aber meiner Meinung nach befinden wir uns fast an einem Wendepunkt. Viele Menschen glauben, dass Blüten reichhaltig sind an aktiven Stoffe. Ich bin kein Arzt, aber Veilchen sollten sehr gut für die Lungen sein."
Asiatische Kräuter beliebt
"Das Interesse an die asiatische Küche nimmt weiter zu, vor allem in den Niederlanden. Auch im Norden Belgiens hat man die asiatische Küche entdeckt. Das fördert den Verkauf von Koriander, Zitronengras und Ingwer."
Mit der Zeit mitgehen
"Voriges Jahr haben mehrere belgische Kräuteranbieter aufgehört. Das hat zu tun mit allen Voraussetzungen die Kräuter heute erfüllen müssen, vor allem im Hinblick auf die Nahrungssicherheit. Man sollte sich administrativ an die sich verändernde Welt anpassen und andauernd auf einer hohen Ebene leisten. Für Menschen, die das nicht wollen, gibt es keinen Platz."
Wild pflücken
Der Regel erfordert, das man selber viele Analysen durchführen soll. John: "Das finde ich schon richtig, aber es gibt Leute, die vergessen die Analysen auf den Preis aufzuschlagen. Die Vorschriften sind so streng, dass man schon vor der Ernte einer Parzelle eine Analyse braucht von dem Gewächs. Stell dir vor du hast 200 oder 300 Quadratmeter von denen du 120 bis 125 Kilogramm Rosmarin erntet. Wenn die Analyse €120 kostet, handelt es sich um €1 pro Kilo. Wenn man das nicht berechnet, hat man ein Problem." John hat große Bedenken wenn Betriebe sagen, sie bieten Wildkräuter an. "Da ist doch keine Kontrolle möglich?"
"Wenn man es heute schaffen will, braucht man ein bestimmtes Volumen. Alles ist sehr teuer. Wegen der Kilometersteuer sind die Logistikkosten explodiert und auch die Buchführung kostet viel Geld. Zum Glück wachsen wir jedes Jahr noch um 5 bis 10 Prozent."