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Robert van Melle:

"Klima hat Folgen für die Trauben in der südlichen Hemisphäre"

Während der zweiten Hälfte dieses Jahres, hat die Traubenproduktion in Südeuropa früher geendet als in anderen Jahren. Die Länder in der südlichen Hemisphäre griffen dann unter anderem auf spanische, italienische und griechische Trauben zurück. In einigen Fällen hatten Südafrika, Brasilien und Peru Probleme mit Dürre, Regen und Überschwemmungen, so Robert van Melle von Origin Fruit Direct.

Brasilien: etwas schlechtere Qualität, aber bessere Preise
Die brasilianische Ernte hat Ende September, Anfang Oktober begonnen. Obwohl die Qualität etwas schlechter ist, sieht es auf dem Markt gut aus, sagt Robert: "Es gibt hier und da ein paar Probleme mit der Qualität. Es war eine kalte Phase und es gab viel Regen vor der Ernte. Mitte Oktober kamen die Trauben nach Europa. Die Ernte ist in Petrolina nun in vollem Gange. Diese ist die wichtigste Anbauregion in Brasilien. Aber auch hier gibt es ein erhöhtes Regenrisiko, wobei das allerdings normal für das Ende der brasilianischen Ernte ist. Unsere neuen Sorten können den Regen besser vertragen, auch wenn zu viel Regen für sie genau so schädlich ist."



Robert zufolge sieht man die schlechtere Qualität der brasilianischen Trauben in den meisten Fällen mit dem bloßen Auge. "Der Geschmack ist gut, aber es gab mehr Probleme mit Fäule und Beschädigungen der Haut als sonst. Die Mengen sind, im Vergleich zum letzten Jahr, etwas kleiner ausgefallen, aber das spiegelt sich in den Preisen auf dem Markt wieder. Die europäische Saison ist so gut wie beendet. In diesem Jahr hat sich der europäische Markt früher geleert, sodass auch die Traubensaison in Übersee früher beginnen konnte. Die Preise werden 10 bis 20% höher eingeschätzt als im letzten Jahr, wobei die Mengen etwas kleiner ausfallen. Es gibt eine starke Nachfrage; alle Trauben sind praktisch ausverkauft, bevor sie überhaupt auf das Schiff geladen werden. Voraussichtlich werden sich die Mengen erholen, und dann werden wir die gleichen Importzahlen haben wie im letzten Jahr."

Südafrika: Süden leidet unter Dürre, Produktion im Norden sieht gut aus
Die südafrikanische Ernte wird ab Dezember an Fahrt aufnehmen. Robert zufolge muss man das Land einteilen, wenn man sich die Traubenproduktion ansieht. "Im Norden von Südafrika, nahe dem Orange River und an der Grenze zu Namibia, sieht die Lage sehr gut aus", fährt er fort. "Auch die Ernte in Namibia wird voraussichtlich sehr gut werden. Im Süden von Südafrika sieht das aber anders aus. Wegen der anhaltenden Dürre, gibt es ein Unternagebot. Einige Bauern haben nach Grundwasser gegraben, andere haben sich dazu entschieden, nur die besten Sorten mit Wasser zu versorgen. Das heißt, dass die besseren Reben bewässert werden und die schlechteren, die in vielen Fällen ohnehin innerhalb der nächsten zwei Jahre ersetzt werden sollten, austrocknen."


Das Global Agricultural Information Network (GAIN) prognostiziert, dass die Traubenernte am Westkap in Südafrika in diesem Jahr um 14 Prozent und somit auf 287000 Tonnen sinken wird. Das gleiche gilt für das kommende Jahr. Doch nicht nur die Ernte wird voraussichtlich kleiner ausfallen, sondern auch die Trauben selbst seien deutlich kleiner als im Vorjahr. Der Grund dafür ist die anhaltende Dürre. Einige Sorten in der Orange River Region kompensieren den Rückgang beinahe. Da die Produktion und die Anbaubedingungen dort normal sind, wird die Ernte in der Region auf etwa 344.000 Tonnen geschätzt.

Die wichtigsten Traubensorte in Südafrika ist Crimson Seedless, die etwa 24 Prozent der Gesamternte ausmacht. Prime nimmt einen Anteil von 9 Prozent ein, Thomson Seedless 8 Prozent, Flame Seedless 7 Prozent, Sugraone 6 Prozent, Redglobe 6 Prozent und Sugrathirteen 5 Prozent. Die Nachfrage nach Trauben hat sich in den letzten zehn Jahren in Afrika verändert. Inzwischen werden öfter kernlose Sorten angebaut, das besagen Zahlen des GAIN.



Voraussichtlich wird der Export von Trauben in der Saison 2017/18 um 15 Prozent und somit von 304.000 Tonnen in der Saison 2016/17 auf 258.000 sinken. Insgesamt werden 75 Prozent aller Trauben nach Europa exportiert. Südafrika ist dank seiner großen Menge an kernlosen Trauben ein wichtiger Handelspartner. Das liegt zum Teil aber auch daran, dass die Rahmenbedingungen für den Handel gut sind. Etwa 12 Prozent der Gesamtmenge wird nach Asien, 6 Prozent in den Mittleren Osten und 4 Prozent nach Afrika geliefert. Auch die Mengen, die in die USA und nach Kanada exportiert werden, nehmen stetig ab. Allerdings handelt es sich dabei ohnehin nur um 3 Prozent der Gesamtmenge, so GAIN.

Peru: mehr Verluste durch Überschwemmungen
Genau wie in Südafrika, kann auch die peruanische Produktion in zwei Regionen eingeteilt werden, so Robert. ER sagt, dass vor allem der Norden Perus unter den klimatischen Bedingungen in der Region zu leiden hat. "Die peruanischen Erträge sind viel geringer als in den Vorjahren. Der Grund dafür sind die Überschwemmungen Anfang des Jahres. Viele Felder wurden überflutet. Zuerst war die Frage, ob sich die Flut auch auf die Traubenproduktion im Norden Perus auswirken würde. In diesem Sommer wurde dann klar, dass es tatsächlich Verluste deswegen geben würde. Es kommt auf die Plantage an, aber die Verluste liegen zwischen 20 und 70 Prozent. Die gesamte Prozentzahl der Verluste wird erst gegen Ende der Saison bekannt."



Chile: weniger Produktionsregionen, Trauben bleiben aber meist angebautes Obst
Im Vergleich zur Saison 2008/09 ist die Anbaufläche für Trauben in Chile in diesem und im letzten Jahr zurückgegangen. Obwohl die Produktionsregion um 10 Prozent gesunken ist, bleiben Trauben das meist angebaute Obst im Land. Die Produktionsregionen O'Higgins, Metropolitana und Coquimbo haben sich in der Zeit von 2003/16 verkleinert, obwohl die Anzahl an Trauben in Atacama und Valparaiso zur gleichen Zeit fast gleich geblieben ist. In den Regionen O'Higgins und Metropolitana haben auch Walnüsse, Kirschen, Oliven und sogar Birnen Platz für Trauben gemacht.

In diesem und im letzten Jahr waren die Traubenpreise im Norden Chiles niedrig, weil die so früh geerntet wurde, dass die chilenische Produktion gleichzeitig mit der indischen Ernte auf den Markt kam. In Zahlen sind das 911.000 Tonnen, was einem Anstieg um 7,5 Prozent entspricht.

Weitere Informationen: 
Origin Fruit Direct
Robert van Melle
Erscheinungsdatum: