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Österreich: Wetterextreme 2017

250 Mio. Euro Gesamtschaden in der Landwirtschaft

220 Schadensmeldungen pro Tag in der Schadenssaison aufgrund von Hagel, Frost, Dürre und Überschwemmung. Das heurige Jahr hat bis dato wieder eindeutig gezeigt: Die Erderwärmung mit all ihren Folgen macht vor Kontinenten und Landesgrenzen nicht halt. Der Klimawandel ist bei uns angekommen und bringt große Herausforderungen für die Landwirtschaft. „Die Konsequenzen sind auch in Österreich massiv zu spüren. In der jahreszeitlichen Abfolge verursachten der Spätfrost Ende April, Überschwemmungen, Hagelunwetter mit Sturm und die Trockenheit einen Gesamtschaden von aktuell rund 250 Millionen Euro in der Landwirtschaft, davon alleine 140 Millionen Euro durch die Trockenheit insbesondere im Norden und Osten“, so der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung, Dr. Kurt Weinberger, in einer ersten Bilanz.

Meteorologische Fakten hinterlassen ein Bild der Verwüstung
Der wärmste März der mehr als 250-jährigen Messgeschichte mit 3,5 °C über dem langjährigen Mittel verursachte einen (im Durchschnitt) um 14 Tage früheren Vegetationsbeginn. Temperaturen von bis zu minus 6 Grad Celsius verursachten vor allem in den frühen Morgenstunden des 21. April 2017 in der Ost- und Südhälfte - nach 2016 - erneut schwere Frostschäden in der Landwirtschaft. Gesamtschaden in der Landwirtschaft durch den Spätfrost: 70 Millionen Euro

Laufende Hagelunwetter mit Sturm, Starkniederschlägen und resultierenden Überschwemmungen führten in den folgenden Monaten über ganz Österreich zu einem Gesamtschaden von rund 40 Millionen Euro in der Landwirtschaft. Alleine die Unwetter am Abend des 10. Juli 2017 - verbunden mit einem Tornado - verursachten im Süden von Wien und im angrenzenden Niederösterreich 15 Millionen Euro Schaden.

Der zweitwärmster Juni mit vielerorts um 55 % weniger Regen - im Norden und Osten war es sogar der trockenste Juni seit 67 Jahren - und in Summe der drittwärmste Sommer der Messgeschichte führten zu mehr als 140 Millionen Euro Schaden alleine durch Dürre.

„Diese Wetterereignisse zeigen, dass ein Risikomanagement zunehmend für das wirtschaftliche Überleben in der Landwirtschaft unverzichtbar ist“, so Weinberger.

Köstinger: Risikomanagement muss rasch greifen
Der Klimawandel finde nicht nur statt, man erlebe auch erste Auswirkungen. Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Hitze und Dürreperioden werden auch in Österreich weiter zunehmen. Seit 1880 sind die durchschnittlichen Temperaturen hierzulande bereits um zwei Grad gestiegen. „Unsere Landwirtinnen und Landwirte stehen vor einer enormen Herausforderung. Der Kampf gegen den Klimawandel muss eines unserer zentralen Ziele sein“, so Elisabeth Köstinger, Präsidentin Ökosoziales Forum Europa, die in Ökologie und Ökonomie keinen Widerspruch sieht: „Es ist zwingend notwendig, dass wir in Österreich alles tun, um möglichst energieeffizient zu sein und erneuerbare Energien auszubauen. Das ist auch ein Wirtschaftsmotor.“

Köstinger sieht aber auch im umfassenden Risikomanagement eine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit. „Wenn durch die massiven Unwetter die Ernte und somit das Einkommen der betroffenen Landwirtinnen und Landwirte vernichtet wird, muss in diesen belastenden Momenten rasch geholfen werden. Österreich nimmt hier international mit dem bestehenden Public-Private-Partnership Modell und der raschesten Schadenserhebung eine Vorreiterrolle ein. Die angebotene Produktpalette ist die umfassendste Europas und ist ein positives Beispiel für eine gemeinschaftliche Lösung von Bund, Ländern, Versicherungswirtschaft und Landwirtschaft.“

Mößler: Kärnten unterstützt die Eigenvorsorge
In Kärnten waren 2017 insbesondere die Bezirke Wolfsberg, Völkermarkt, Villach, Feldkirchen und Sankt Veit an der Glan mehrmals von Hagelunwettern betroffen. Aber auch der Frost im Obst und die Dürre im Grünland waren Thema. „Alleine im Bundesland Kärnten entstand ein Gesamtschaden in der Landwirtschaft von aktuell rund 13 Millionen Euro“, fasst Weinberger zusammen. Neben Hagel und Frost werden seit dem Beschluss des Nationalrates im April letzten Jahres auch die Versicherungsprämien für Dürre, Sturm und starke oder anhaltende Regenfälle zu jeweils 25 % durch Bund und Länder bezuschusst.

Dazu LK-Kärnten Präsident ÖR Ing. Johann Mößler: „Eines ist klar: Die Wettextreme nehmen zu, viele betroffene Landwirte sind aufgrund eines Totalausfalls ihrer Ernte in ihrer Existenz bedroht. Daher ist es wichtig, dass wir die bäuerlichen Betriebe in ihrer Risikovorsorge entsprechend unterstützen. Es ist aber auch günstiger und kalkulierbarer für die öffentliche Hand, die Versicherung auszu¬weiten, als im Nachhinein Schäden abzugelten oder beispielsweise Futtermittelaktionen durchzuführen. Jeder Landwirt hat es selbst in der Hand, vor¬zusorgen und sich zu versichern. Es besteht ein Rechtsanspruch auf die Entschädigung.“

Für Weinberger geht der internationale Trend eindeutig in Richtung einer umfassenden Ernteversicherung mit staatlicher Beteiligung. Grund dafür seien immer höhere Ernteausfälle und Schadensfrequenzen. „Die staatliche Prämienbezuschussung hilft den Agrarsektor in Österreich zu stabilisieren, außerdem werden dadurch die Lebensmittelversorgungssicherheit im eigenen Land und langfristig 500.000 Arbeitsplätze im vor- und nachgelagerten Bereich der Landwirtschaft gesichert“, betont Weinberger.

Quelle: Österreichische Hagelversicherung

Erscheinungsdatum: