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Zu wenig Fahrer, Stau und digitale Frachtbriefe

Chancen und Herausforderungen beim LKW-Transport

Die Frachtmengen werden immer größer. Das sind gute Nachrichten für den Transport-Sektor. Allerdings stehen die Transporteure vor einigen Herausforderungen, die Produkte pünktlich und unter verlässlicher Aufsicht an ihr Ziel zu bringen. Es fehlt an erfahrenen Fahrern und die Straßen sind überfüllt. Auch Digitalisierung und Nachhaltigkeit stehen auf der Tagesordnung beim LKW-Transport.



Die überfüllten Straßen stellen jeden Tag eine Herausforderung für Gist Nederland dar. Gist World hat sich auf zeit- und temperaturkontrollierte Logistik in Großbritannien und Europa spezialisiert. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 5.000 Leute an über 40 Standorten. Die Planer versuchen Verkehrsknotenpunkte so gut es geht zu vermeiden, können Verspätungen aber nicht immer verhindern. "Wir fahren sehr viel in Großbritannien. Dafür ist es sehr wichtig, dass wir die Fähre bekommen oder wir müssen in der letzten Minute die Entscheidung treffen, mit dem LKW den Tunnel zu nehmen, was natürlich zusätzliche Kosten bedeutet. Vor solchen Entscheidungen steht man immer wieder", sagt Sijmen Schroevers, Commercial Koordinator bei Gist Nederland. "Man muss sichergehen, dass man pünktlich ist, wenn man Tiefkühlprodukte geladen hat."

Er sieht den Mangel an erfahrenen Fahrern als ein Sektor-weites Problem. "Wir unternehmen zurzeit keine gezielten Schritte dagegen, aber indirekt versuchen wir, das Interesse in diesem Bereich zu wecken. Das tun wir beispielsweise durch unser Child Safety Programm, bei dem wir Grundschulen besuchen, um Kinder über Sicherheit im Straßenverkehr aufzuklären." Sijmens geht davon aus, dass es sowohl auf nationaler Ebene, als auch in ganz Europa eine große Herausforderung sein wird, Lösungen für die zuvor erwähnten Probleme zu finden.

Er denkt, dass es gute Chancen auf dem digitalen Markt gibt. Auch wenn Gist bereits erste Schritte unternommen hat, um den gesamten Betrieb zu digitalisieren, denkt er, dass es noch immer Raum für Verbesserungen gibt. Häufig im Gespräch sind digitale Frachtbriefe. "Es gibt Pilotprojekte, bei denen die manuellen Frachtbriefe digitalisiert werden und dadurch Echtzeitmessungen ermöglichen. Es gibt große Fortschritte in diesem Bereich und wir hoffen, dass Papier Frachtbriefe bald der Vergangenheit angehören werden.



Größere Nachfrage nach Dienstleistungen und das Einhalten der Arbeitsstunden der Fahrer sind fortwährende Herausforderungen
Die AB Transport Group ist eines der größten Transportunternehmen von Agrarprodukten und Lebensmittel und ein Marktführer beim Transport von Kartoffeln. Anne Pieter Frings, internationaler Geschäftsführer, sagt, dass es nicht sehr schwer ist, die richtigen Arbeitskräfte zu finden: "Wir haben bemerkt, dass das Interesse an einem Job, für den man tagelang von Zuhause weg ist, etwas zurückgegangen ist. Allerdings gibt es glücklicherweise noch immer viele Fahrer, die kein Problem damit haben. Durch Zweigstellen in Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Polen sind bei uns viele Nationalitäten vertreten. Damit wir überall die gleiche Qualität unserer Dienstleistungen bieten können, werden unsere Fahrer zunächst von Mentoren angeleitet und beaufsichtigt, bevor sie eigenständig arbeiten.

Wegen der überfüllten Straßen, deren Zustand sich nur noch weiter verschlechtern wird, da die Wirtschaft sich erholt, müssen für bestimmte Routen Zeit-Puffer eingeplant werden. "Wir versuchen uns so weit es geht zu verteilen, aber die Möglichkeiten sind begrenzt. Die Zeiten zum be- und entladen sind meistens während des Tages und wir arbeiten mit Produkten, die eine begrenzte Haltbarkeit haben. Die Straßen sind überall zu voll, aber in den Niederlanden und Belgien ist es am schlimmsten. Ähnlich sieht es in Deutschland aus, wo es viele Baustellen auf den Straßen gibt."

Maximale Anzahl der Arbeitsstunden darf nicht überschritten werden
In den letzten Jahren wurde bei der AB Transport Group viel digitalisiert. Beispielsweise sind inzwischen alle Bestellungen digital und alle Transporte werden anhand eines digitalen Tracking-Systems verfolgt. "Wir haben über 1.000 LKW auf den Straßen, daher ist das System für uns eine gute Lösung, um zu sehen, wo unsere Fahrer sind. In der Vergangenheit mussten viele Telefonate geführt werden, um alles gut zu organisieren. Jetzt übernimmt das der Computer. Außerdem sind unsere Kunden besser informiert, weil regelmäßig die Zeiten zum be- und entladen der Ware bei ihnen eingehen. Wir sind auch sehr interessiert daran, mit digitalen Frachtbriefen zu arbeiten", sagt er. Mit einem ISO 14001 Zertifikat beweist die AB Transport Group, dass für sie die Umwelt an erster Stelle steht. "Wir haben bemerkt, dass Nachhaltigkeit ein sehr wichtiges Thema ist. Die Kunden fragen uns immer häufiger nach unserem CO2-Fußabdruck. Zurzeit führen wir Tests mit Bio-LNG durch, ein Gas, das unsere LKW sauberer und leiser macht. Wir wollen in diesem Bereich ein Vorreiter sind." Er sagt, dass es schwierig ist, die Qualität der Dienstleistungen zu erhalten und gleichzeitig darauf zu achten, dass die Arbeitsstunden der Fahrer nicht überschritten werden. In der Vergangenheit waren die Regeln weniger streng und die Leute haben sie viel lässiger genommen. Heute ist alles strenger geregelt, was zu großen Herausforderungen im Transport-Sektor führt. Die AB Transport Group ist eine Vereinbarung mit ILT (der Aufsichtsbehörde für Human Environment und Transport des niederländischen Ministeriums für Infrastruktur und Umwelt). Außerdem betont er, dass das Unternehmen sehr an seiner Corporate Social Responsibility arbeitet. Beispielsweise versuchen sie an Kilometern zu sparen und Anpassungen zu machen, um weniger Sprit zu verbrauchen. Außerdem engagiert sich das Unternehmen über "Stichting A-wareness". "Diese Foundation unterstützt Projekte in den Niederlanden und auch in anderen Ländern, in denen wir Zweigstellen haben, die sich auf Menschen konzentrieren, bei denen es ein wenig mehr Aufmerksamkeit bedarf. Beispielsweise werden LKW-Rennen für Menschen mit Behinderungen, Reisen für Senioren oder Spendenaktionen für Kinder im Krankenhaus organisiert."



Nachhaltige Lösungen, die einen Einblick geben
Refrigerated Trailer Rentals (RTR) ist auf den Verleih von temperaturregulierten Sattelschleppern spezialisiert. Vom Mangel an erfahrenem Personal bleibt auch dieses Unternehmen nicht verschont. "Es betrifft uns indirekt", sagt Manager Frans de Graaff. "Leider können wir nicht viel dagegen tun, außer dass wir die notwendige Ausrüstung bieten, wenn einer unserer Kunden zusätzliche Fahrer zur Verfügung hat." RTR steht noch am Anfang der Digitalisierung des Betriebs. In der Zukunft will das Unternehmen seine Kunden sogar noch besser bedienen können. "Beispielsweise wird es leichter werden, eine Übersicht über die verfügbaren Sattelschlepper zu geben und über die Wartung der Sattelschlepper zu kommunizieren." Die Vermietung erfolgt in der Regel über Telefon oder E-Mail direkt mit dem Kunden. Allerdings heißt das nicht, dass nicht auch eine Online-Booking-Plattform im Gespräch wäre.

Echtzeit-Einblick in die Verladung
RTR findet es wichtig, sich zu engagieren, damit der Transport-Sektor nachhaltiger wird. Im letzten Jahr ist das Unternehmen auf die Kühlflüssigkeit R-452A für die Kühlmaschinen in den Anhängern umgestiegen. Seit diesem Jahr sind alle Sattelschlepper mit SLCi Kühleinheiten von Thermo King ausgestattet, die die R-452A Flüssigkeit nutzen. "Ein großer Vorteil ist, dass dadurch Sprit gespart wird und weniger Abgase entstehen. Auch die BlueBox ist nicht unwichtig. Mit diesem Kommunikations-Gerät können alle Daten der Kühlmaschinen in ihrem eigenen Planungssystem eingesehen werden. Wenn es nötig ist, können sie auch in einer App auf dem Smartphone abgerufen werden. Der Fahrer kann die Kühlmaschinen unter anderem über Bluetooth in städtischen Umweltzonen bedienen. Wenn es Probleme auf der Straße geben sollte, wird eine Benachrichtigung versandt und man kann direkt auf der Fahrt nach Lösungen suchen." Außerdem wurden alle LKW mit Solarzellen ausgestattet, um zu verhindern, dass die Batterie leer geht. Die grüne Energie wird neben der Batterie als zusätzliche Energiequelle für die Kühlmaschinen benutzt.

Fokus auf der Belieferung von großen Distributionszentren
Mit Zweigstellen in den Niederlanden und Belgien konzentriert sich RTR hauptsächlich auf Kühl/Tiefkühl-Transporte auf diesen Märkten. Alle Fahrzeuge von RTR wurden so ausgestattet, dass sie für jede Art von Kühl-Transporten geeignet sind. Ein Beispiel dafür sind die Anpassungen, die bei unbeaufsichtigten Anhängern vorgenommen wurden, die nun im europäischen Verkehr eingesetzt werden können. Ein weiteres Beispiel sind die Investitionen in Anhänger mit mehreren Temperaturzonen. "Dadurch können mehrere Produkte gleichzeitig zu den besten Bedingungen transportiert werden. In den letzten Jahren ist die Nachfrage danach gestiegen." Frans sagt, das der Fokus zurzeit auf der Belieferung von großen Distributionszentren liegt. "Außerdem wollen wir uns in den kommenden Monaten mehr auf den Transport von den Distributionszentren in die Läden konzentrieren. Das ist für uns ein wachsender Markt." Der Manager sieht viele Chancen in der Zukunft, daher investiert das Unternehmen zurzeit sehr viel. In der ersten Hälfte dieses Jahres, wurden 60 neue Sattelschlepper gekauft und auch in der zweiten Jahreshälfte soll eine große Investition gemacht werden.


"Maßgeschneiderte" Fahrer-Jobs
Seit Jahren sieht der Dienstleister Kivits Drunen den Mangel an erfahrenem Personal als großes Problem. "Sowohl der gesamte Sektor, als auch unser Unternehmen versuchen, dieses Problem so gut es geht zu läsen", sagt Manager Rob van Opzeeland. Er sagt, dass es heutzutage ein größeres Bedürfnis an einem Ausgleich zwischen Arbeit und Sozialleben gibt. "Wir gehen auf dieses Bedürfnis ein, indem wir sozusagen "maßgeschneiderte" Fahrer-Jobs anbieten. Das hat sehr viel verändert. Früher haben wir immer sehr viele typische LKW-Fahrer eingestellt, jetzt haben wir eine größere Vielfalt. Die Leute kommen aus anderen Berufen und werden LKW-Fahrer. Wir haben auch Wochenend-Fahrer und Frührentner, die an ein paar Tagen für uns arbeiten. Heute gibt es auch viel mehr weibliche Fahrer. Natürlich ist es trotzdem wichtig, auch Vollzeit-Fahrer zu haben. Wenn man gute Arbeiter finden will, müssen beide Seiten flexibel sein." Außerdem hat das Unternehmen auch LKW im Norden der Niederlande geparkt, um es den Leuten aus diesen Regionen einfacher zu machen.

Die vollen Straßen stellen sowohl für die Niederlande, als auch für Belgien ein immer größeres Problem dar. "Das macht es schwer, Routen zu planen und wirkt sich daher auf unsere Verlässlichkeit aus", so Rob. "Die Regierung kümmert sich um die Infrastruktur. Wir versuchen ein wenig Druck auf die Investitionen auszuüben, die TLN gemacht hat. Verkehrsknotenpunkte vermeiden wir so gut es geht, auch wenn das nicht immer möglich ist, da wir uns im Frischwarentransport an feste Zeiten halten müssen. Glücklicherweise haben wir die leeren Kilometer auf ein Minimum reduziert, aber wenn man sieht, wie viele Kilometer umsonst gefahren werden, ist das schockierend. Für kleinere Unternehmen könnte es eine Lösung sein, die Ladungen zu bündeln." Auf die Frage nach der internationalen Konkurrenz, insbesondere seitens Fahrer aus den östlichen Ländern, sagt Rob, dass er ein Befürworter der freien Marktwirtschaft ist. Fakt ist, dass die Niederlande sich bei weiten Entfernungen nicht mehr gegen ausländische Fahrer durchsetzen können. Wir müssen uns immer mehr auf die Qualität, Pünktlichkeit, usw. spezialisieren. In diesen Bereichen haben wir definitiv eine gute Chance gegen die Konkurrenz." Er hält es auch für eine gute Idee, alle Formulare zu digitalisieren. Er sagt, dass der Einzelhandel zwar noch nicht so weit ist, denkt aber, dass die Papier Formulare in absehbarer Zukunft der Vergangenheit angehören werden. 

Steigende Kosten
Rob sagt, dass er viel Wert auf die Umwelt legt und dass das Geschäft und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen sollten. "Wir haben zurzeit vier Autos, die mit LNG betrieben werden. Es ist nicht nur leiser, sondern verringert außerdem die CO2 Ausstöße", erklärt er. "Wir werden mit dem ersten LNG LKW bald die 1.000.000 Kilometer geknackt haben und alles lief problemlos ab. Außerdem haben wir neun LZVs. Sie können mehr Produkte mit einem geringeren Diesel Verbrauch transportieren. Nebenbei machen sie es leichter, Ladungen zu bündeln." Auf mittelfristige Sicht erwartet er, dass der Diesel grünen Treibstoffen Platz machen wird. Auf lange Sicht sieht der Manager auch Chancen für elektrisch betriebene LKW, deren Entwicklung noch in den Kinderschuhen stecken. Ein Problem sind die steigenden Kosten. Transport- und Logistikunternehmen bekommen immer mehr Arbeit, sind aber in Gefahr weniger PRofit zu machen. Problematisch dabei sind vor allem die Zölle. Durch die steigenden Spritpreise und höhere Löhne werden die Kosten in diesem Jahr voraussichtlich um drei Prozent steigen. Folglich müssen die Preise angezogen werden, was jedoch eine Herausforderung wird, so glaubt Rob.

LKW Kolonnen vielversprechend
In verschiedenen europäischen Städten wurden erste Tests mit LKW Kolonnen durchgeführt. Die Ergebnisse sehen vielversprechend aus, so Transportonline. Bei den LKW Kolonnen werden zwei oder drei Fahrzeuge über WiFi miteinander verbunden. Der erste LKW gibt das Tempo und die Route vor. Die anderen können mit knappen Abstand folgen, sodass auf der Straße noch Platz für andere Fahrzeuge bleibt. Dank der WiFi Verbindung zwischen den LKW, bremsen sie alle zur gleichen Zeit. So entstehen keine gefährlichen Situationen und der Verkehrsfluss bleibt regelmäßig. Die Waren können so pünktlicher geliefert werden. Durch die Kolonne können bis zu zehn Prozent an Spritkosten gespart werden und dadurch auch die CO2 Abgase reduziert werden. Außerdem können die Tranporteure sparen. Auch selbstfahrende Fahrzeuge werden die Straßen bald sicherer machen. Wenn bald mehr LKW Kolonnen realisiert werden können, könnten auch die europäischen Gesetze und Regelungen besser aufeinander abgestimmt werden.

Weitere Informationen: 
Gist World
Sijmen Schroevers

AB Transport Group
Anne Pieter Frings
RTR Trailer
Frans de Graaff

Kivits Drunen
Rob van Opzeeland
robvanopzeeland@kivitsdrunen.nl
Erscheinungsdatum: