New Delhi Virus: Ein zunehmendes Problem, vor allem für Kürbisgewächse
Wirtschaftlich wichtige Kultivierungen sowie Tomate, Aubergine, Kartoffel, Zucchini, Melone, Wassermelone oder Gurke sind betroffen. Er wird bei der EPPO (European and Mediterranean Plant Protection Organization) als Quarantäne Virus aufgelistet, darum sind Präventivmaßnahmen und Kontrollen zwingend notwendig.
Die Symptomatik des Virus besteht aus einer mosaikartigen Gelbfärbung der Blätter, anormales Wachstum der zentralen Maserung, nach unten umgeklapptem Blattrand, mit folgender Beeinträchtigung des Wachstums. Die Frucht bekommt eine raue Oberfläche und Risse und ist somit für den Kommerz unbrauchbar. Wie bei den meisten Viren geschieht seine Verbreitung durch ein Trägerinsekt, Bemisia Tabaci, schon für mehr als 120 Pflanzenviren verantwortlich.
Angesichts der jüngsten Verbreitung des ToLCNDV im Mittelmeerraum ist die Entwicklung entsprechender Kontrollen notwendig. Nach der Erhebung des ToLCNDV in Spanien wurde der B. Tabaci bei Tomaten , Paprika, Gurken, Melonen und Zucchini in verschiedenen Regionen in Spanien gesichtet.
Das größte Problem liefern die sogenannten kryptischen Spezies des B. Tabaci: Es handelt sich um unterschiedliche Spezies, die kaum auseinander gehalten werden können. Sie unterscheiden sich in molekularer und ökologischer Hinsicht. In Spanien konnten diese Bestände teilweise zur Identifizierung der kryptischen Spezies und der Extrakte des ToLCNDV entschlüsselt werden.
Der ToLCNDV konnte in Verbindung mit den einheimischen kryptischen asiatischen Spezies des B. Tabaci gebracht werden. Unter den 35 Beständen des in Spanien gesammelten und genetisch sequenziertem B. Tabaci, waren 15 positiv, da sie den ToLCNDV enthielten. Sie begrenzten sich auf die Provinzen in Andalusien (Almeria, Granada, Sevilla und Malaga) und wurden bei Gurken, Zucchini, Tomaten und Melonen gefunden.
Das lässt schließen, dass sich neben den kryptischen asiatischen Spezies der Virus auch durch die Bestände des mediterranem B. Tabaci verbreitet hat und somit Kontrollen zur Gesundheitssicherheit der vegetativen Materialien nachdrücklich hervorhebt.
In den Gebieten mit erheblichen Schäden arbeiten Forschungsinstitute daran, resistente Genotypen zu erkennen. An der polytechnischen Universität in Valencia (Spanien) wird an einem Protokoll zur Impfung gearbeitet, an Diagnosemethoden und genetischer Resistenz der Pflanzen: In diesen Monaten gab es einige Veröffentlichungen über die Arbeiten an Kürbisgewächsen, da sie die empfindlichsten sind. Und vor 2 Wochen ist es den Forschern gelungen, Gene zu finden, die für eine Resistenz gegenüber dem Virus sorgen könnten: Eine wichtige Entdeckung für die Entwicklung neuer Virus-resistenter Kultivierungen von Melonen.
Foto: Dr. Agr. Raffaele Giurato