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Transportschäden oder Qualitätsprobleme?

Arbeit in der Grauzone zwischen Ursachen und Schäden

"Wir werden normalerweise nur mit den Schäden konfrontiert," sagt Hans Frans von DP Surveys. Das klingt vielleicht negativ, aber er sieht wie sich der Markt verändert von seiner Position als Teil eines unabhängigen Fachunternehmens. Aktuelle Trends sind, zum Beispiel, die vermehrte Nutzung von Kühlcontainern, das wachsende Segment für exotische und tropische Früchte, und die Entwicklung von neuen Verpackungen, die die Haltbarkeit dieser frischen Produkte verlängern soll.

"Beispielsweise, wenn eine angereifte Ladung mit Früchten in Europa ankommt und die Versicherung informiert wird, untersuchen wir die Umstände, den Grund und das Ausmaß der Schäden," so Frans, der Betriebsleiter. Die Kosten der Schäden werden errechnet und in einem Bericht zusammengefasst. Ob die Forderung nun begründet ist und bezahlt werden muss oder nicht liegt dann in der Hand der Versicherung und den Versicherungsbedingungen. DP Surveys untersucht nur die Schäden.



Untersuchung der Schäden
Eins der Spezialgebiete der Firma, die ein globales Netzwerk von Agenten nutzt, ist gekühlter Transport. "Wenn eine gekühlte Ladung Schäden aufweist, dann müssen schnell Entscheidungen getroffen werden," so Frans. "Wir müssen direkt die Gespräche mit den beteiligten Parteien beginnen, um zu sehen, ob sich Schäden durch Aussortieren, Umpacken oder schnellere Vermarktung einschränken lassen können." Mit Produkten wie Schuhen ist der Zeitdruck nicht so groß, und man kann sich länger Zeit für die Untersuchungen lassen.

"Bei Fruchttransporten suchen wir nach dem Grund für die Schäden," erklärt er weiter. Um das zu tun muss man herausfinden ob die Schäden durch den Transport verursacht wurden oder ob es schon im Herkunftsland Qualitätsprobleme gab. "Das ist eine schwierige Frage und meist eine Grauzone," weiß Frans. "Es ist schwer mit 100-prozentiger Sicherheit zu sagen was die Schäden verursacht hat. Es ist oftmals die Kombination aus einem schwachen Produkt, das mit der falschen Temperatur transportiert wurde. Wir müssen entscheiden wie man die Kosten proportional aufteilt."



Sensible Produkte
Das Fachunternehmen führt diese Untersuchungen für alle Transporte durch, Überland, Seeweg oder Luftfracht. Wenn es einen Schaden gibt, kann DP Surveys diesen untersuchen. "Frucht wurde ein wichtiges Handelsgut und wir sehen, wie sich der Wert der Lieferungen erhöht." Heidelbeeren, Johannisbeeren, Avocados und Mangos sind wertvolle Produkte. "Heidelbeeren sind gefragt aber sehr sensibel," erklärt er. Der Wert eines Containers mit Heidelbeeren kann auf bis zu 100.000 Euro steigen.

"Papaya ist ebenso ein sensibles Produkt, welches gute Preise einfährt, aber der Transport kann problematisch werden." Die meisten Schäden entstehen jedoch bei Bananen. Und das ist keine Überraschung, angesichts der enormen Mengen die über die Ozeane verschifft werden. "Es ergibt Sinn, dass dort öfter Schäden gemeldet werden, aber in Relation zum Volumen sind es tatsächlich weniger."



Längere Transportzeit
Der Wechsel von Kühlschiffen zu Kühlcontainern ist auf dem Markt klar erkennbar. Das hat auch Konsequenzen für die gemeldeten Schäden. "Uns fällt auf, dass öfter Schäden gemeldet werden, aber meist mit niedrigeren Kosten." In der Vergangenheit waren möglicherweise alle Produkte im Laderaum beschädigt, jetzt beschränkt es sich auf einen Container. Der Nachteil ist eine längere Transitzeit der Container. "Mit konventionellen Kühlschiffen konnte man in 12 Tagen von Südamerika nach Europa fahren, aber bei Containerflotten dauert es um die 20 Tage," rechnet Frans vor. Allerdings ist es bei gekühltem Transport besser, wenn es schneller geht um die Chancen auf Schäden gering zu halten.

"Einige Reedereien bieten noch wöchentliche Fahrten mit Bananen und Ananas, aber diese Linien stehen auch unter Druck." Spezialisierte Reedereien, wie Seatrade, investieren auch öfter in Container. "Es ist nicht länger ökonomisch gerechtfertigt und Firmen wollen dazu in der Lage sein Tür-zu-Tür-Lieferungen anzubieten." Es gibt ein paar Unterschiede bei den Reedereien, wenn es zu Schäden kommt. "Sie nutzen alle dasselbe System, und besonders Container-Reedereien nutzen die gleichen Arten von Containern."



Um die Auswirkungen der längeren Transportzeit auf die Qualität anzugehen, wird in MA- (Modified Atmosphere) und CA- (Controlled Atmosphere) Verpackung investiert. Außerdem gibt es Investments für ULO Lagerung. So kann die Reifung verzögert werden und Händler können ihre Verkäufe leichter planen.

Schwanken und Turbolenzen
Das Schwanken von Schiffen und Stürme auf See bringen öfter Schäden mit sich als Turbulenzen in Flugzeugen oder Unfälle mit Lastern. Trotzdem gibt es einige Engstellen bei der Luftfracht. "Luftfracht ist schnell und das Produkt erreicht das Ziel oft schon in zwei oder drei Tagen, daher ist der Transport interessant für wertvolle Produkte." Trotzdem gibt es ein maßgebliches Manko: Fluggesellschaften wollen sich nicht auf gekühlten Transport festlegen. Flugzeuge sind dafür nicht ausgelegt. "Ein Beispiel: Spargel aus Peru ist extrem empfindlich in hohen Temperaturen, aber das Produkt kann im Flugzeug nicht gekühlt werden." Daher wird der Spargel gekühlt und dann isoliert verpackt. Das funktioniert an sich ganz gut, aber wenn die Palette etwas zu lange am Flughafen in Miami in der Sonne steht oder ein Flug aufgrund von Verspätung verpasst wird, dann beginnen die Probleme.

DP Surveys kann auch an früherer Stelle zu Rat gezogen werden, um Schäden vorzubeugen. Das globale Netzwerk der Firma mit Hauptsitz in Antwerp, Belgien, ermöglicht es Prüfungen vor dem Versenden der Produkte durchzuführen. "Theoretisch können wir jede Partei des Transports im Voraus untersuchen, das ist jedoch sehr teuer. Wir besuchen oft ein- oder zweimal im Jahr Plantagen, um den gesamten Prozess von der Ernte bis zur Verpackung zu sehen, und zu prüfen ob alles richtig abläuft. Am Ende soll das Schäden vorbeugen, da aus diesen niemand profitiert."

Weitere Informationen:
DP Survey
Hans Frans
Erscheinungsdatum: