''Bei schlechtem Wetter erntet man ohne Überdachung durchschnittlich die Hälfte''

Neulich wurde bekanntgemacht, dass nur fünf bis zehn Prozent der belgischen Kirschen überdacht sind. Wir bemerken, dass es immer öfter extreme Wetterbedingungen gibt. Deshalb raten wir den Erzeugern, ihre Kirschen zu überdachen," erzählt der Produzent Bart Nicolai. "Ohne Überdachung erntet man bei schlechtem Wetter durchschnittlich nur die Hälfte. Mit Überdachung hat man mehr Anbausicherheit."

Vorteile
Bart zählt die Vorteile des Überdachungssystems seiner Firma Nicolai protect systems auf. "Erstens hat man bei Regen eine größere Erntesicherheit und platzen die Kirschen nicht. Auch wird der Durchschnittspreis ansteigen. Mit diesem System hat man eine Kontinuität des Absatzes und der Vermarktung und die Produkte sind von guter Qualität. Auch hat man weniger Vogelschaden." Das sind nicht die einzigen Vorteile. "Bei Nachtfrost im Frühling kann man mit der Überdachung kombiniert mit Paraffinkerzen um die Parzelle herum einen Temperaturgewinn von sechs bis sieben Grad erreichen. Andere Pluspunkte sind eine bessere Fruchtsetzung, man kreiert nämlich ein Mikroklima. Es verhindert Sonnenbrand und funktioniert als Windschutz. Und beim Spritzen hat man weniger Abtrift." Die Kunden haben zusätzlich die Möglichkeit ein Insektennetz zu bestellen. "Das ist die ideale Lösung gegen Drosophila suzukii und die Kirschessigfliege. Diese positiven Vorteile bieten Sie konkrete Möglichkeiten, um den Selbstkostenpreis sofort zurückzuverdienen."

Bart baut Äpfel, Birnen und Kirschen an auf einer Fläche von mehr als 100 Hektar, 24 Hektar sind Kirschen und 11 Hektar überdacht. Auch hat er sich in den vergangenen Jahren auf die Fertigung und Lieferung von Überdachungen und seit kurzem auch auf Hagelschutznetze spezialisiert.

Zuerst ein Flop
Er fährt fort: "Der Start war nicht optimal. Vor vier Jahren habe ich mit der Entwicklung der Überdachung angefangen. Für das Plastik bin ich auf die Suche gegangen nach einem Lieferanten aus China. Den hatte ich bald gefunden. Dann habe ich mir gedacht, es kann noch billiger und ich habe ein anderes Plastik zu einem niedrigeren Preis gekauft. Diese Entscheidung habe ich sehr bedauert. Es war ein Flop. Die Qualität des Produktes war sehr schlecht." Bald hat er seinen Fehler gutgemacht indem er Plastik einer guten Qualität angeschafft hat. Dann hat er bei einigen Kunden die Folie ersetzt.

Mehrere Möglichkeiten
Momentan bietet er verschiedene Überdachungsmöglichkeiten. "Das klassische System befindet sich auf einem Preisniveau zwischen 28.000 und 43.000 Euro pro Hektar. Ein Aufrollsystem kann später hinzugefügt werden. Das neulich entwickelte neue System inklusive Aufrollsystem und Firstenlüftung kostet um die 80.000 Euro pro Hektar. Das sieht wie eine luxuriöse Investition aus, ist es aber bestimmt nicht. Man braucht es. Wir fertigen alles auf Kundenwunsch an. Beide Systeme haben eine ausgezeichnete Qualität. Der große Unterschied ist, dass man mit dem klassischen Konzept mehr Zeit braucht und zudem vier bis sechs Leute und einen Kran. Das Öffnen und Schließen kostet jährlich etwa 1000 bis 1500 Euro. Das neue System ist viel schneller. Das Auf- und Abrollen der Folie – innerhalb von zwei bis drei Stunden pro Hektar – schafft man zu zweit. Man bespart also viel Geld. Neulich haben wir diese neue Überdachung bei pcfruit in Sint-Truiden installiert."

Nachdenken
Viele Kirschenerzeuger hatten es in den letzten Jahren nicht leicht. "In der letzten Saison war die Rede von Sturm, Hagelschaden und Wasserlast, diese Saison hat der Nachtfrost eine kleinere Ernte verursacht. Immer mehr Produzenten wollen in den Schutz ihrer Kirschen investieren. In den Niederlanden macht fast jeder es, ich glaube, die Belgier werden es jetzt auch machen. In der Vergangenheit musste man es bei der Gemeinde beantragen. Das kostete schon ein paar Tausend Euro. Jetzt ist das nicht mehr nötig, also ist die Anschaffungsschwelle viel niedriger."

Für weitere Informationen:
Bart Nicolai
Nicolai Protect Systems
nicolaifruit@gmail.com
T: +32 495504076