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Studie des Umweltbundesamtes:

Wien und Umland können sich mit regionalem Gemüse bestens versorgen

Der Bedarf an Gemüse von 2,5 Millionen BewohnerInnen in Wien und den Umland-Gemeinden kann regional gedeckt werden. Zu diesem Ergebnis kommen die ExpertInnen aus dem Umweltbundesamt, die in einer Pilotstudie erstmals die Verfügbarkeit und den Bedarf an regionalem Gemüse untersucht und dafür die einzelnen Lebensmittelpfade analysiert haben. Maßnahmen zur Optimierung der regionalen Gemüseversorgung wurden im Dialog mit VertreterInnen von Landwirtschaft, Handel und Großküchen aufgezeigt. Die Studie wurde im Auftrag der Landwirtschaftskammern Wien und Niederösterreich, der NÖ Landesregierung und der Wiener Umweltschutzabteilung MA 22 erstellt.

„Der Gemüseanbau ist für unsere Stadt von großer Bedeutung. Als einzige Millionenmetropole weltweit können wir uns mit Gemüse selbst versorgen. Dazu kommen der hohe Genussfaktor des heimischen Gemüses und die garantierte Gentechnikfreiheit. Lokale Produktion sichert zudem Arbeitsplätze und kurze Transportwege schonen die Umwelt“, zeigt sich Umweltstadträtin Ulli Sima über die Studienergebnisse erfreut. Und Karl Kienzl, stv. Geschäftsführer im Umweltbundesamt ergänzt: „Die Versorgung mit regionalen Lebensmitteln ist ein wichtiger Beitrag zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Eine regionale Lebensmittelproduktion im städtischen Bereich hilft, regionale Ökosysteme zu erhalten und landwirtschaftlich wertvolle Böden zu bewahren.“

Für die Vertreter der Landwirtschaftskammern liefert die Studie wichtige Hinweise zu Optimierungsmaßnahmen, vor allem bei der Kennzeichnung. „Die Studie zeigt, dass die Information über die Gemüseherkunft verbessert werden muss. Die Menschen interessieren sich dafür, wer die Produzenten sind, wollen genau informiert werden und sind durchaus emotional, wenn es um Transparenz geht”, erklärt Hermann Schultes, Präsident der Landwirtschaftskammer. Und Franz Windisch, Präsident der Landwirtschaftskammer Wien ist überzeugt: „In der Außer-Haus-Verpflegung fehlt oft noch jeder Hinweis auf die Herkunft. Hier gilt es Klarheit zu schaffen, indem alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette aktiv eingebunden werden. Wenn es um regionale Lebensmittel geht, sind Authentizität und Glaubwürdigkeit wichtige Voraussetzungen für das Vertrauen bei den KonsumentInnen.

Die wichtigsten Ergebnisse:
  • Der Bedarf an Gemüse in Wien und seinem Umland kann mengenmäßig – ungeachtet der Sorte - durch die Ernteerträge in der Region gedeckt werden. Es werden jährlich sogar um 80.000 Tonnen Gemüse mehr produziert, als benötigt werden.
  • Würden die gemäß österreichischer Ernährungspyramide empfohlenen Mengen an Gemüse verzehrt werden, entsteht allerdings ein zusätzlicher Bedarf von 20.000 Tonnen Gemüse pro Jahr.
  • Die Nachfrage an bestimmten Gemüsesorten ist größer als das Angebot. Dazu zählen Champignons, Karfiol, Kohl, Melonen, Paprika, Pfefferoni, Paradeiser, Rote Rüben, Salat und Zucchini.
  • Andere Gemüsearten werden im Überschuss produziert und aus Wien und den Umland-Gemeinden exportiert, etwa Erbsen, Karotten, Kraut, Sellerie, Spargel, Spinat und Zwiebel.
Im Blickpunkt: drei Lebensmittelpfade
Die Umweltbundesamt-ExpertInnen haben in ihrer Studie drei Lebensmittelpfade exemplarisch untersucht: Den Außer-Haus-Verzehr, zu dem Großküchen und die Gemeinschaftsverpflegung zählen, den Lebensmittel-Einzelhandel und die Direktvermarktung. Erstmals wurden VerterterInnen der drei Lebensmittelpfade nach den Absatzmengen an Gemüse, das aus der Region stammt, befragt und um eine Einschätzung zu Potenzialen und Engpässen gebeten. Es zeigte sich, dass vor allem der Bedarf an Zwiebeln und Karotten sehr gut in der Region abgedeckt werden kann. Importe sind vor allem bei asaisonalem Gemüse und bei verarbeiteten Gemüseprodukten notwendig.

Mit Stakeholdern an Verbesserungen arbeiten
In einem Workshop tauschten sich VertreterInnen von Landwirtschaft, Direktvermarktung, Wirtschaft, Handel, von Großküchen und andere regionale Stakeholder über die Optimierung der regionalen Lebensmittelversorgung zwischen Wien und den Umland-Gemeinden aus. Dabei identifizierten sie fördernde Faktoren, etwa eine Kennzeichnung von regional produziertem Gemüse und eine verstärkte Information über saisonale Speisengestaltung an KonsumentInnen. Darüber hinaus wurde auf den Einfluss der landwirtschaftlichen Produzenten, auf das Image von regionalem Gemüse und die Notwendigkeit bewusstseinsbildender Maßnahmen, die den lokalen, landwirtschaftlich genutzten Boden als wertvolle Ressource thematisieren und zusätzliche Emotionalität durch „Nähe des Produktes“ wecken, hingewiesen.

Nachhaltiger Einkauf von Lebensmitteln für Wien
Der ökologische Einkauf von Lebensmitteln ist ein wichtiges Ziel für die Stadt Wien, insbesondere im Rahmen des Beschaffungsprogramms ÖkoKaufWien. Aufbauend auf den Prinzipien von ÖkoKaufWien, den Ergebnissen der Umweltbundesamt-Studie sowie weiterer Erkenntnisse aus den einzelnen Küchen der städtischen Gemeinschaftsverpflegung plant die Stadt Wien den Aufbau einer Vernetzungsplattform. EinkäuferInnen können sich so über ihre spezifischen Anforderungen an landwirtschaftliche Produkte mit Stakeholdern austauschen. Darüber hinaus werden Informationen für einen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln auf der MA 22-Homepage unter der Dachmarke LebensmittelPunkt Wien (www.lebensmittelpunkt.wien.at) dargestellt.

Initiative der Landwirtschaftskammern
Auch die Landwirtschaftskammern Österreichs haben mit der Initiative „Unser Essen: Gut zu wissen, wo´s herkommt“ damit begonnen, mehr Transparenz auf die Speisekarten von Kantinen und Großküchen zu bringen. Die Landwirtschaftskammern aller Bundesländer verlangen für die Gemeinschaftsverpflegung eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung von Fleisch und Eiern. Die Großküchen in NÖ setzen diese Forderung bereits in die Tat um. Das Vorbild dafür ist die seit 1996 gesetzliche Kennzeichnung in der Schweiz, die einfach und unbürokratisch funktioniert – und sehr geschätzt wird: Auf Aushangtafeln, elektronischen Anzeigetafeln, Wochen-Menüplänen oder als Beiblatt in der Speisekarte. Das gemeinsame Kommunikationsdach „Gut zu wissen“ macht diese Transparenz sichtbar: www.gutzuwissen.co.at.
 
Quelle: Umweltbundesamt.at
Erscheinungsdatum: