Die griechischen Bauern haben ihre Einstellung zu Bio-Produkten geändert. Sie nutzen inzwischen auch Bio-Anbaumethoden und arbeiten daran, das GlobalGAP Zertifikat zu erhalten, das sagte Nasos Zafirakis vom griechischen Exportunternehmen Zafirakis Fruit. "Für viele Supermarktketten werden Bio-Produkte mit dem GlobalGAP Zertifikat immer wichtiger. In den letzten vier oder fünf Jahren haben wir uns durch Bio-Anbaumethoden und Technologie wie Gewächshäuser angepasst, um auch Bio-Produkte anbauen zu können."
Im Dezember und März ist Hochsaison und Zafirakis Fruits exportiert Wassermelonen, Salat, Spinat und Kohl auf europäische Märkte wie Ungarn, Österreich, Deutschland und die Niederlande. "Wir exportieren vor allem Kohl und nur kleine Mengen an Salat. Die europäischen Märkte fragen für gewöhnlich nach Salatsorten, die sich von den griechischen Sorten unterscheiden", erklärt Nasos.
Das Unternehmen erkundet neue Möglichkeiten, wie beispielsweise Kräuter wie Koriander. "Wir haben viele Großhändler in der UK, Österreich und Deutschland besucht. Dort haben wir gesehen, dass Koriander sehr gefragt ist. Deswegen haben wir mit einem Projekt für die Produktion von Koriander im nächsten Winter begonnen. Wir haben mit unseren Kunden verhandelt und versuchen, noch weitere Chancen zu finden."
Nasos hat bemerkt, dass es Zeit für eine Änderung der Einstellung gegenüber Gemüse ist. "Die Mentalität hat sich geändert. Die Verbraucher essen weniger Fleisch und mehr Bio-Gemüse. Je nach Markt, ist die Nachfrage nach einigen Produkten wie Koriander, Minze, Eisbergsalat, Dill und verschiedene Kohlsorten gestiegen."
Nasos denkt, dass das steigende Interesse an Kräutern wie Dill und Koriander mit der multi-kulturellen Gesellschaft in den EU-Ländern zu tun hat. "Es gibt viele verschiedene Kulturen in europäischen Städten. Die Immigranten lieben Kräuter, wohingegen Märkte wie die UK, Frankreich und die Niederlande schon immer ein großes Interesse an Salaten hatten."
"Während wir versuchen, griechische Produkte auf den europäischen Markt zu bringen, versuchen wir auch die Mentalität in Griechenland zu ändern. Auf den meisten europäischen Märkten gibt es viele Produkte aus Italien und Spanien. Wir versuchen dem Beispiel dieser Länder zu folgen. Ich denke, dass sie Griechenland weit voraus sind. Wir versuchen unsere Preise klein zu halten, um mit Italien, Spanien und Polen konkurrieren zu können."
Der griechische Hortikultur Sektor hat eine große Tomaten- und Kartoffelproduktion. Außerdem werden in Griechenland Blumenkohl und andere Kohlsorten angebaut. "Der Großteil unserer Produktion ist nicht Bio. Vor etwa fünf Jahren hat noch keiner davon geredet, das GlobalGAP Zertifikat zu erhalten. Aber heute will jeder dieses Zertifikat haben."
Nasos fügte auch hinzu, dass sich das Wetter in den letzten sieben oder acht Jahren verändert habe. "Es regnet in letzter Zeit viel mehr als damals. Deswegen sind mehr Bauern auf den Anbau in Gewächshäusern umgestiegen."